Mitteilungsvorlage - 11/SVV/0078
Grunddaten
- Betreff:
-
Jahresbericht Städtepartnerschaften 2010
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Mitteilungsvorlage
- Federführend:
- Öffentlichkeitsarbeit / Marketing
- Einreicher*:
- Oberbürgermeister, Bereich Marketing und Kommunikation
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Hauptausschuss
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zur Kenntnis
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09.02.2011
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Erläuterung
Städtepartnerschaftliche Aktivitäten 2010
Chronologie Seite 3
A Gemeinschaftsprojekte Seite 4
B Darstellung von Einzelvorhaben Seite 6
Chronologie
2. bis 31. Januar Studenten aus Sioux Falls in Potsdam
7. bis 10. Januar Leiter der Potsdamer Koordinierungsstelle Klimaschutz in Luzern
17. bis 19. Januar Potsdamer Delegation in Jyväskylä
17. bis 23. Februar Geschichtsbrücke Luzern/Potsdam
25. bis 28. Januar Perugias Bürgermeister in Potsdam
08. bis 12. März Schüler des Bonner Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums in Potsdam
10.bis 16.März Schüler aus Bobigny in Potsdam
20. bis 28. März Bürgerreise nach Perugia
22. bis 24. März Potsdamer Delegation in Perugia
26. bis 28. März Potsdamer und Opoler Kliniken im Gespräch
8. bis 23. April Potsdamer Schüler in Sioux Falls
13. bis 17. April Trainingscamp in Luzern
14. bis 16. April Leiter der Potsdamer Koordinierungsstelle Klimaschutz in Perugia
22. bis 24. April Elona Müller zu den Kulturtagen in Opole
April, Mai, Oktober Altenhilfeprojekt mit Opole
23. bis 25. April Potsdamer Sportler beim Luzerner Stadtlauf
4. bis 8. Mai Plainair in Opole
4. bis 8. Mai Opole-Club Potsdam in Opole
6. Mai Studenten aus Jyväskylä in Potsdam
06. bis 08. Mai Tourismusmesse in Opole
21. bis 24. Mai Luzerner Stadtorchester in Potsdam
1. bis 7. Juni Schüler aus Sioux Falls in Potsdam
2. Juni Studenten aus Sioux Falls in Potsdam
6. Juni Luzerner Sportler in Potsdam zum Schlössermarathon
11. bis 12. Juni Potsdamer Ärzte in Opole
11. Juni bis 4. Juli Umbrischer Maler mit Ausstellung auf der Freundschaftsinsel
15. Juni Gast aus Jyväskylä in Potsdam
16. bis 20. Juni Markt der Partnerstädte in Perugia
19. Juni Chor des Bonner Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums in Potsdam
22. bis 26. Juni Bürgerreise aus Perugia in Potsdam
25. Juni Arzt aus Perugia in Potsdam
3.bis 4. Juli Schwimmwettkämpfe mit Opoler Sportlern
30. Juli bis
2. August Luzerner Musiker in Potsdam
19. bis 22. August Luzerner Bürgerreise nach Potsdam
15. bis 22. August Potsdamer Jugendsinfonieorchester in Opole
3. bis 6. September Opoler Jugendsinfonieorchester in Potsdam
7. bis 18. September Potsdamer Rad- und Kraftfahrer in Luzern
9 .bis 12. September Capolina Jazz Trio aus Perugia in Potsdam
11.bis 12. September Isa Wiss und Band aus Luzern zum Jazzfestival in Potsdam
14. bis 23. September Fotograf aus Sioux Falls in Potsdam
22. bis 28. September Schülergruppe aus Perugia in Potsdam
23. September bis 4. Oktober Künstlerausstellung in Perugia
26. September bis 18. Dezember Tiina Jukarainen aus Jyväskylä in Potsdam
27. September bis 1. Oktober Luzerner Schüler in Potsdam
Oktober Potsdamer IHK-Vertreterin in Perugia
1. bis 8. Oktober Potsdamer Schüler in Bobigny
2. Oktober Bonner Bürger in Potsdam
2./3. Oktober Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit mit Bonn
2. bis 9. Oktober Potsdamer Schüler in Perugia
7. bis 10. Oktober Blinde und sehbehinderte Menschen aus drei
Partnerstädten in Potsdam
10. bis 21. Oktober Vorsitzende der Sister Cities Association
aus Sioux Falls in Potsdam
28. Oktober bis Oktober/November Potsdamer Auszubildende in Perugia
1. November bis 31. Januar 2011 Praktikantin aus Jyväskylä in Potsdam
3. November Potsdamer Händler in Perugia
6. November Bäckerei & Konditorei Frank Fahland
präsentiert Luzerner Brot
22. November bis 26. Dezember Händler aus Perugia auf dem Potsdamer Weihnachtsmarkt
12. bis 15. Dezember Stellvertretender Bürgermeister aus Perugia in Potsdam
17. Dezember Rundtischgespräch anlässlich des 20. Bestehens
der Beziehungen mit Perugia
A Gemeinschaftsprojekte:
Kooperation mit der Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH
Die Kooperation mit der Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH gestaltete sich auch in diesem Jahr wieder positiv. In enger Abstimmung mit dem Bereich Marketing/Kommunikation der Landeshauptstadt Potsdam wurde den Gästen aus Potsdams Partnerstädten freie Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Potsdam gewährt. Zur Präsentation Potsdams auf den Messen in Opole und Perugia stellte der Verkehrsbetrieb erneut Fahrzeuge zum Transport von Informationsmaterial bereit.
Darstellung der Partnerstädte Potsdams im öffentlichen Raum
In Kooperation mit der Firma Wall mobiliare soll im Jahr 2011 der Siegerentwurf des Wettbewerbes der Fachhochschule Potsdam auf dem Luisenplatz realisiert werden. Zur Planung der konkreten Umsetzungsschritte wird zu Beginn des Jahres eine Arbeitsgruppe gebildet. Diese besteht aus Mitarbeitern der Stadtverwaltung Potsdam, der Wall AG und dem Wettbewerbssieger.
Universität Potsdam
Die Universität Potsdam hat den Studentenaustausch mit den Partnerhochschulen fortgesetzt. Im Berichtszeitraum befanden sich acht Studierende an den jeweiligen Partnerhochschulen und sechs in Potsdam.
In diesem Jahr begann das Akademische Auslandsamt der Universität Potsdam mit den Planungen für das neue Praktikumsprogramm "PiPP". "PiPP" steht für Praktika in Potsdams Partnerstädten und wird in Zusammenarbeit mit dem Bereich Marketing/Kommunikation der Landeshauptstadt Potsdam ins Leben gerufen. Im Rahmen des Projekts sollen zukünftig für Studierende der Universität Potsdam Praktikumsplätze in Potsdams Partnerstädten gefunden werden. Es soll sich um dauerhafte und regelmäßig wiederkehrende Praktikumsangebote handeln, so dass das Programm als festes Angebot an der Universität etabliert werden kann.
Auf diese Weise soll mehr Studierenden zu praktischen Auslandserfahrungen im Rahmen ihres Studiums verholfen werden. In diesem Jahr erfolgte eine erste Kontaktaufnahme zu möglichen Praktikumspartnern. Es ist geplant, 2011 mit der Durchführung erster Praktika zu beginnen.
Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam
Unter dem Motto Fit für das Ausland - Mobilität leicht gemacht hilft die Mobilitätsberatung der IHK Potsdam seit dem 1. Juli 2009 Auszubildenden und jungen Fachkräften bei der Suche nach einem passenden Praktikum im Ausland. Mit Unterstützung des Bereiches Marketing/Kommunikation der Stadtverwaltung Potsdam, der Stadtverwaltung Perugia und vor allem der Handelskammer Perugia (Camera di Commercio) organisierte die Mobilitätsberatung der IHK Potsdam den Praktikumsaufenthalt dreier Potsdamer Auszubildender in Perugia. Im Oktober 2010 absolvierten zwei Auszubildende - zum Elektroniker für Betriebstechnik der Stadtwerke Potsdam - ein vierwöchiges Praktikum bei der Minimetrò Spa in Perugia. Den Azubis des Verkehrsbetriebes folgte im November 2010 eine Auszubildende zur Hotelfachfrau, um im Fünf-Sterne-Haus Brufani Palace Hotel, dem 1. Haus am Platze, Auslandserfahrungen im Arbeitsalltag zu sammeln. Ihr Ausbildungsbetrieb ist das NH-Hotel Voltaire in Potsdam. Die Inhalte der Praktika orientierten sich an Lernvereinbarungen, die im Vorfeld zwischen den beteiligten Akteuren abgestimmt wurden.
Eine Mitarbeiterin der Mobilitätsberatung der IHK Potsdam war Anfang Oktober 2010 ebenfalls für einige Tage in Perugia. Dort traf sie u. a. Absprachen bezüglich der Inhalte der jeweiligen Praktika. Vor allem jedoch wurden während dieses Aufenthaltes Kontakte zu Unternehmen und zur Stadtverwaltung in Perugia geknüpft, die ebenfalls Jugendliche für Praktika nach Potsdam senden. Langfristig wird ein beidseitiger Austausch angestrebt, so dass Jugendliche beider Städte regelmäßig Praktika in Unternehmen der Partnerstadt absolvieren.
Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln des Leonardo da Vinci-Programms. Mobilität ohne Grenzen wird gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds. Die Mobilitätsberatung soll gegebenenfalls mit weiteren Partnerstädten Potsdam aufgebaut werden.
Verbindungsstelle Potsdam der Internationalen Police Association (IPA)
Vom 23. bis zum 25. April 2010 vertiefte die IPA-VbSt. Potsdam die Kontakte zur IPA-Verbindungsstelle Opole-Korona. Der Besuch fand zu einer Zeit statt, in der die polnischen Freunde aus Opole sowie die Menschen in ganz Polen den tragischen Tod vieler Mitglieder ihrer Regierung betrauerten. Ihr Mitgefühl brachten die Potsdamer IPA-Mitgliedern mit dem Ablegen eines Trauer-Blumengebindes und einer Schweigeminute am Kondolenzplatz bei der Hauptkommandantur der Polizei der Wojewodschaft Opole zum Ausdruck. Der Besuch in der Wojewodschaft Opole wurde für einen Besuch einer sozialen Einrichtung in Grodków bei Opole genutzt, in der sich deren Mitarbeiter um die Integration junger behinderter Menschen in das Alltagsleben bemühen und hierfür ehrenamtlich tätig sind. Seit drei Jahren unterstützen die Mitglieder der IPA‑VbSt. Potsdam diese Einrichtung. Mit einer spontanen Sammlung durch die elf Potsdamer Gäste konnte an die Einrichtung eine weitere Spende von 1000 Zloty (ca. 250 EURO) übergeben werden.
Vom 18. bis zum 20. Mai 2010 betreuten die Potsdamer IPA-Mitglieder Karin Hennig und Christa Günther IPA-Mitglieder aus Luzern, die in Deutschland auf Urlaubsreise waren und auf dem Campingplatz Sanssouci Zwischenstation machten.
Sozialwerk Potsdam
Anlässlich seines 20-jährigen Jubiläums führte das Sozialwerk Potsdam vom 7. bis zum 10. Oktober 2010 ein internationales Symposium mit blinden und sehbehinderten Menschen durch, an dem auch Gäste aus Bonn, Luzern und Opole teilnahmen. Mit diesem Erfahrungsaustausch wurden die langjährig bestehenden Kontakte zu den Partnerstädten vertieft.
Neben den Fachgesprächen gab es ausreichend Zeit, die Stadt Potsdam auch auf dem Wasser zu erkunden.
Jazzfestival in Potsdam
Beim 11. Potsdamer Jazzfestival, das vom 8. bis zum 12. September 2010 stattfand, waren auch Musiker aus Perugia und Luzern vertreten. Das italienische Capolinea Jazztrio trat u.a. im Rahmen der Kunstgenusstour im Potsdam Museum und im Rahmen des Tages des Offenen Denkmals im Brückenpächterhaus, Behlertstraße auf. Die Schweizer Band Sha Banryu mit der Sängerin Isa Wiss gab ein Konzert im Volkspark Potsdam.
B - Darstellung von Einzelvorhaben
Bobigny
Vom 10. bis zum 16. März 2010 besuchte erstmals eine Gruppe von 20 Schülern und drei Lehrern des Lycée Louise Michel aus Bobigny das Evangelische Gymnasium in Potsdam. Dieser Besuch stellte den Auftakt für einen dauerhaften jährlichen Austausch zwischen den beiden Schulen dar. Die Gäste absolvierten ein abwechslungsreiches Programm. Neben gemeinsamen Unterrichtsstunden gab es einen Tag in Potsdam - auf den Spuren der DDR und einen Besuch in Park und Schloss Sanssouci. Ein Ausflug nach Berlin stand ebenso auf dem Plan, der u.a. ins Pergamonmuseum führte. Untergebracht waren die Schüler in Gastfamilien der Klassen 9 bis 13.
Im Herbst 2010 erfolgte der Gegenbesuch. Vom 1. Bis zum 8. Oktober waren vierzehn Schülerinnen und Schüler und zwei Lehrerinnen des Evangelischen Gymnasiums Hermannswerder in Bobigny. Am Ankunftstag nahmen die Potsdamer Schüler an zwei Unterrichtsstunden teil. Nachdem die Potsdamer Schüler das Wochenende bei und mit ihren französischen Gastfamilien verbrachten, tauschten sie sich am Montag über das Wochenende aus, besprachen den Ablauf der Woche und sahen gemeinsam den Film Überall ist es besser, wo wir nicht sind. Das Thema Was brauche ich, um mich zu Hause zu fühlen? beschäftigte im Anschluss die sprachgemischten Gruppen. Auf dem Reiseprogramm standen ein Tagesausflug nach Paris und nach Versailles. Durch Bobigny gab es eine Rallye, bei der die vier deutschen Gruppen jeweils von 2-3 französischen Schülern begleitet wurden. Die Potsdamer stellten viele Unterschiede zu ihrer Heimatstadt fest, unter anderem in Bezug auf die Architektur und die vorherrschende Hautfarbe der Bewohner. Eine Gruppe durfte am Gebet in der Moschee teilnehmen, einige Schüler erhielten Einblick in das Stadtarchiv. Am letzten Tag trafen alle deutschen und französischen Schüler noch einmal in der Schule zusammen. Dort verständigte man sich über die gemeinsam verbrachte Woche und überlegte, was es bedeutet, sich fremd oder zu Hause zu fühlen. Mit Wörterbüchern, vielen Gesten und manchen beeindruckenden Sprachkenntnissen gelang die Verständigung gut. Ein erneuter Besuch des Evangelischen Gymnasiums in Bobigny ist vorgesehen.
Bonn
Walter Christian, Lehrer am Carl-von-Ossietzky-Gymnasium Bonn, führte vom 8. bis zum 12 März 2010 mit drei 9. Klassen eine Studienreise nach Potsdam durch. Diese hatte primär Studiencharakter und so lautete der Auftrag an die Schüler, in kleinen Gruppen selbständig Kontakte zu Potsdamer Einrichtungen zu knüpfen, die Stadt, ihre Umgebung und Institutionen kennen zu lernen und dies in einem Bericht festzuhalten. Ein großer Wunsch des Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums Bonn war es, mit einer Schülergruppe eines Potsdamer Gymnasiums Kontakt aufzunehmen. Deshalb waren zum Empfang des Oberbürgermeisters Jann Jakobs im Stadthaus die Schulleiterin, eine Lehrerin sowie die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9 b des Einstein-Gymnasiums Potsdam gekommen.
Vom 16. bis zum 20. Juni 2010 waren erneut Schülerinnen und Schüler des Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums Bonn in Deutschland. Im Rahmen ihrer Fahrt nach Berlin traten die ca. 100 Mitglieder des Schulchores am 19. Juni in der Potsdamer Nikolaikirche auf. Der Erlös des Konzertes ging an die Nikolaikirche zugunsten des Einbaus eines Lifts und einer neuen Orgel.
Die Staatskanzlei der Freien Hansestadt Bremen organisierte aus Anlass der diesjährigen zentralen Feier zum Tag der Deutschen Einheit vom 9. September bis zum 10. Oktober 2010 eine Wanderausstellung in Bremen. Diese steht unter dem Titel Blick/Winkel und thematisiert die deutsch-deutschen Städtepartnerschaften von 1986 bis heute. Die Landeshauptstadt Potsdam unterstützte das Vorhaben durch die Bereitstellung von Fotos und durch die Vermittlung von Ansprechpartnern, die an der Gründung der Städtepartnerschaft Bonn-Potsdam mitgewirkt hatten und/oder nach 1989 begannen, die Beziehungen beider Städte mit Leben zu erfüllen.
Am Vorabend des Tages der Deutschen Einheit fand in der Potsdamer Nikolaikirche das traditionelle Festkonzert statt. Organisiert wurde es von Mitgliedern des Vereins Musik an St. Nikolai, des Bonn Clubs Potsdam und mit Unterstützung der Landeshauptstadt Potsdam. Neben dem Bonner Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch nahmen Bonner Bürgerinnen und Bürger an der Veranstaltung teil. Festredner des Abends war S. E. Philip D. Murphy, Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika in der Bundesrepublik Deutschland. Beim anschließenden Empfang in der Gewölbehalle des Kutschstalles am Neuen Markt kam es zu anregenden Gesprächen zwischen den Potsdamer, Bonnern und weiteren geladenen Gästen. Der Vorsitzende des Bonn-Clubs Potsdam Dr. Wigor Webers reiste am 3. Oktober 2010 als Mitglied der Delegation des Landes Brandenburg nach Bremen, um dort an der zentralen Feier zum Tag der Deutschen Einheit teilzunehmen.
Jyväskylä
Potsdams Beigeordnete Elona Müller war vom 17. bis zum 19. Januar 2010 zusammen mit der Leiterin des Bereiches Marketing/Kommunikation Dr. Sigrid Sommer, dem Leiter des Bereiches Wirtschaftsförderung Stefan Frerichs und der Vorsitzenden des Freundeskreises Potsdam-Jyväskylä Eva Gretsch zu Besuch in Jyväskylä. Damit folgten sie der Einladung des finnischen Bürgermeisters Markku Andersson. Neben der Teilnahme an der Eröffnung des neuen K-rauta-Marktes, einem der größten Märkte für Handwerker und Innenausstatter, gab es zahlreiche Gespräche mit Vertretern der regionalen Wirtschaft und Verwaltungsmitarbeitern, die für internationale Beziehungen der Stadt Jyväskylä zuständig sind.
Am 6. Mai 2010 empfing Potsdams Beigeordnete Elona Müller eine Gruppe von Studenten der Universität Jyväskylä, die im Rahmen einer Exkursion nach Berlin auch die Stadt Potsdam besuchte. Begleitet wurden die finnischen Gäste von Dr. Joachim Böger vom Sprachenzentrum der Universität Jyväskylä und Eva Gretsch vom Freundeskreis Potsdam-Jyväskylä.
Während seines Berlin-Aufenthaltes besuchte Dr. Jürgen Matthies, Mitarbeiter der Universität Jyväskylä am 15. Juni 2010 Potsdam, um ein Konzert des Chores "Cantinovum" mit einem Potsdamer Chor im Jahr 2011 vorzubereiten. Jürgen Matthies ist zugleich im Vorstand des Chores "Cantinovum".
Vom 26. September bis zum 18. Dezember 2010 war Tiina Jukarainen aus Jyväskylä in Potsdam zu Gast. Die junge Profi-Fußballerin besuchte die Sportschule und nahm am Training der 2. Mannschaft von Turbine Potsdam teil. Während ihres Aufenthaltes in Potsdam wohnte Tiina in Gastfamilien. Einer der Höhepunkte des Aufenthalts der 18-jährigen war die Betreuung der finnischen Fußball-Nationalmannschaft der Frauen, die Ende November zu einem Trainingskurs zu Gast bei Deutschlands erfolgreichsten Fußballerinnen in Potsdam weilten. Am Ende ihres Aufenthaltes erhielt die sympathische Sportlerin ein Ehrentrikot vom 1. FFC Turbine Potsdam.
Vom 1. November 2010 bis zum 31. Januar 2011 bekam der Bereich Marketing/Kommunikation Unterstützung durch Varpu Autere aus Jyväskylä. Sie ist Mitarbeiterin der dortigen Stadtverwaltung und im Bereich internationale Beziehungen tätig. Im Rahmen eines Austauschs arbeitete sie in der Stadtverwaltung Potsdam. Hier konnte sie sich einen Überblick über die Verwaltungsstruktur verschaffen und Verwaltungserfahrungen sammeln, ihre Sprachkenntnisse verbessern und u.a. bei den Vorbereitungen anlässlich des Besuches von Stadtdirektor Andersson helfen. Oberbürgermeister Jann Jakobs begrüßte Varpu Autere und Tiina Jukarainen am 9. November offiziell im Rathaus.
Luzern
Die Stadt Luzern erhielt am 5. November 2009 in Paris den European Energy Award Gold. Mit dieser höchsten Auszeichnung für Energiestädte wurde Luzerns fortschrittliche Energiepolitik, die Maßnahmen für eine bessere Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energien, gewürdigt. Am 9. Januar 2010 feierte die Stadt Luzern dieses Ereignis mit der Luzerner Bevölkerung. Die zuständige Stadträtin Ursula Stämmer hatte zur Feier auch Vertreter aus Luzerns Partnerstädten eingeladen. Aus Potsdam folgten der Einladung Klaus-Peter Linke, Leiter der Koordinierungsstelle Klimaschutz der Landeshauptstadt und Stefan Grzimek, Vorsitzender des Vereins Energieforum Potsdam. Beide waren vom 7. bis zum 10. Januar in der Stadt am Vierwaldstättersee und überbrachten die Glückwünsche der Partnerstadt Potsdam zur Preisverleihung. Zudem besichtigten sie gemeinsam mit Vertretern aus den weiteren Partnerstädten Luzerns die größte Anlage zur Biogaserzeugung in der Schweiz und informierten sich über die Klimaschutzaktivitäten Luzerns.
Vom 17. bis 23. Februar 2010 fand die 3. Geschichtsbrücke Luzern/Potsdam statt. Die Beigeordnete für Bildung, Kultur und Sport Dr. Iris Jana Magdowski empfing neunzehn Luzerner Gymnasiastinnen und Gymnasiasten sowie drei ihrer Lehrer im Potsdamer Stadthaus. Die Schweizer Gäste erhielten während ihres Aufenthaltes in Potsdam einen Eindruck davon, wie die Potsdamer mit dem Thema Geschichte umgehen. Insbesondere wollten die Gäste erfahren, wie die Menschen in den ehemals beiden Teilen Deutschlands während des Kalten Krieges miteinander umgegangen sind und wie sie heute, 20 Jahre nach dem Mauerfall, miteinander zurechtkommen. Dr. Jürg Stadelmann, Geschichtslehrer an der Kantonsschule Alpenquai in Luzern, dem größten Gymnasium in der deutschsprachigen Schweiz, und Vorsitzender des Freundeskreises Luzern-Potsdam, war somit bereits zum dritten Mal mit an Geschichte interessierten Schülerinnen und Schülern in Potsdam und Berlin. Wie in den vergangenen Jahren auch gab es eine Begegnung mit Schülern des Humboldt-Gymnasiums, einen Besuch der Gedenkstätte Lindenstraße 54 und des Schlosses Cecilienhof. Selbstverständlich standen auch Park und Schloss Sanssouci auf dem Programm.
Christian Löhr, Trainer der Jugendgruppe im Potsdamer Laufclub, reiste vom 13. bis zum 17. April 2010 mit Potsdamer Sportlern nach Luzern, um gemeinsam mit Schweizer Athleten an Intensiv-Trainingstagen teilzunehmen. Trainiert wurde im Lauf-, Stoß-, Wurf- und Sprungbereich. Untergebracht waren die Potsdamer bei Familien, zu denen sehr gute private Kontakte entstanden.
Zeitgleich waren zwei Dozenten der Universität Potsdam an der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz Luzern im Einsatz. Beide führten Seminare zu Themen der Sportdidaktik durch. Dr. Henning Ohlert referierte bereits zum 2. Mal. Er sprach zum Thema "integrativer Behindertensport. Dr. Martin Fritzenberg widmete sich dem "Beurteilen und Bewerten im Sportunterricht".
Zu einer guten Tradition ist die Teilnahme von Potsdamer Läuferinnen und Läufern am Luzerner Stadtlauf geworden. So starteten in diesem Jahr, am 25. April 2010, sechs Sportler der Eliteschule des Sports Potsdam. Ein Potsdamer Läufer gewann das Rennen der Nachwuchselite.
Am 22. Mai 2010 empfing Oberbürgermeister Jann Jakobs im Stadthaus die Mitglieder des Stadtorchesters Luzern und deren Angehörige. Das traditionsreiche Orchester, das seit 142 Jahren besteht, war vom 21. bis zum 24. Mai zum ersten Mal zu Gast in Potsdam. 55 Musikerinnen und Musiker traten zusammen mit dem Trio Artemis, das ebenfalls aus der Schweiz stammt, am Pfingstsamstag im Nikolaisaal Potsdam auf. Auf dem Programm des Frühlingskonzertes standen Werke von Rossini wie die Ouvertüre zur Oper Die Italienerin in Algier, das Konzert für Violine, Violoncello, Klavier und Orchester, op. 56 Trippelkonzert von Ludwig van Beethoven sowie die Sinfonie Nr. 6 in C, D 589 von Franz Schubert. Auf dem Besuchsprogramm standen neben einer Stadtrundfahrt die Besichtigung von Schloss und Park Sanssouci sowie die Erkundung weiterer historischer Sehenswürdigkeiten.
Der Pro Potsdam Schlössermarathon am 6. Juni 2010 fand zum siebten Mal statt. Erstmals nahmen acht Luzerner Marathon- und Halbmarathonläufer am größten Sportevent des Landes Brandenburg teil. Unter hitzebedingt widrigen Witterungsbedingungen absolvierten die Extremsportler aus der Schweizer Partnerstadt gemeinsam mit weiteren 3.900 gemeldeten Läufern aus aller Welt die sehenswerte Strecke entlang der Schlösser und Gärten Potsdams. Der Stadtsportbund Potsdam organisierte den Rahmen des Besuchs. Die Kontakte in der Leichtathletik konnten ausgebaut werden.
Bereits zum fünften Mal bereicherten die Musiker der Luzerner Band Mööpps, die inzwischen eine große Fangemeinde in Potsdam haben, mit mehreren Auftritten die Erlebnisnacht. Während ihres Aufenthaltes in Potsdam vom 30. Juli bis zum 2. August 2010 spielten die Künstler zudem am Vorabend der Erlebnisnacht vor dem Nauener Tor und am Sonntag vor dem Belvedere auf dem Pfingstberg. Die Tatsache, dass die 13 Bandmitglieder immer wieder gern nach Potsdam kommen, drückt sich u.a. darin aus, dass einige von ihnen in diesem Jahr von Familienangehörigen, Luzerner Freunden und Bekannten begleitet wurden. Die zwischen der Band und Potsdamer Bürgerinnen und Bürgern bestehenden Kontakte wurden weiter vertieft.
Im Rahmen einer Bürgerreise, die vom 19. bis zum 22. August 2010 durchgeführt wurde, besuchten die Luzerner Gäste u.a. die Potsdamer Schlössernacht, die Gedenkstätte in der Lindenstraße, das Jagdschloss Stern und das Obstgut Marquardt. Oberbürgermeister Jann Jakobs begrüßte die Reiseteilnehmer im Stadthaus und nutzte die Gelegenheit, sich bei Dr. Peter Weichardt für seine Verdienste um die Städtepartnerschaft Potsdam-Luzern zu bedanken. Herr Weichardt hatte den Freundeskreis Luzern-Potsdam ins Leben gerufen und seinen langjährigen Vorsitz im Jahr 2009 an Dr. Jürg Stadelmann übergeben.
Vom 7. bis zum 18. September 2010 führte der Landesverband "Rad- und Kraftfahrerbund Solidarität Berlin-Brandenburg e.V." - Mitglied im LSB - eine Radwanderung durch die Schweiz mit 40 Teilnehmern durch, darunter Rolf Töpfer, 2. mit der Friedensfahrt-Mannschaft 1978. Zur Mannschaft gehörten weiterhin 18 Sportler und Sportlerinnen aus Potsdam und der näheren Umgebung. Im Rahmen dieser Tour gab es einen kurzen Aufenthalt in Luzern mit Übernachtung in der Jugendherberge am Vierwaldstädter See.
Seit zehn Jahren besteht zwischen dem Oberstufenzentrum II (OSZ II) in Potsdam und dem Wirtschaftsmittelschulzentrum in Luzern ein regelmäßiger Schüleraustausch. Die gegenseitigen Besuche dienen nicht nur dem Kennenlernen der jeweiligen Partnerregion, sondern werden auch in den Bereichen Politik, Wirtschaft und Kultur vertieft.
Vom 27. September bis zum 1. Oktober 20010 besuchte eine Gruppe von 22 Schülerinnen und Schülern aus Luzern zusammen mit ihren Lehrern Potsdam. Auf dem Programm standen neben der Teilnahme an ausgewählten Unterrichtsstunden eine Dampferfahrt, ein Besuch von Park und Schloss Sanssouci sowie ein Ausflug nach Berlin. Hier besichtigen die Gäste u.a. das Reichstagsgebäude, das Brandenburger Tor und das Dokumentationszentrum in der Bernauer Straße. Der Gegenbesuch der Schülerinnen und Schülern des OSZ II findet im Frühjahr 2011 statt.
Die Bäckerei & Konditorei Frank Fahland GmbH hat seit 2005 Kontakt zum Richemont Kompetenzzentrum Luzern. Richemont wurde 1945 durch den Schweizerischen Bäcker-Konditormeister-Verband als nationale Fachschule in Luzern gegründet. Im Januar 2005 besuchten Mitarbeiter der Bäckerei & Konditorei Frank Fahland erstmals ein Seminar zu einem neuartigen Herstellungsverfahren, um eine stetige Verbesserung der Qualität der Brötchen zu ermöglichen. Aus dieser Begegnung entstand ein enger Austausch zwischen dem Unternehmen und Richemont. Seitdem nehmen immer wieder Mitarbeiter aus allen Bereichen des Betriebes an Seminaren in Luzern teil. Durch diese Verbindung entstanden auch Freundschaften zu anderen Unternehmen in Luzern und der Region. All dies waren gute Gründe dafür, dass die Bäckerei Fahland 2006 dem Freundeskreis Potsdam-Luzern beitrat Am 6. November 2010 präsentierte die Bäckerei in Anwesenheit des Oberbürgermeisters ihr Dinkelbrot Luzern in der Potsdamer Innenstadt. Das Rezept wurde im internationalen Kompetenzzentrum des Bäcker-, Konditoren und Confiseuren Handwerks Richemont in Luzern entwickelt.
Mitglieder des Freundeskreises Potsdam-Luzern nahmen im Mai 2010 an den Feierlichkeiten anlässlich des 325. Jahrestages der Ankunft von Schweizer Kolonisten in Nattwerder teil.
Opole
In der Zeit vom 26. bis zum 28. März 2010 reiste eine Delegation des Potsdamer Klinikums Ernst von Bergmann unter Leitung des Geschäftsführers Steffen Grebner nach Opole, um Beziehungen zu den Kolleginnen und Kollegen des dortigen Klinikums zu knüpfen. Die Kontakte hatte zuvor der Opole-Club Potsdam hergestellt. Mitglieder der Delegation waren u.a. Prof. Dr. Hubertus Wenisch, Allgemeine Chirurgie, und die Landtagsabgeordnete Klara Geywitz. Eine 6-köpfige Delegation, bestehend aus Vertretern des Landkreises Opole und dem Klinikum in Opole, trat am 11. und 12. Juni 2010 ihren Gegenbesuch an. Im Fokus des Austausches und der Diskussion standen u.a. die Themen Herz-Thorax-Gefäßzentrum, die Pflegeausbildung und ambulante Leistungen im Gesundheitspark Ernst von Bergmann und im Klinikum Opole.
Potsdams Beigeordnete für Soziales, Jugend, Gesundheit, Ordnung und Umweltschutz Elona Müller weilte auf Einladung des Opoler Stadtpräsidenten vom 22. bis zum 24. April 2010 in Opole, um dort an den Kulturtagen, dem traditionellen Fest von St. Wojciech, dem Schutzheiligen der Stadt Opole, teilzunehmen. Eingeladen waren zudem Vertreter aus allen Partnerstädten Opoles, die im Rahmen der Opoler Kulturtage sich und ihre Städte gegenseitig vorstellten und u.a. die Stadt Opole besichtigten. Der gemeinsame Ausflug nach Krakow bot eine gute Gelegenheit für vertiefende Gespräche.
Anlass für eine erneute Begegnung zwischen Potsdamer und Opoler Künstlern vom 4. bis zum 8. Mai 2010 war das fünfjährige Bestehen der Partnerschaftsclubs beider Städte. Mit dem Aufenthalt Potsdamer Künstler in Opole wurde zugleich eine Tradition, die weit in die siebziger Jahre zurückreicht, fortgesetzt. Deutsche und polnische Künstler zeichneten und malten gemeinsam über ihre Eindrücke, die sie während ihres Besuches in einem Künstlergarten, einem Museum und in diversen Spaziergängen durch die Stadt Opole aufnahmen.
Es konnte die Ausstellung Burgen, Kirchen, Kathedralen mit Gemälden des Potsdamer Malers Wieland Rödel gezeigt werden, die durch Werke des Künstlers Hans-Jürgen Brauer aus Teltow ergänzt wurde. Auch der Potsdamer Maler und Grafiker Olaf Thiede war Teilnehmer der Reise. Er brachte mit seinen zahlreichen Kalendern den polnischen Freunden das märkische Land in Bildern näher.
Zeitgleich lud der Potsdam-Club Opole Vertreter der Berlin-Brandenburgischen Auslandsgesellschaft und des Opole-Clubs Potsdam nach Opole ein, um mit ihnen das fünfjährige Bestehen des Potsdam-Clubs und des Opoler Männerchores Kammerton zu feiern. Über die bisherige Zusammenarbeit beider Clubs wurde während des Treffens ebenso gesprochen wie über die Gestaltung der weiteren Kooperation.
Die Landeshauptstadt Potsdam war vom 6. bis zum 8. Mai 2010 mit einem Informationsstand auf der IX. Internationalen Tourismusmesse in Opole präsent. Potsdam wurde erneut durch Mitglieder des Vorstandes des Opole-Clubs bei der BBAG e.V. in Potsdam, Lucia Frashynski und Andreas Nosal, vertreten Die Besucher konnten aus einer großen Auswahl an Informationsmaterialien touristischer und kultureller Leistungsträger Potsdams auswählen. Auch in diesem Jahr war das Interesse der polnischen Bürgerinnen und Bürger an der brandenburgischen Landeshauptstadt und ihrer Umgebung sehr groß.
Zu seinem Internationalen Pokalmeeting "Alter Fritz 2010" am 3./4. Juli 2010 konnte der Potsdamer Schwimmverein wiederum eine Delegation vom Partnerverein Zryw Opole in der Potsdamer Schwimmhalle "Am Brauhausberg" begrüßen. Die Abordnung stand unter Leitung des Präsidenten des Zryw Opole, Waldemar Burzykowski.
Auf Einladung des Jugendsinfonieorchesters Opole weilte das Jugendsinfonieorchester Potsdam vom 15. bis zum 22. August 2010 in Glucholazy/Wojewodschaft Opole zu einer gemeinsamen Probenphase mit anschließenden Konzerten. In Vorbereitung auf die Begegnung dieser Orchester hatte das Leitungsteam entschieden, Dvoraks Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 Aus der Neuen Welt als Hauptwerk zu spielen. Die Schüler hatten vorher die Noten bekommen und im Selbststudium erarbeitet. Die gemeinsamen Proben fanden im Caritas-Heim Glucholazy, ca. 80 km von Opole entfernt, statt, wo die deutschen Jugendlichen auch untergebracht waren. Die anschließenden Konzerte führten beide Orchester in Polen nach Nyza, Opole, Ratibor, Wrozclaw. Beim Gegenbesuch des polnischen Orchesters vom 3. bis zum 6. September 2010 waren alle Jugendlichen und Betreuer bei deutschen Gastfamilien in Potsdam untergebracht. In Deutschland fanden die Konzerte in Blankensee, Schwerin und in Potsdam statt. Das gemeinsame Proben in schöner Atmosphäre, die gegenseitige Rücksichtnahme (z.B. bei Verdoppelungen der Bläser) und das gegenseitige Kennenlernen und Schätzen der Jugendlichen untereinander bleiben für alle Beteiligten in guter Erinnerung. Das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit ist ein Konzertmitschnitt von sehr hoher Qualität. Die CD ist in der städtischen Musikschule für 5,00 erhältlich.
Fortgeführt wurde 2010 das Projekt der BBAG e.V. im Bereich Altenhilfe mit Partnern aus Potsdam und Opole u.a. mit dem AWO-Seniorenheim, dem Bürgerstift und dem Seniorenbeirat Potsdam sowie den Altenhilfe-Einrichtungen "Magda Maria" und "Goldener Herbst" Opole. Der erste Workshop fand vom 22. bis 24. April 2010 in Opole statt. Die 20 Teilnehmer führten einen Fachaustausch durch und besuchten Einrichtungen der Altenhilfe in Opole. Die Gruppe wurde u.a. vom Präsidenten der Stadt Opole empfangen. Schwerpunkte der inhaltlichen Diskussion waren der Vergleich der unterschiedlichen Systeme der Altenhilfe in beiden Ländern und deren Finanzierungsgrundlagen sowie die konkrete Ausgestaltung von Angeboten der Altenhilfe durch die verschiedenen Träger. Gleichzeitig fand im April ein einwöchiges Praktikum zweier Potsdamer Mitarbeiterinnen der Altenhilfe in Einrichtungen in Opole statt.
Der zweite Workshop mit Experten der Altenhilfe folgte vom 28. bis zum 30. Oktober. Auch hier waren gleichzeitig zwei Praktikantinnen aus Opole ein Woche in Altenhilfe-Einrichtungen in Potsdam zu Gast. Zudem fanden zwei Seminare zum bürgerschaftlichen Engagement von Senioren und ihren Beteiligungsmöglichkeiten in der Gesellschaft mit Vertretern aus Potsdam und Opole vom 6. bis zum 8. Mai 2010 in Opole und vom 26. bis zum 28. Oktober 2010 in Potsdam statt. Das gesamte Austausch-Projekt wurde und wird von der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" gefördert.
Mit Bedauern nahm die Landeshauptstadt Potsdam zur Kenntnis, dass die langjährigen Kontakte zwischen der Potsdamer Oberschule Theodor Fontane und der Schule Nr. 16 in Opole nicht fortgeführt werden. Mit Datum vom 29. Mai 2010 richtete die Schulleiterin, Frau Siewert, ein Schreiben an die Opoler Kolleginnen und Kollegen. Auszug: Leider müssen wir Ihnen mitteilen dass die Primarstufe der Fontane-Oberschule Potsdam den Schüleraustausch in der bisherigen Form mit der Schule Nr. 16 Opole nicht weiterführen kann. Nach intensiver Beratung sprach sich die Mehrheit der Primarstufe dafür aus. Begründet wurde dies damit, dass eine Kollegin, die bisher für die Beziehungen zuständig war, aus dem Berufsleben ausgeschieden ist und es zunehmend Probleme in der sozialen Zusammensetzung der Schüler sowie der Finanzierung der Reisen gäbe.
Perugia
In diesem Jahr würdigten die Städte Potsdam und Perugia mit einer Reihe von Veranstaltungen das 20-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft.
Den Auftakt bildete der Besuch des Bürgermeisters Wladimiro Boccali aus Perugia vom 25. bis zum 28. Januar 2010 in Potsdam auf Einladung des Potsdamer Oberbürgermeisters. Auf seiner Reise wurde Boccali von seinem Kabinettschef Dr. Luca Conti und Daniela Borghesi, der für internationale Beziehungen zuständigen Mitarbeiterin der Verwaltung, begleitet. Auf dem Besuchsprogramm standen die Besichtigung von Park und Schloss Sanssouci, Abendessen mit Vertretern von IL PONTE, die Taufe einer Combino-Straßenbahn des Verkehrsbetriebes Potsdam auf den Namen Perugia, Gespräche über den Fortgang der Städtepartnerschaft mit der Stadtverwaltung und IL PONTE Brandenburgische Gesellschaft der Freunde Italiens, sowie über das Projekt Training without borders der Industrie- und Handelskammer Potsdam.
Bereits zum vierten Mal erschien der deutsch-italienische IL PONTE-Kalender, diesmal mit Fotografien von Peter Frenkel (Potsdam), der MÄRKISCHE BILDER vorstellte und mit UMBRISCHE LANDSCHAFTEN seines italienischen Kollegen Fabio Tiberi (Perugia). Beide Künstler wollten damit ihren ganz persönlichen Beitrag zur Festigung der Völker- und Städteverbindungen leisten.
Die alljährlich von IL PONTE organisierte Benefizveranstaltung zugunsten des Emmaus-Hauses in Perugia fand am 14. Februar 2010 im Veranstaltungssaal in der Lindenstraße statt. Die Veranstaltung hatte den Titel Mendelssohn-Briefe aus Italien. Solisten waren die Sängerin Eva-Marlies Opitz, die Pianistin Inge Lindner und der Schauspieler Hans-Jochen Röhrig. Der eingenommene Betrag von 650,00 wurde im Rahmen der Bürgerreise im März von Il Ponte an das Emmaus-Haus übergeben.
Die nunmehr 15. Bürgerreise vom 20. bis zum 28. März 2010 nach Perugia und Umbrien, wiederum von IL PONTE Brandenburgische Gesellschaft der Freunde Italiens organisiert, brachte den Reiseteilnehmern in einem umfangreichen Besichtigungs- und Begegnungsprogramm die italienische Partnerstadt und ihr Umfeld, besonders aber ihre Menschen und deren tägliches Leben nahe.
Die Potsdamer besichtigten auf einer Fahrt mit der Minimetrò auch die auf jeder Station angebrachten und von IL PONTE thematisch zusammengestellten Plakate, die in Bild und Text von den Erfolgen der 20-jährigen Partnerschaft berichten. An der Reise nahmen, wie in den letzen Jahren auch, eine Journalistin und ein Künstler aus Potsdam teil. Der Musiker Dr. Michael Schenk machte dabei Klangaufnahmen, die er in einer Soundscape-Installation für fünf Lautsprecher und einen Akteur anlässlich der Eröffnung der Ausstellung mit Werken von Alberto Valeri (Perugia) und Olaf Thiede (Potsdam) dem Potsdamer Publikum vorstellte (s. u.). Neben einer Rundreise um den Trasimenischen See und Besuchen von mittelalterlichen Städten, Künstlerateliers und einer alten Ölmühle nahm in diesem Jahr die Begegnung mit Bürgern und Repräsentanten der Stadt Perugia einen besonderen Platz ein, was auch der Anwesenheit des Potsdamer Oberbürgermeisters geschuldet war. Die Potsdamer Bürger hatten Gelegenheit, im Plenarsaal der Stadtverordneten der feierlichen Erneuerung des am 17. Dezember 1990 in der prächtigen Sala dei Notari in Perugia unterzeichneten Städtepartnerschaftsvertrages mit Potsdam beizuwohnen. Zur Eröffnung der in Potsdam erarbeiteten Ausstellung zur Geschichte von 20 Jahren Städtepartnerschaft zwischen Potsdam und Perugia waren nicht nur die Bürgermeister der beiden Städte anwesend, sondern auch viele Bürger Perugias und die Teilnehmer der Bürgerreise. Diese waren auch zu einem von der Stadtverwaltung Perugia offerierten Abendempfang zu Ehren des Städtepartnerschaftsjubiläums eingeladen, an dem u. a. Schüler des Gymnasiums Assunta Pieralli in einem von ihnen erstellten Film ihre Deutschkenntnisse bewiesen und vor allem die deutschen Gäste die kulinarische Vielfalt der umbrischen Küche kennen und schätzen lernten konnten. Diese Kontakte sowohl mit den italienischen als auch Potsdamer Stadtvertretern waren sehr nützlich, weil dadurch nachhaltiges konkretes Interesse an der Partnerschaft geweckt bzw. vertieft wurde.
Während des Aufenthaltes des Potsdamer Oberbürgermeisters, der Leiterin des Bereiches Marketing/Kommunikation Dr. Sigrid Sommer, der IHK, Frau Bethke, und dem Vorsitzenden des Stadtsportbundes Dr. Lutz Henrich vom 22. bis zum 24. März 2010 in Perugia wurden neben der Erneuerung des Städtepartnerschaftsvertrages Kontakte zum weiteren Ausbau der Partnerschaft geknüpft.
Ferruccio Ramadori - Maler, Dialektdichter und Bühnenbildner aus Perugia - präsentierte seine Malerei und Keramik in einer viel beachteten Ausstellung Alchimie der Materie vom 31. März bis zum 29. April 2010 im Bürgerhaus der Stadt Teltow.
Die Koordinierungsstelle Klimaschutz der Landeshauptstadt Potsdam nahm vom 14. bis zum 16. April 2010 an der diesjährigen Klimabündnis-Jahreskonferenz und der internationalen Mitgliederversammlung des Klimabündnisses in Perugia teil. Die Konferenz stand unter dem Motto "Klimaschutz in Partnerschaft". Es wurden erste Beispiele kommunaler Partnerschaften vorgestellt. Die Städte Perugia und Tübingen z. B. wollen gemeinsam eine Solaranlage errichten. Im Rahmen des Besuches informierten sich die Mitarbeiter der Koordinierungsstelle Klimaschutz über die intensiven Klimaschutzprojekte der Partnerstadt Perugia. In den gemeinsamen Gesprächen wurde die Idee entwickelt, im Jahr 2011 eine Klimakonferenz der Partnerstädte in Potsdam zur Thematik Lokaler Klimaschutz lernt voneinander durchzuführen.
Unter dem Titel Architektur und Landschaft wurden vom 11. Juni bis zum 4. Juli 2010 im Pavillon auf der Freundschaftsinsel Ölgemälde und in Italien entstandene Zeichnungen des Potsdamer Malers Olaf Thiede sowie beeindruckende umbrische Landschaften des Malers Alberto Valeri aus Perugia gezeigt. Für eine ganz besondere italienische Atmosphäre sorgte die Erstaufführung der in Perugia entstandenen Klangaufnahmen von Dr. Michael Schenk. Die aus Perugia stammende, aber schon seit Jahren meist in Berlin lebende Autorin Dr. Elisabetta Abbondanza trug zu den ausgestellten Werken eigene Gedichte in italienischer und deutscher Sprache vor.
Diese Gemeinschaftsausstellung hatte schon im Mai 2009 in den heute zur Universität gehörenden Räumen des Klosters S. Pietro in Perugia stattgefunden und erfreute nun in Potsdam die zahlreichen Besucher.
Bereits zum achten Mal hatte die Stadt Perugia ihre Partnerstädte zur Teilnahme am Mercato delle città gemelle eingeladen, durch den sie die kommerziellen Beziehungen zu den Partnerkommunen intensivieren will. Wie schon in den vergangenen Jahren wurde die Landeshauptstadt Potsdam auch 2010 durch IL PONTE vertreten. Vom 16. bis 20. Juni konnten die Einwohner Perugias und Umbriens sowie ihre zahlreichen internationalen Gäste sich mündlich und anhand von Flyern und touristischem Material in verschiedenen Sprachen über die Stadt Potsdam, ihre Sehenswürdigkeiten und interessanten kulturellen, wissenschaftlichen und landschaftlichen Aspekte informieren. Erfreulich ist, dass die Kenntnisse über unsere Stadt und das Interesse daran deutlich zugenommen haben. Mit von der Partie waren wieder Rex-Pils, Blaudruck-Erzeugnisse von Angelika Thielemann, Sanddornprodukte der Fa. Christine Berger sowie modische Putzmacherkreationen und qualitativ hochwertige Schmuckartikel. Potsdam war in diesem Jahr mit fünf Ständen und hoher Produktenqualität vertreten. Als besondere Überraschung wurde eine kleine Modenschau in den Marktzelten und ihrer Umgebung organisiert, bei der die Models die an den Ständen präsentierten Artikel zur Musik des Duos Ingrid und Wolfgang Protze von der Fercher Obstkistenbühne vorführten. Auch während des Marktes der Partnerstädte zogen die dort präsentierten neun Plakate über die
Geschichte der Städtepartnerschaft in italienischer Sprache das Interesse vieler Besucher an. Durch die Bereitstellung eines Fahrzeuges durch den VIP war es möglich, die Ausstellung von Ferruccio Ramadori Kosten sparend wieder nach Perugia zurückzuführen und die Werke der Künstlerin Antonella Parlani (s.u.) sicher nach Potsdam zu bringen.
Orfeo Ambrosi, engagierter Bürger aus dem Quartier Borgo Bello in Perugia, kam mit acht Mitstreitern im Rahmen der ersten Bürgerreise vom 22. bis 26. Juni 2010 nach Potsdam. Anlass der Reise waren das 20-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft Potsdam-Perugia und das 20-jährige Bestehen von IL PONTE Brandenburgische Gesellschaft der Freunde Italiens e. V.. Potsdams Beigeordnete Elona Müller empfing die Gruppe im Stadthaus. Anlässlich dieses Besuches wurde im Foyer des Stadthauses die Ausstellung eröffnet, die 2008 schon in Perugia gezeigt worden war. Eine zusätzliche Tafel gab in deutscher Sprache entsprechende Erläuterungen. Der Titel der Ausstellung lautete Portami, amico, nella tua città Führe mich Freund, in Deine Stadt. Sie wurde von den Potsdamer Grafikern Elke Spuler-Bullert und Wolfgang Spuler, beide Mitglieder von IL PONTE, gestaltet und bereits im März 2010 am Eingang der verschiedenen Stationen der Minimetrò anlässlich des Besuches von Oberbürgermeister Jann Jakobs in Perugia gezeigt.
Auf Vorschlag von Orfeo Ambrosi, Präsident des größten Krankenhauses in Perugia, soll es in Zukunft eine engere Zusammenarbeit der beiden Städte auf dem Gebiet der Fürsorge von Senioren und stark behinderten Menschen geben. Dazu informierte er sich am 25. Juni 2010 im Evangelischen Zentrum für Altersmedizin in Potsdam über dessen Arbeitsweise und Zielrichtung.
Das traditionell von der renommierten Ausländeruniversität in Perugia zur Verfügung gestellte Stipendium zum Erlernen bzw. Vertiefen der Kenntnisse der italienischen Sprache nahm im August dieses Jahres das IL PONTE-Mitglied Elke Schnarr wahr.
Die 20-jährige Städtepartnerschaft zwischen Potsdam und Perugia war auch das zentrale Thema der diesjährigen Sommermatinee der Friedrich-Naumann-Stiftung am 1. August im Garten der Truman-Villa am Griebnitzsee, an der mehr als 500 geladene Gäste teilnahmen. Die Leiterin des Regionalbüros Berlin-Brandenburg, Veronika Kolb, betonte dabei, dass die Städtepartnerschaft nichts an Aktualität verloren habe. In der Podiumsdiskussion, an der auch der Potsdamer Oberbürgermeister und die Vorsitzende von IL PONTE teilnahmen, wurde u. a. angekündigt, dass die bereits intensiven Kontakte zwischen den beiden Städten auch auf wissenschaftliche und wirtschaftliche Bereiche ausgeweitet werden sollen.
Oberbürgermeister Jann Jakobs begrüßte am 23. September 15 Schüler und zwei Lehrerinnen aus Perugia im Stadthaus, die sich vom 22. bis zum 28. September 2010 in Potsdam aufhielten. Gekommen waren die italienischen Gäste im Rahmen des traditionellen Austausches mit dem Helmholtz-Gymnasium in der Landeshauptstadt. Deutschlernen und das Erkunden der insbesondere jüngeren deutschen bzw. Potsdamer Geschichte hatten dabei Priorität. Die Schüler waren in Gastfamilien untergebracht. Das förderte nicht nur intensiv das Sprachverständnis, sondern sie bekamen so auch interessante Einblicke in die deutsche Kultur und Mentalität. Im Gegenzug besuchten die Schüler des Helmholtz-Gymnasiums die Schüler des Istituto Assunta Pieralli vom 2. bis zum 9. Oktober 2010 in Perugia. Die Schwerpunkte lagen hier bei der mittelalterlichen Kultur und dem fotografischen Studium der Stadt und der Landschaft. Die Umsetzung des Themas erfolgte auf vielfältigste Art und Weise. Die Ergebnisse wurden anschließend im Potsdamer Gymnasium ausgestellt. Seit 1993 findet der Besuch aus Umbrien alle zwei Jahre mit den Kunst-Leistungskursen der 12. oder 13. Klasse statt.
Der Brandenburgische Verband Bildender Künstler (BVBK) organisierte vom 23. September bis 4. Oktober 2010 einen Künstleraustausch zwischen Potsdam und Perugia. Die Zusammenarbeit fand mit der Künstlergruppe TREBISONDA aus Perugia statt. Bereits im letzten Jahr gab es erste Kontakte zu diesen Künstlern, die eine Gastkoje auf der Künstlermesse ART BRANDENBURG bespielten. Sechs Künstler aus Potsdam und Umgebung reisten im September nach Italien. Für zehn Tage waren sie Gast der Partnerstadt, wo sie in der städtischen Gästewohnung im historischen Zentrum Perugias untergebraucht waren. In den Räumen der Künstlergruppe TREBISONDA zeigten sie die Ausstellung PotsBlitz.
Zur Eröffnung sprachen der Kulturattaché der Deutschen Botschaft in Rom sowie der Vizebürgermeister Perugias. Ein Rahmenprogramm ergänzte den Aufenthalt der Potsdamer. So gab es gemeinsame Abendessen mit den italienischen Künstlern und Ausflüge in die Umgebung Perugias, wo Ausstellungen und Künstlerateliers besucht wurden. Im nächsten Jahr werden vier Künstler aus Perugia nach Potsdam reisen, um hier ihre Arbeiten zu präsentieren. Die teilnehmenden KünstlerInnen waren Ina Abuschenko-Matwejewa, Birgit Cauer, el.doelle, Sabine Drasen, Klaus-D. Fahlbusch und Beret Hamann.
Zum zweiten Mal war Potsdam auf der seit dem Mittelalter in Perugia stattfindenden Fiera dei morti vom 28. Oktober bis zum 3. November 2010 vertreten. Die inzwischen auch dort bekannten Blaudruckerzeugnisse von Angelika Thielemann wurden ergänzt durch dazu passende Hüte, Kappen und andere Produkte aus Filz.
In diesem Jahr gab es nach einer Pause wieder einen Stand mit umbrischen und italienischen Spezialitäten auf dem Potsdamer Weihnachtsmarkt. Angeboten wurden erneut Weine, Käse, Olivenöl, Schinken, Wurst, Trüffel, Pasta und viele andere Köstlichkeiten. Erstmals hatten die Händler aus Perugia einen Pizza-Ofen mit nach Potsdam gebracht und boten frische Pizza an.
Im Rahmen des 20-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft zwischen Potsdam und Perugia besuchte Dr. Nilo Arcudi, Stellvertreter des Bürgermeisters von Perugia, vom 12. bis 15. Dezember die Landeshauptstadt Potsdam. Nilo Arcudi, der in Perugia u.a. für öffentliche Dienstleistungen, Bauen und Stadterneuerungen verantwortlich zeichnet, war zum ersten Mal in Potsdam. Er wollte sich über die Zusammenarbeit der Verwaltung mit städtischen Unternehmen informieren, da in Perugia im nächsten Jahr eine Neuorganisation der kommunalen Dienstleistungen erfolgen soll. Einer Begrüßung im Rathaus am Montag, 13. Dezember 2010 durch Bürgermeister Burkhard Exner schloss sich ein intensives Gesprächs und Besuchsprogramm an. Gesprächspartner waren unter anderem die Geschäftsführer der Stadtwerke Potsdam GmbH, der Stadtentsorgung Potsdam GmbH sowie der Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH. Nilo Arcudi wollte seinen kurzen Aufenthalt in Potsdam auch dafür nutzen, die Stadt kennen zu lernen. Neben einem Besuch des Neuen Palais und des Parks Sanssouci gab es dafür Gelegenheit bei einem Besuch der Gedenkstätte Lindenstraße. Nilo Arcudi nahm sich auch Zeit dafür, eine der drei Auszubildenden zu treffen, die im Herbst im Rahmen des Programms Mobilität ohne Grenzen zu einem 4-wöchigen Praktikum im Perugia waren. Marie-Luise Waberzeck, die ihre Ausbildung zur Hotelfachfrau im NH-Hotel Voltaire absolviert, präsentierte ihre Erfahrungen bei einem Termin in der Industrie- und Handelskammer Potsdam. Die Städte Potsdam und Perugia sowie die IHK Potsdam verständigten sich auf die Fortsetzung des Programms im nächsten Jahr.
20 Jahre Städtepartnerschaft! Am 17. Dezember 2010, auf den Tag genau 20 Jahre nach der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages, fand, von IL PONTE organisiert, in den Design-Etagen, Posthofstr. 5, eine Tavola Rotonda zum Thema Städtepartnerschaften statt. Teilnehmer dieses Rundtischgespräches waren u. a. die beiden Unterzeichner - Bürgermeister Mario Valentini (Perugia) und Horst Gramlich (Potsdam), Oberbürgermeister Jann Jakobs und die Autorin Elisabetta Abbondanza (Berlin/Perugia).
Sioux Falls
Im Rahmen der Städtepartnerschaft mit Sioux Falls waren vom 2. bis zum 31. Januar 2010 zwei Studenten in Potsdam, die ein Vier-Wochen-Ausbildungsprogramm im Medizinbereich absolvierten. Die Betreuung erfolgte durch das Brandenburgische Bildungswerk für Medizin und Soziales e.V. (BBW). Zum Fachprogramm gehörten u.a. Besuche in Krankenhäusern, Altenpflegeeinrichtungen und in einem Integrationskindergarten. Besonders nachhaltig wirkte der Einsatz der Studenten in der Potsdamer Suppenküche. Hier leisteten sie den Mitarbeitern tatkräftige Unterstützung und sammelten vor Ort praktische Erfahrungen. Das Fachprogramm wurde ergänzt durch ein Freizeitprogramm in Potsdam, das zum Beispiel ins Schloss Sanssouci führte. Die PWG 1956 stellte kostengünstig Wohnraum im Französischen Quartier zur Verfügung. Pamela Schroeder vom Nursing Department des Augustana Colleges kam Mitte Januar nach Potsdam, um das Projekt mit Blick auf Zukunftsperspektiven zu betrachten.
Die seit 17 Jahren bestehenden Beziehungen zwischen dem Potsdamer Humboldt-Gymnasium und der Lincoln High School Sioux Falls wurden mit dem Aufenthalt von 30 Potsdamer Schülern und zwei Lehrern vom 8. bis zum 23. April 2010 in Sioux Falls fortgesetzt. Die Gestaltung gemeinsamer Unterrichtsstunden, ein Fußballturnier und Exkursionen in die Umgebung u.a. mit Besuch des Mount Rushmore, des Crazy Horse Memorial und des Bandlands National Parks standen ebenso auf dem Programm wie Unternehmungen mit den Familien, bei denen die Potsdamer untergebracht waren. Der Gegenbesuch erfolgte vom 1. bis zum 7. Juni 2010. Untergebracht waren die Gäste aus dem Mittleren Westen Amerikas ebenfalls in Gastfamilien. Sie gestalteten den Aufenthalt zusammen mit ihren Gastgebern und mit den Schülerinnen und Schülern sowie Lehrern des Humboldt-Gymnasiums. Um Potsdam selbständig erkunden zu können, bereiteten die Potsdamer Schüler eine Stadtrallye vor.
Potsdams Beigeordnete Elona Müller begrüßte die Gruppe zu einem Fototermin im Stadthaus und stellte die Landeshauptstadt Potsdam aus der Perspektive der auch für die Belange von Jugendlichen zuständigen Beigeordneten vor. Ein besonderes Interesse zeigten die Gäste aus den USA dabei am Freiland-Projekt. Ein Berlinbesuch mit Besichtigung des Bundestages, des Zoos und des Fernsehturms wurde ebenfalls realisiert.
Der Fotograf Chris Reistroffers war vom 14. bis zum 23. September 2010 in Potsdam, um eine Fotopräsentation über die brandenburgische Landeshauptstadt in seiner Heimat Sioux Falls vorzubereiten. Der Kontakt nach Potsdam beruht darauf, dass ein Potsdamer 2000/2001 ein Schuljahr an der Lincoln High School absolviert hatte. Chris Reistroffers war in der Familie seinen Schulfreundes untergebracht und absolvierte mit ihm sein Besuchsprogramm in Potsdam, Berlin und darüber hinaus.
Vom 10. bis zum 21. Oktober 2010 besuchte Ginny Beck, Vorsitzende der Sister Cities Association Sioux Falls zusammen mit ihrem Sohn Potsdam, um die Stadt kennen zu lernen und neue Anregungen und Ideen für ihre Arbeit zu finden. Ginny und Kris Beck wurden von Mitgliedern des Freundeskreises Potsdam-Sioux Falls betreut und absolvierten ein intensives Besuchs- und Exkursionsprogramm, das sie unter anderem nach Dresden, Wolfenbüttel, die Lutherstadt Wittenberg und Berlin führte. Breiten Rahmen nahm das Kennenlernen Potsdams ein.