Mitteilungsvorlage - 10/SVV/0992

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung nimmt zur Kenntnis:

 

Unter Bezugnahme auf den Beschluss DS-Nr. 09/SVV/1057 informiert der Oberbürgermeister die Stadtverordnetenversammlung über den Stand der Erarbeitung des Umsetzungskonzeptes für das Projekt „Gartenstadt Drewitz“.

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Erläuterung

 

Gartenstadt Drewitz

Sachstandsbericht zur Umsetzung des Gartenstadtkonzeptes

 

1. Einleitung

Mit Beschluss vom 27.01.2010 (DS 09/SVV/1057) bekannte sich die Stadtverordnetenversammlung Potsdam zur Entwicklung des Stadtteils Drewitz im Sinne des Konzeptes "Gartenstadt Drewitz - energetisch stark energisch grün", das von der PRO POTSDAM als Beitrag zum Bundeswettbewerb zur energetischen Sanierung von Großwohnsiedlungen eingereicht und im Juli 2009 mit einer Silbermedaille prämiert wurde. Als wesentliche Leitsätze der Entwicklung zur Gartenstadt Drewitz sind im Wettbewerbsbeitrag u.a. dargelegt:

•          die Entwicklung neuer Qualitäten im Städtebau durch eine bedarfsorientierte Bereitstellung neuer Wohnhaustypologien im ganzen Stadtteil,

•          eine  Durchmischung der Wohnbevölkerung durch Diversifizierung des Wohnungsangebots,

•          die Umsetzung ambitionierter energetischer Standards der CO2-Reduktion in der Sanierung und im Neubau unter Einsatz regenerativer Energien und modellhafter Implementierung dezentraler Netze,

•          die Schaffung neuer Freiraumqualitäten durch den Umbau überdimensionierter verkehrlicher Transiträume zu multifunktionalen Grünflächen,

•          die Entwicklung einer differenzierten Hierarchie öffentlicher und privater Freiräume,

•          die Erstellung kurzer, barrierefreier und attraktiver Verbindungen für Fußnger und Radfahrer,

•          die Einbeziehung der Bewohner und aller relevanten Akteure in den Umgestaltungsprozess.

 

Das städtebauliche Konzept des Wettbewerbsbeitrags beinhaltet in seinen wesentlichen Grundzügen:

•          den Rückbau der Konrad-Wolf-Allee und Anlage eines Grünen Achsenkreuzes als Stadtteilpark,

•          die städtebauliche Neustrukturierung durch Transformation der offenen Mäanderstruktur mittels punktuellem Abriss und Neubau zu einer weitgehend geschlossenen Blockrandbebauung sowie teilweise Aufstockung der vorhandenen Wohnblöcke,

•          die Arrondierung der Bebauung auf Potenzialflächen im Bereich der Sternstraße, der Slatan-Dudow-Straße und des Ernst-Busch-Platzes.

 

Gegenstand des Gartenstadtkonzeptes ist damit der weitreichende Umbau eines bestehenden Wohngebietes, wie er bisher in Potsdam noch nicht durchgeführt wurde. Das Projekt ist durch eine große inhaltliche Komplexität und ein breites Spektrum an Verfahrensbeteiligten gekennzeichnet. Dies sind insbesondere:

•          die Stadtverwaltung mit allen Geschäftsbereichen und dem Entwicklungsbeauftragten Stadtkontor,

•          die Wohnungswirtschaft mit der PRO POTSDAM und ihrem Beauftragten Projektkommunikation Hagenau GmbH sowie den übrigen Eigentümern im Gebiet,

•          die Bewohner bzw. Mieter als Betroffene,

•          die sozialen Einrichtungen im Stadtteil einschl. der Grundschule Am Priesterweg,

•          der KIS als Bauherr der Mod.-Inst.-Maßnahmen in den Kitas und Schulen,

•          das „rgeraktiv Drewitz“ als Zusammenschluss aktiver Bewohner und Gewerbetreibender (HNC),

•          die Stadtwerke Potsdam (ViP, EWP) als Träger des öffentlichen Nahverkehrs und der Ver- und Entsorgungsinfrastruktur.

 

Der Zeithorizont für die Umsetzung des Gartenstadtkonzeptes erstreckt sich voraussichtlich bis 2025.

 

Mit dem Beschluss vom 27.01.2010 wurde der Oberbürgermeister beauftragt, das Umsetzungskonzept im IV. Quartal 2010 vorzulegen. Diese aus damaliger Sicht nachvollziehbare Zeitvorgabe setzte voraus, dass die Einbindung der Akteure und der Bürgerinnen und Bürger des Stadtteils die Ergebnisse des Wettbewerbsbeitrags und  den o.b. Beschluss der Stadtverordnetenversammlung in seinen wesentlichen Teilen bestätigt. Demgegenüber hat die durchgeführte Bürgerbeteiligung ein differenziertes und kritisches Meinungsbild ergeben.

 

 

 

 

 

 

 

 

Daraus haben sich folgende Konsequenzen ergeben:

-          die Wettbewerbsergebnisse sind zu überprüfen und nach Diskussion von Alternativen in konkrete Planungen umzusetzen,

-          die Bürgerbeteiligung muss zielgruppengerecht und themenbezogen differenziert werden und

-          der Planungsprozess muss in seinen zeitlichen Abläufen die Möglichkeit bieten, auf die erst in der konkreten Diskussion erzielbaren Bürgervoten durch Umsteuerungsprozesse einzugehen.

-          die Umsetzung des Gartenstadtkonzeptes hat einen ausgeprägten Prozesscharakter.

 

Daraus folgt, dass  ein allseits akzeptiertes Projekt von der Komplexität der Gartenstadt eine flexible Zeitstruktur im Planungs- und Umsetzungsprozess braucht. Da bisher vor allem der Umbau der Konrad-Wolf-Allee zur Grünen Mitte des Stadtteils und die damit verbundene Neuordnung des Verkehrs im Mittelpunkt der Betroffenheit standen, nicht aber die wohnungswirtschaftlichen, städtebaulichen und stadtgestalterischen Ziele des Projektes, sind im weiteren Beteiligungsprozess Bürgervoten zu erwarten, die auch in diesen Aufgabenfeldern der Projektmodifizierung bedürfen. Daher empfiehlt die Verwaltung, von einer dirigistischen Terminplanung Abstand zu nehmen und diese durch eine prozessbegleitende Fortschreibung der Umsetzungsplanung mit regelmäßiger Berichterstattung zu ersetzen. 

 

2. Prozessbegleitende Organisation und Bürgerbeteiligung

Durch den Oberbürgermeister wurde mit der Steuerung des komplexen Umsetzungsprozesses der Geschäftbereich 4, vertreten durch den Fachbereich Stadterneuerung und Denkmalpflege, beauftragt. Es wurde eine umsetzungsbezogene Projektstruktur eingerichtet, die aus einer koordinierenden Lenkungsgruppe beim Baubeigeordneten, einer entscheidungsvorbereitenden Projektgruppe im FB 49 sowie aus sechs thematischen Arbeitsgruppen besteht. Auf den verschiedenen Ebenen dieser Projektstruktur sind die o.g. Akteure einschließlich Vertreter aus der Bewohnerschaft in den Entwicklungsprozess einbezogen.

 

Die Arbeitsgruppen behandeln folgende Schwerpunkte:

-          Freiraum und Verkehr

-          Städtebau und Architektur

-          Soziale Infrastruktur

-          Recht

-          Wohnen und

-          Finanzierung.

 

Mit der Einrichtung einer Geschäftsstelle für den Fachbereich Stadterneuerung und Denkmalpflege durch den Entwicklungsbeauftragten Stadtkontor GmbH wird die Arbeit der LH Potsdam unterstützt.

 

Die inhaltliche Weiterentwicklung findet in den themenbezogenen Arbeitsgruppen statt. Drei der Arbeitsgruppen tagen regelmäßig vor Ort im Projektraum Drewitz. In den Arbeitsgruppen „Grün und Verkehr“ sowie „Soziale Infrastruktur“ nehmen regelmäßig Vertreter des Bürgeraktivs und der lokalen Träger teil. Die aktuellen Ergebnisse der Arbeitsgruppen sind in die folgenden Abschnitte eingeflossen.

 

Der Einbindung der unterschiedlichen Akteure und der Bewohner im Entwicklungsprozess dienten u.a. die folgenden Maßnahmen, die durch die Landeshauptstadt mit maßgeblicher Beteiligung von ProPotsdam initiiert wurden:

-          2., 8., 9. Oktober 2009, Szenario-Workshop zur Zukunft des Stadtteils Drewitz

-          Gründung der Bürgerinitiative „rgerAktiv“

-          15. Januar 2010, Eröffnung des Projektraumes in der Konrad-Wolf-Allee

-          Januar/Februar 2010, Präsentation des Konzeptes „Stadtteilschule Drewitz“

       (28. Januar 2010 mit sozialen Akteuren im Stadtteil/10. Februar 2010 mit BürgerAktiv Drewitz)

 

 

 

     -              9. März 2010, Vorstellung des Konzeptes „Gartenstadt Drewitz“ vor dem BürgerAktiv

-          11. März 2010, Austausch zwischen Stadtverwaltung und BürgerAktiv zur Verkehrsproblematik im Stadtteil

-          12.-16. April 2010, Analyse-Woche ein Studienprojekt der TU Kaiserslautern, gefördert durch ProPotsdam

-          16. April 2010, Frühlingsfest in Drewitz

 

-          19. April 2010, Vorstellung des Gartenstadt-Konzeptes für Lehrer der Grundschule am Priesterweg

-          6. Mai 2010, Auftaktveranstaltung zur frühzeitigen Bürgerbeteiligung zum Verkehrskonzept

-          20. Mai 2010, Vorstellung der Architektenentwürfe zur Stadtteilschule vor den sozialen Akteuren

-          26. Mai 2010, Öffentliche Präsentation der Ergebnisse des Studienprojektes zur Gartenstadt Drewitz durch PRO POTSDAM in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung

-          27. Mai 2010, Info-Veranstaltung für interessierte Bürger im Projektraum; Thema „Freianlagen und Verkehr“

-          5. Juni 2010, 1. Drewitzer Gartenstadtfest

 

-          19. Juni 2010, Oberbürgermeister Jann Jakobs präsentiert den Siegerentwurf für die Stadtteilschule Drewitz der Öffentlichkeit

-          29. Juli 2010, Fortführung der Bewohnerbeteiligung (Projektgruppe Freiraum und Verkehr mit interessierten Bewohnern)

-          17.-18. August 2010, Workshop der AG Wohnen der Landeshauptstadt Potsdam (Sozialverträglichkeit im Projekt Gartenstadt)

 

-          7.-24. September 2010, Wanderausstellung zum Bundeswettbewerb im Projektraum

-          4.-29 Oktober, Ausstellung zum Studienprojekt der TU Kaiserslautern im Projektraum

-          Stadtrundgänge mit Drewitzer Bürgern im Vorfeld der Qualitätsoffensive.

 

Darüber hinaus werden die laufenden Maßnahmen im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“ zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts und zur Einbindung der Bewohner im Gebiet, insbesondere im Rahmen des Stadtteilmanagements, der Förderung sozial-integrativer und kleinteiliger soziokultureller Projekte sowie der Herausgabe der Stadtteilzeitung, weitergeführt

 

Am 23. September 2010 haben die Landeshauptstadt Potsdam und die PRO POTSDAM eine Kooperationsvereinbarung zur gemeinsamen Umsetzung des Konzepts zur Gartenstadt Drewitz geschlossen. Darin wurde für den weiteren Umsetzungsprozess die gegenseitige Unterstützung sowie enge Abstimmung zwischen der LH Potsdam und der PRO POTSDAM vereinbart. Die Kooperationsvereinbarung enthält darüber hinaus ein ausdrückliches Bekenntnis beider Seiten zur Beachtung des Grundsatzes der Sozialverträglichkeit bei den anstehenden Sanierungsmaßnahmen. Sie dokumentiert das gemeinsame Verständnis dieses Grundsatzes und benennt Maßnahmen, mit denen auch wirtschaftlich schwachen Mietern der Verbleib im Wohngebiet nach Durchführung der Sanierungsmaßnahmen ermöglicht werden soll.

 

Die Kooperationsvereinbarung kann im Internet unter www.gartenstadt-drewitz.de eingesehen werden. Die LH Potsdam ist bemüht, entsprechende Kooperationsvereinbarungen auch mit den anderen in Drewitz tätigen Wohnungsgesellschaften abzuschließen.

 

Einbeziehung der weiteren Wohnungseigentümer

Parallel zu den umfangreichen Aktivitäten von PRO POTSDAM werden Gespräche mit den anderen Wohnungseigentümern geführt, um sie in das Projekt Gartenstadt einzubinden. Insbesondere besteht das Ziel, im beiderseitigen Interesse mit jedem Eigentümer Kooperationsbeziehungen nach dem Vorbild der Vereinbarung mit PRO POTSDAM herzustellen. Die Genossenschaft „Karl Marx“ hat dazu bereits ihre grundsätzliche Zustimmung signalisiert.

 

 

 

 

 

 

 

 

3. Vorbereitende Planungen

Um das vorliegende Gartenstadtkonzept zur Umsetzung bringen zu können, sind insbesondere für die Themenbereiche Verkehr und Städtebau vertiefende Untersuchungen und Planungen erforderlich.

 

Dazu wurden folgende Gutachterleistungen vergeben:

•          Machbarkeitsstudie Verkehr - Freianlagen:

Vor dem Hintergrund des beabsichtigten Rückbaus der Konrad-Wolf-Allee als bisheriger Haupterschließung des Wohngebietes wurden in einer Variantenuntersuchung die Auswirkungen unterschiedlicher Verkehrsführungen auf die Wohn- und Umweltsituation (einschließlich Lärm), die Qualität des ÖPNV und des Individualverkehr (einschließlich Stellplätze) sowie die Freiraumqualität untersucht (zum Arbeitsstand siehe Ziff. 5, kommunale Maßnahmen).

 

•          Fortschreibung des Städtebaulichen Konzeptes:

Das vorliegende Gartenstadtkonzept ist entsprechend seinem Charakter als konzeptioneller Wettbewerbsbeitrag in seinen städtebaulichen Aussagen zum Teil schematisch und, wie die ersten konkretisierenden Planungen der PRO POTSDAM gezeigt haben, insbesondere in Hinblick auf die Kriterien Wohnqualität (Verschattung/Besonnung, Luftaustausch), Freiraumqualität, mikroklimatische Situation, Verknüpfung öffentlicher und privater Räume und architektonische Ausprägung weiter zu qualifizieren. Außerdem sind die Voraussetzungen für die planungsrechtliche Beurteilung der anstehenden Bauanträge für Modernisierungen, Aufstockungen und Neubau zu schaffen. Zu diesem Zweck soll begleitend zur Arbeitsgruppe Städtebau und Architektur die Fortschreibung des städtebaulichen Konzeptes als Planungsleistung an ein Stadtplanungsbüro vergeben werden. Die Beauftragung ist für November 2010 vorgesehen. Zur Intensivierung und Beschleunigung des Planungsprozesses soll die Weiterentwicklung des Gartenstadtkonzeptes mit Hilfe eines Werkstattverfahrens erfolgen, in das alle relevanten Akteure einbezogen werden.

 

•          Machbarkeitsuntersuchung der Neubaupotenziale:

r die dargestellten Neubaupotenziale, insbesondere an der Sternstraße, der S.-Dudow-Straße und im Bereich Ernst-Busch-Platz sind die Rahmenbedingungen der Umsetzung und die konkreten Ziele hinsichtlich Nutzung und Städtebau noch zu klären. Die Untersuchung der Machbarkeit dieser geplanten Neubebauung soll im Rahmen des vorgenannten Planungsauftrags mit erfolgen.

 

 

4. Soziale Aspekte des Umgestaltungsprozesses

Die Arbeitsgruppe Wohnen hat hierzu folgende Essentials herausgearbeitet:

 

1. Sozialverträglichkeit

Die Akteure eines übergreifenden Workshops haben sich darauf verständigt, dass im Zusammenhang mit einer sozialverträglichen Umgestaltung im Projekt Gartenstadt ein erhöhter Handlungsbedarf besteht und Maßnahmen, die eine sozialverträgliche Entwicklung ausmachen immer auch in engem Zusammenhang zu betriebswirtschaftlichen Ergebnissen der Wohnungswirtschaft stehen. Konsens besteht insbesondere darin, dass Sozialverträglichkeit über die Vorgabe von Miethöhen hinausgeht.

Weitere zu beachtende Facetten sind deshalb:

 

a) Bewohner und Mieterstruktur

Entwicklungen, die eine Verdrängung einkommensschwacher Haushalte zur Folge haben, sind ebenso abzulehnen wie Entwicklungen, die zu einer Konzentration einkommensschwacher und/oder sozial problematischer Haushalte führen.

 

b) Wohnungsstruktur

Die vorhandene Vielfalt der Wohnungsstrukturen ist möglichst zu erhalten und auszubauen. Durch eine kontinuierliche Bestandsentwicklung können Angebote für unterschiedliche Bedarfsgruppen geschaffen werden.

 

 

 

 

 

c) Miethöhe/Mietbelastung

Die Mietbelastung der Haushalte  sind in einem vertretbaren Rahmen zu halten, um eine Verdrängung der heutigen Mieter zu vermeiden. Vergünstigte Mieten sind den tatsächlichen Bedarfsgruppen vorzubehalten. Wichtigste Einflussfaktoren sind die Inanspruchnahme von Fördermitteln und die Mietenstrategie der Wohnungsunternehmen.

 

d) Sicherheit/Sauberkeit

Jeder Bewohner der Gartenstadt hat Anspruch darauf, sich auch außerhalb seiner Wohnung wohl zu fühlen. Dieser Anspruch muss mit gelebter Verantwortung der Bewohner für das Gemeinwohl einhergehen.

 

e) Beschäftigungsmöglichkeiten vor Ort

Die Möglichkeit sinnstiftender Beschäftigung bzw. Erwerbstätigkeit bestimmen maßgeblich die Wohnzufriedenheit. Die für Pflege und Wartung von Gebäuden, des Wohnumfeldes und des öffentlichen Raumes einzusetzenden Mittel sollen vorzugsweise Beschäftigung und Erwerbsmöglichkeit für Bewohner der Gartenstadt sichern.

 

f) Nachbarschaften und Begegnungsmöglichkeiten

Sozialverträglichkeit ist wesentlich von funktionierenden Nachbarschaften und vorhandenen Begegnungsmöglichkeiten abhängig. Die Gestaltung des direkten und weiteren Wohnumfeldes muss nachbarschaftliches Verhalten befördern.

 

g) Bildungs- und Gesundheitsinfrastruktur

Sozialverträglichkeit wird auch durch ein gutes Bildungsangebot für alle Altersgruppen befördert. Neben schulischen Angeboten sind Freizeit- und Bildungsangebote für alle Altersgruppen vorzusehen. Dazu gehören auch Angebote für Sport und Bewegung sowie entsprechende schwellenarme Kurs- und Mitmachangebote.

 

h) Mobilität

Neben einer guten Verkehrsanbindung sind passfähige Angebote für einkommensschwache Bewohner wesentlicher Bestandteil von Sozialverträglichkeit.

 

i) Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit

Die Gartenstadt ist ein Wohnbereich mit kurzen Wegen und bietet daher hervorragende Voraussetzungen für umweltgerechtes Handeln. Sparsamer Umgang mit Ressourcen reduziert nicht nur Betriebs- und Nebenkosten, sondern erhöht auch die Sensibilität zu den Auswirkungen ressourcenschonenden Verhaltens.

 

2. Instrumente zur Sicherung von Sozialverträglichkeit

Um die gewünschten Effekte zu erzielen, wurden verschiedene Instrumente unter städtebaulichen und wohnungswirtschaftlichen Aspekten diskutiert. Herausgearbeitet wurde, dass eine optimale Wirkung nur dann erzielt werden kann, wenn Maßnahmen der Stadt und weiterer Akteure aufeinander abgestimmt sind und ineinander greifen. Als zielführende Instrumente für eine sozialverträgliche Umgestaltung wurden folgende herausgearbeitet:

 

- flexible Miet- und Belegungsbindungen, die sich an den sozialen Bedürfnissen orientieren

- Eigentümerunabhängige Mieterberatung in der gesamten Umgestaltungsphase

- Beschleunigungsmanagement in der Stadtverwaltung zur Sicherung einer kontinuierlichen und    

  zügigen Umgestaltung vor Ort

- Begleitmaßnahmen der PRO POTSDAM, die als größter Vermieter in der Gartenstadt ihre  

  besondere Rolle und Verantwortung unterstreicht

- Rahmenvereinbarung muss Aussagen zu zentralen Themenfeldern der Sozialverträglichkeit treffen

  und die Eckpunkte für die dafür erforderlichen Instrumente beschreiben.

 

Diese Punkte haben Eingang in die Kooperationsvereinbarung gefunden, die am 23.09.2010 von der PRO POTSDAM und der Landeshauptstadt unterzeichnet wurde. 

 

 

 

 

 

5. Maßnahmen in Umsetzung

Kommunale Maßnahmen:

Kommunale Schlüsselmaßnahmen im Rahmen der Entwicklung zur Gartenstadt sind der Rückbau der Konrad-Wolf-Allee und die Anlagen des Grünen Achsenkreuzes sowie der Umbau der Grundschule "Am Priesterweg" zur Stadtteilschule mit Funktionen eines Begegnungshauses.

 

Der Umsetzungsstand stellt sich wie folgt dar:

•          Grünes Achsenkreuz/Konrad-Wolf-Park:

Mit dem Land wurde der Rahmen der Förderung im EFRE-Programm abgestimmt. Der Förderantrag wurde gestellt. Die Ergebnisse der Variantenuntersuchungen (Machbarkeitsstudie) zur Freiraum- und Verkehrsplanung liegen vor und bilden die Grundlage für die öffentliche Diskussion der zukünftigen Verkehrslösungen und Freiraumplanungen. Die weitere Ausarbeitung der Pläne wird auf Grundlage der o.g. Machbarkeitsstudie erfolgen. Verantwortlich für die Umsetzung ist der Fachbereich Grün- und Verkehrsflächen. Die Realisierung einschließlich der erforderlichen Maßnahmen zur Verkehrsraumgestaltung ist abschnittsweise für die Jahre 2011 bis 2014 geplant.

•          Stadtteilschule Drewitz:

r das bauliche Konzept der Stadtteilschule wurde im Frühjahr dieses Jahres ein Architektenverfahren durchgeführt. Die Ergebnisse wurden im Juni 2010 im Stadtteil vorgestellt und in einer Ausstellung gezeigt. Das im Ergebnis des Verfahrens ausgewählte Architekturbüro sowie weitere Fachplaner wurden durch den KIS mit den Planungen für den Neubau des Verbindungsbaus des Schulgebäudes sowie für den Umbau und die umfassende Sanierung der Bestandsbauten beauftragt. Parallel zu den Bauplanungen wird durch den GB 2 ein Betreiberkonzept für die Stadtteilschule erarbeitet. Das inhaltliche Konzept zur Stadtteilschule soll gemeinsam mit den Akteuren vor Ort weiterentwickelt werden. Geplanter Baubeginn ist Sommer 2011. Bereits umgesetzt wurde 2010 die Sanierung der Turnhalle mit Hilfe von Fördermitteln für Schulen mit neu genehmigten Ganztagsangeboten im Rahmen des KP II sowie Eigenmitteln des KIS.

•          Weitere Projekte der sozialen Infrastruktur:

Ebenfalls im Sinne des Gartenstadtkonzepts erfolgt eine weitere Aufwertung der sozialen Infrastruktur durch die Sanierung der Kita-Standorte in der Paul-Wegner- und der Günter-Simon-Straße durch den KIS. Für beide Standorte werden derzeit die Hüllensanierung und die Herstellung behindertengerechter Zugänge vorbereitet, die 2011 erfolgen sollen. In der Paul-Wegner-Straße wurde bereits mit der Brandschutzsanierung begonnen. Ab 2013 ist für beide Standorte die vollständige Innensanierung geplant.

 

Qualitätsoffensive

Als vorgezogene Maßnahme wurde durch den FB Grün- und Verkehrsflächen die Intensivierung der Pflege und die Verbesserung des Erhaltungszustandes im öffentlichen Raum in die Wege geleitet. Die Maßnahmen sollen bis zum Frühjahr 2011 umgesetzt werden.

Die PRO POTSDAM unterstützt die "Qualitätsoffensive", die die Landeshauptstadt in Drewitz gestartet hat. Ziel ist es, kurzfristig notwendige Maßnahmen zu ergreifen, um das Erscheinungsbild der Außenanlagen zu verbessern. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Herstellung von Ordnung und Sauberkeit in den Außenanlagen. Zur Erfassung des Handlungsbedarfes fanden Anfang August zwei Begehungen statt, an denen auch Vertreter des Bürgeraktivs und Drewitzer Bewohner teilnahmen. Die kurzfristig eingeleiteten Maßnahmen der PRO POTSDAM konzentrieren sich wie die der Stadtverwaltung auf den Bereich der so genannten "Rolle" und die in der Verantwortung der GEWOBA WVP GmbH liegenden Spielplätze. Entlang der Fußngerpassage werden bestehende Pflanzungen ergänzt.

Darüber hinaus untersucht die PRO POTSDAM GmbH mit den anderen Wohnungsunternehmen, die Mitglied im Arbeitskreis Stadtspuren sind, die Möglichkeit zur gemeinsamen und Grundstücksgrenzen übergreifenden Bewirtschaftung der Grünflächen. Ziel sind die Vereinheitlichung der Pflegestandards, die Verbesserung des Erscheinungsbildes der gesamten Wohnsiedlung und die Reduzierung der Kosten. Die Vorteile für die Bewohner lägen in der verbesserten Qualität der Außenanlagen und in einer Senkung der Betriebskosten.

 

 

 

 

 

6. Finanzierung

Die Gartenstadt Drewitz wird im Kontext mit der Gesamtmaßnahme „Soziale Stadt Am Stern/Drewitz“ sowie mit den Investitionen des KIS und des FB 47 betrachtet. Als Finanzierungsquellen stehen insbesondere zur Verfügung:

EFRE-Fördermittel für den Konrad-Wolf-Park/Grünes Achsenkreuz,

rdermittel aus dem Programm „Soziale Stadt“,

Haushaltsmittel der LHP,

Investitionsmittel des KIS.

 

Der Gesamtmaßnahme „Soziale Stadt Am Stern/Drewitz“ stehen gegenwärtig bis zum Jahr 2013 rd. 3,1 Mio. €rdermittel (inklusive städtischem Anteil) zur weiteren Umsetzung zur Verfügung einschließlich der laufenden Maßnahmen im Rahmen des Stadtteilmanagements und der Baumaßnahmen Freianlagen Campus Am Stern und Jugendclub Offline. Damit sind derzeit noch nicht alle in der Sozialen Stadt geplanten Vorhaben ausfinanziert. Weitere Zuwendungsbescheide werden voraussichtlich im November 2010 ausgereicht.

Der Antrag für die EFRE-Fördermittel für den Konrad-Wolf-Park ist gestellt. Erwartet werden 3,6 Mio.€ (inklusive städtischem Anteil).

 

 

7. Maßnahmen der Wohnungswirtschaft:

Die PRO POTSDAM hat seit dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam über die „Entwicklung des Stadtteils Drewitz im Sinne des Gartenstadtkonzeptes" am 27. Januar 2010 vielfältige Anstrengungen unternommen, um ihren Beitrag zur Umsetzung des Beschlusses zu leisten. Diese Anstrengungen schließen die Mitarbeit in den von der Stadtverwaltung geschaffenen Gremien und die Bereitstellung erheblicher personeller wie auch finanzieller Ressourcen ein, um deren Arbeitsfähigkeit zu gewährleisten. Innerhalb der PRO POTSDAM arbeitet eine Projektgruppe, die verschiedene Ressorts – von der Projektentwicklung über die Bewirtschaftung und die Finanzierung bis hin zum Sozialmanagement – zusammenfasst.

Die Anstrengungen konzentrierten sich auf die Bereiche

·         Investive und ingenieurtechnische Vorbereitung von Baumaßnahmen 

·         Weiterentwicklung und Detaillierung des Gartenstadt-Konzeptes

·         Kommunikation, Netzwerkbildung und Öffentlichkeitsarbeit

·         Stärkung der sozialen und kulturellen Infrastruktur

 

1. Investive und ingenieurtechnische Vorbereitung von Baumaßnahmen

Investitionsplanung der PRO POTSDAM

Die PRO POTSDAM hat die Umgestaltung des Stadtteils in ihre langfristige Investitionsplanung übernommen. Sie wird ihre etwa 1.600 Drewitzer Wohnungen (mehr als die Hälfte aller Wohnungen in Drewitz) spätestens bis 2025 modernisieren und instandsetzen. Wohngebäude, die erst in einigen Jahren energetisch saniert und modernisiert werden, werden kurzfristig durch vorgezogene Einzelmaßnahmen wie Drempel- oder Kellerdeckendämmung ertüchtigt, um deren energetische Bilanz zu verbessern.

Im Rahmen des Arbeitskreises Stadtspuren wird sie diese Planungen mit denen der vor Ort tätigen Genossenschaften abgleichen, um ein abgestimmtes Baugeschehen möglich zu machen. Die Mitgliedsunternehmen werden sich über die Möglichkeiten der Zusammenarbeit bei der Umgestaltung von Wohnhöfen verständigen.

 

Wohnblock Konrad-Wolf-Allee/Eduard-von-Winterstein-Straße

Im Auftrag der PRO POTSDAM hat das Büro Galandi Schirmer Architekten den Wohnblock Konrad-Wolf-Allee/Eduard-von-Winterstein-Straße hinsichtlich seiner Entwicklungspotentiale untersucht. Dabei wurde die Bestandssanierung, die Schaffung barrierearmen und barrierefreien Wohnraums, die Ergänzung des Bestandes durch Neubau, Lückenschließung und Dachaufbauten geprüft. Die aktuellen Planungen laufen auf eine energetische Sanierung des Bestandes und die Ausstattung eines Teils der Wohnungen mit Aufzügen hinaus. Die PRO POTSDAM plant, mit den Bauarbeiten im Jahr 2012 zu beginnen.

 

2.  Weiterentwicklung und Detaillierung des Gartenstadt-Konzeptes

Evaluation des Gartenstadt-Konzeptes

Im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung zwischen der PRO POTSDAM und der Technischen Universität Kaiserslautern haben Lehrende und Studierende der Universität unter Leitung von Prof. Dr. Holger Schmidt das Gartenstadt-Konzept auf seine Umsetzbarkeit untersucht. Zwischen April und Juni sprachen sie mit Bewohnern und Wohnungsunternehmen, prüften Planungsansätze vor Ort und entwickelten Alternativvorschläge. Generell wird das Gartenstadt-Konzept positiv bewertet, gleichwohl hat die Untersuchung, deren Ergebnisse im Internet unter www.gartenstadt-drewitz.de einzusehen sind, einige kritische Punkte zu Tage gebracht. So sei die im Gartenstadt-Konzept vorgeschlagene Schließung der Höfe durch neue Wohngebäude nicht in jedem Falle sinnvoll.

Hier riskiere man Verschattung und eine unzureichende Versorgung mit Frischluft. Auch die Aufstockung einiger Gebäude sei unter stadtklimatischen Gesichtspunkten genauer zu prüfen. Sie sei zwar städtebaulich sehr wünschenswert, aber nicht überall machbar. Ähnlich kritische Anmerkungen macht die Studie zur Parkplatzsituation, zur Gestaltung der Höfe, zum Verhältnis zwischen begrünten und versiegelten Flächen, zur Neuorganisation des Verkehrs und zum Stadtklima. Zu allen diesen Themen werden Vorschläge unterbreitet und Empfehlungen gemacht.

 

Erarbeitung neuer Wohnungsangebote

Im Zuge der Vertiefung und Detaillierung des Gartenstadt-Konzeptes hat die PRO POTSDAM neue Wohnungsangebote erarbeitet, die sie ihren Mietern ab 1. Januar 2011 anbieten wird. Sie entstanden in Umsetzung einer neuen Strategie zur Anwendung von Belegungsbindungen, die im Dialog mit verschiedenen Fachbereichen der Stadtverwaltung erarbeitet wurde. Zu den neuen Angeboten zählen:

·         Familienbonus: Bei Neueinzug und in mit der Landeshauptstadt abzustimmenden Fällen werden Kinderzimmer für zwei Jahre mit einem monatlichen Betrag von 50 € pro Kind subventioniert.

·         Wohnflächenbonus: Menschen, die eine große Wohnung gegen eine kleinere tauschen wollen, zum Beispiel, weil die Kinder ausgezogen sind, erhalten von der PRO POTSDAM Unterstützung bei der Wohnungssuche und ein Mietpreisangebot, das 10% unterhalb des Mietspiegels liegt.

·         Seniorenwohnen: In Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt und dem Klinikum Ernst-von-Bergmann werden zukünftig Mietangebote entwickelt werden, die Wohnen und Service miteinander kombinieren, um das selbst bestimmte Wohnen bis ins hohe Alter zu unterstützen.

·         Mobilitätsangebot: In einem Pilotprojekt werden 1-Raum-Wohnungen in Drewitz und VIP-Jahrestickets zu einem Mietangebot kombiniert, das sich insbesondere an jüngere Leute wendet.

·         Wohngemeinschaften: Angesichts guter Erfahrungen mit Wohngemeinschaften von Studenten, aber inzwischen auch mit Wohngemeinschaften von Senioren, wird die PRO POTSDAM diese Wohn- und Lebensform stärker fördern: Zielgruppen sind Studenten und Auszubildende, aber auch Senioren und Alleinerziehende.

 

Modellprojekt

Im Nachgang zum Bundeswettbewerb „Energetische Sanierung von Großwohnsiedlungen“, bei dem die PRO POTSDAM mit dem in ihrem Auftrag erarbeiteten Konzept „Gartenstadt Drewitz“ eine Silbermedaille gewann, hat das Bundesbauministerium eine Begleitforschung initiiert. Sie wird vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung getragen. Zu den acht zu beobachtenden Modellprojekten gehört das Projekt Gartenstadt Drewitz. Aus der Umsetzung der Wettbewerbsbeiträge sollen übertragbare Ansätze und Handlungsempfehlungen für zukünftige Projekte abgeleitet werden. Dafür sollen die gewählten Strategien und Umsetzungsschritte, Hemmnisse und Lösungsansätze vertiefend analysiert werden. Die Modellvorhaben werden über zweieinhalb Jahre hinweg begleitet. Im Fokus steht unter anderem die Frage, wie die zum Teil komplexen Unternehmensstrategien in realisierbare Einzelschritte übersetzt werden können. Daneben geht es um die Identifikation von Gemeinsamkeiten und Unterschieden im Vorgehen der Wohnungsunternehmen und die Frage, an welchen Stellen gegebenenfalls strategische beziehungsweise operative Nachbesserungsbedarfe bestehen.

Die PRO POTSDAM nimmt ihre Aufgaben im Programm der Begleitforschung durch die Teilnahme an Konsultationen und Erfahrungsaustauschen, die Bereitstellung von Informationen und die Dokumentation der Arbeitsprozesse wahr.

 

Forschungskooperation

Zu einer Gartenstadt gehört Grün jedweder Art. Aber welche Gewächse müssen heute gepflanzt werden, damit sie den Klimawandel überdauern? Diese Frage stellt sich für alle Liegenschaften der PRO POTSDAM, aber gerade auch für das Gartenstadt-Projekt. Sie ist Gegenstand einer Kooperation zwischen der PRO POTSDAM und der Universität Potsdam. Am Lehrstuhl für Landschaftsplanung des Institutes für Geoökologie entstehen studentische und akademische Arbeiten, die der PRO POTSDAM helfen werden, eine zukunftsträchtige Baum- und Pflanzstrategie zu erarbeiten. Unter Leitung des Lehrstuhlinhabers, Dr. Lipp, werden unter anderem die Ursachen für stagnierendes Baumwachstum in Drewitz und Am Stern untersucht. Erwartet werden Empfehlungen für die Aufwertung und Neugestaltung von Grünbereichen in Wohnsiedlungen. So soll die Frage beantwortet werden, welche Schritte notwendig sind, um einen lebendigen Baumbestand als Schatten- und Feuchtigkeitsspender zu erhalten, der – auch unter sich ändernden klimatischen Gegebenheiten - für ein gesundes und ausgeglichenes Klima sorgt.

3. Kommunikation, Netzwerkbildung und Öffentlichkeitsarbeit

Stadtteilladen Konrad-Wolf-Allee 27

Die PRO POTSDAM hat die Einrichtung des Stadtteilladens in der Konrad-Wolf-Allee 27 finanziell und logistisch unterstützt. Seit 15. Januar ist er die wichtigste Anlauf- und Informationsstelle für alle Drewitzer, getragen durch den Verein „Soziale Stadt Potsdam“ e.V.. Bis Anfang Oktober fanden hier rund 80 Veranstaltungen der unterschiedlichsten Art statt. Im Stadtteilladen tagen u.a. das Bürgeraktiv Drewitz und ein Teil der Projektgruppen, die zur Umsetzung des Gartenstadt-Konzeptes bei der Stadtverwaltung gebildet wurden. Der Entwicklungsbeauftragte der Stadt Potsdam bietet seit Oktober wöchentliche Sprechstunden an.

 

 

Drei Ausstellungen, die mit Unterstützung der PRO POTSDAM im Stadtteilladen angeboten wurden, befassten sich mit dem Thema Gartenstadt. Im August wurden die Ergebnisse des bundesweiten Wettbewerbes „Energetische Sanierung von Großsiedlungen auf der Grundlage des integrierten Stadtentwicklungskonzeptes gezeigt. Im September wurden die Ergebnisse des im Oktober 2009 durchgeführten Szenario-Workshops präsentiert und im Oktober die Arbeiten des      Kooperationsprojektes zwischen der PRO POTSDAM und der TU Kaiserslautern zur Evaluierung des Gartenstadt-Konzeptes.

Insgesamt konnten seit der Eröffnung bis Anfang Oktober rund 1.800 Gäste im Stadtteilladen gezählt werden.

 

Gartenstadtfest

Am 5. Juni fand auf der Konrad-Wolf-Allee das 1. Drewitzer Gartenstadtfest statt. Im Vorfeld hatten sich auf Anregung der PRO POTSDAM zahlreiche Vereine und Initiativen, aber auch Drewitzer Gewerbetreibende zu einer Vorbereitungsgruppe zusammengefunden. Das im Auftrag der PRO POTSDAM organisierte und gut besuchte Fest bot ein buntes Bühnenprogramm und vielfältige Angebote für Kinder und Jugendliche. Zahlreiche Vereine und Initiativen, die in Drewitz aktiv sind, nahmen an dem  Fest mit eigenen Ständen und Aktivitäten teil. An einem gemeinsamen Informationsstand beantworteten Vertreter der Stadtverwaltung und der PRO POTSDAM die Fragen von hunderten Drewitzern.

Gartenstadt im Netz

Im Internet findet man seit Mai 2009 alles über die Gartenstadt Drewitz. Seither wird die    Homepage www.gartenstad-drewitz.de ständig aktualisiert. Pünktlich zum einjährigen Jubiläum wurde sie gründlich überarbeitet.

So wurden die Struktur der Seite benutzerfreundlich umgebaut und das Layout modernisiert. Alles in allem ist die Seite nun übersichtlicher, reicher an Informationen und leichter zu navigieren. So findet man neben dem Gartenstadt-Konzept auch wichtige Informationen zur Stadtteilschule und viele andere Planungsdokumente. Informationen zur Geschichte des Stadtteils, mehrere Fotodokumentationen und Angaben zur sozialen Entwicklung werden angeboten. Dokumentiert werden auch die Presseveröffentlichungen zur Entwicklung des Stadtteils.

 

Netzwerk Szenario-Workshop

Ein Jahr nach dem im Oktober 2009 durchgeführten Szenarioworkshop hat die PRO POTSDAM die damaligen Teilnehmer zu einer Diskussion über das bei der Entwicklung des Stadtteils bislang Erreichte eingeladen. Seinerzeit nahmen an dem dreitägigen Workshop Bewohner, Vertreter der Verwaltung, Kommunalpolitiker, Vertreter der sozialen Träger vor Ort, Wohnungswirtschaftler, Drewitzer Gewerbetreibende und andere teil. Ergebnis war ein gemeinsames, in sechs konkrete Forderungen gefasstes Votum zugunsten der Umwandlung des Stadtteils im Sinne des Gartenstadt-Konzeptes. Der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 27. Januar 2010 nimmt ausdrücklich Bezug auf den Workshop und dessen Abschlussdokument. Das Netzwerk umfasst Akteure in einer bisher nicht gekannten Breite. Es soll – so der Wille der Beteiligten – zukünftig eine stärkere Rolle bei der Kommunikation im Stadtteil und um die Zukunft des Stadtteils einnehmen.

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Die der PRO POTSDAM zur Verfügung stehenden Kommunikationsmittel, insbesondere ihre Mieterzeitschrift „Wohnen in Potsdam“ und die Homepage der GEWOBA WVP mbH (www.gewoba.com) hat die PRO POTSDAM genutzt, um über das Gartenstadt-Konzept, dessen Detaillierung und Umsetzung zu berichten.

 

So haben sich die letzten zehn Ausgaben der Mieterzeitschrift Themen wie die Kooperationsvereinbarung zwischen der Landeshauptstadt Potsdam und der PRO POTSDAM zur Umsetzung des Gartenstadt-Konzeptes, die Evaluation des Konzeptes durch die TU Kaiserslautern, die Arbeit des Stadteilladens, das Gartenstadtfest und die neuen Wohnungsangebote der PRO POTSDAM gewidmet.

In Gesprächen und mehreren Presseterminen hat die PRO POTSDAM über ihre Anstrengungen zur Umsetzung des Konzeptes informiert und die Komplexität des Entwicklungsansatzes dargelegt.

Mit etwa 30 Vorträgen vor Bewohnern, Multiplikatoren, politischen Gruppen, Wirtschaftsvereinigungen und anderen Gremien haben Vertreter der PRO POTSDAM und deren Beauftragte über das Konzept informiert und für dessen Unterstützung geworben.

Im September 2010 hat die PRO POTSDAM eine umfassende Dokumentation des Szenario-Workshops zur Entwicklung des Stadtteils vorgelegt.

 

Projekteigenes Intranet

In Absprache mit der Stadtverwaltung pflegt und unterhält die PRO POTSDAM eine webbasierte Plattform, die allen Mitgliedern der bei der Stadtverwaltung geschaffenen Arbeitsgruppen zugänglich ist. Durch die Dokumentation aller Arbeitsergebnisse aus den Gremien besteht für alle Beteiligte die Möglichkeit, sich aktuell und lückenlos über das Fortschreiten der Arbeiten zu informieren.

 

4. Stärkung der sozialen und kulturellen Infrastruktur

ESF-Förderung des Stadteilladens

Im September 2010 konnte eine Vereinbarung zwischen Stadtkontor als Entwicklungsbeauftragten  der Stadt und dem Verein „Soziale Stadt Potsdam“ über eine finanzielle Beteiligung der Landeshauptstadt an Unterhalt und Betrieb des Stadtteilladens abgeschlossen werden. Dem Verein ist es gelungen, mit der Unterstützungszusage der Landeshauptstadt für die kommenden zwei Jahre weitere Fördermittel zu akquirieren, so dass das Angebot des Stadtteilladens um eine soziale Komponente ergänzt werden kann. Die für die Fördermittel des Europäischen Sozialfonds notwendige ergänzende Finanzierung stellt die PRO POTSDAM dem Verein zur Verfügung.

 

Kooperationsvereinbarung mit der Grundschule am Priesterweg

Mit dem Ziel der „Sicherung und Erweiterung des Bildungs- und Freizeitangebotes der Grundschule am Priesterweg“ haben die Grundschule und die PRO POTSDAM eine für drei Jahre befristete Kooperationsvereinbarung geschlossen. Im Zuge dieser Vereinbarung hat die PRO POTSDAM Kosten für die Reparatur des Baumhauses und die durch die Baumaßnahmen an der Turnhalle notwendig gewordene Neueinrichtung der Kaninchenanlage getragen.

 

Kooperationsvereinbarungen zur Erweiterung des sozialen Angebotes

Kooperationsvereinbarungen zwischen der PRO POTSDAM und Dritten haben die Erweiterung sozialer und kultureller Angebote im Stadtteil Drewitz zum Gegenstand. Entsprechende Vereinbarungen wurden beispielsweise mit dem Hans-Otto-Theater, der Schule der Künste „InteGrazia“ und dem Verein „Seniorpartner in school“ geschlossen oder verlängert. Für deren Arbeit in Drewitz stellt die PRO POTSDAM finanzielle und logistische Ressourcen zur Verfügung.

 

8. Weitere Einbeziehung der Stadtverordnetenversammlung

Der Prozess der Vorbereitung und Durchführung des Projektes Gartenstadt hat sich als außerordentlich vielschichtig erwiesen und ist in dieser Komplexität mit anderen Stadterneuerungsprojekten nur bedingt vergleichbar. Er bedarf der Kontinuität und der Fortschreibungsfähigkeit, insbesondere um auf die Belange der Bewohner, der sozialen Akteure und der Eigentümer flexibel reagieren zu können.

 

Daher schlägt die Stadtverwaltung vor, den bisher fixierten Termin für die Vorlage eines Umsetzungskonzeptes durch eine halbjährliche, umfassende Berichterstattung zu ersetzen. Die nächsten Berichterstattungen sollen vor der „Sommerpause“ 2011 und zum Jahresende 2011 erfolgen.

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Fazit finanzielle Auswirkungen

Sachstand zur Finanzierung

 

siehe Abschnitt 6. des Sachstandsberichtes

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