Antrag - 11/SVV/0244
Grunddaten
- Betreff:
-
Erörterung der städtebaulichen Entwicklung im Bereich der Neustädter Havelbucht
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion Die Linke
- Einreicher*:
- Fraktion DIE LINKE
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Ausschuss für Stadtplanung und Bauen
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26.04.2011
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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06.04.2011
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01.06.2011
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27.06.2011
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Erledigt
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Ausschuss für Klima, Ordnung, Umweltschutz und ländliche Entwicklung
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Vorberatung
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14.04.2011
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19.05.2011
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Erledigt
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Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen
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Vorberatung
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26.04.2011
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Beschlussvorschlag
Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, die städtebauliche Qualität im Bereich des Wohngebietes Neustädter Havelbucht zu sichern, die Lebensqualität zu bewahren und behutsam zu entwickeln.
Das preisgekrönte Architekturensemble der Neustädter Havelbucht soll in seinem Charakter und in seiner derzeit vorhandenen Verteilung der Gebäude und Baumassen erhalten bleiben. Die das Stadtbild prägenden Bäume auch zwischen Markthalle und Schopenhauerstraße sind zu erhalten. Parkplätze von Anwohnern sollen nicht ohne Ersatz überplant werden. Etwaige bauliche Ergänzungen müssen sich den vorgenannten Zielen unterordnen und behutsam im Konsens mit den Anwohnern geplant werden.
Erläuterung
Begründung:
Ausgelöst durch eine Information im Bauausschuss wurden wir auf eine beabsichtigte massive Bebauung des städtebaulichen Freiraumes zwischen Markthalle und Schopenhauerstraße aufmerksam. Uns wurden Bebauungsvorschläge mit fünf- bis neungeschossiger Bebauung des gesamten Areals kurz gezeigt.
Das Ensemble der Neustädter Havelbucht wurde seinerzeit wohlüberlegt entworfen und in bewusstem Wechselspiel von unterschiedlich hohen Wohngebäuden einerseits und Flachbauten (Markthalle, Seerose und Ufergaststätte) andererseits entwickelt und gebaut. Die insgesamt hohe bauliche Verdichtung wurde durch das Wechselspiel von Hochbauten, Flachbauten und Freiräumen anspruchsvoll entwickelt. Das Ensemble ist dafür mit einem Architekturpreis geehrt worden. Trotz Parkplatzmangel ist das Wohngebiet ob seiner hohen städtebaulichen Qualität ein beliebtes und voll ausgelastetes Wohngebiet bis heute geblieben. Dafür sind die vorhandenen Freiräume und die wertvollen Bäume, darunter auch eine Kastanie und andere Großbäume neben der Markthalle unverzichtbar.
Wir halten es nicht für sachgerecht, ausschließlich nach Erwägungen rechtlich formaler Zulässigkeit nach Bauordnung hier die letzte prägende Lücke zwischen den Großbauten massiv zuzubauen und dafür alle Bäume zu fällen. Die Lücke hat auch in Anbetracht der hohen Verkehrsbelastung der Breiten Straße eine Relevanz für klimatische Bedingungen und die Feinstaubbelastung beziehungsweise Durchlüftung des Wohngebietes. Die Wegnahme aller Parkplätze ohne Schaffung anderer zusätzlicher Ersatzstellplätze halten wir im Interesse der Anwohner und der Gewerbetreibenden der Markthalle ebenfalls nicht für vertretbar.
Hier halten wir eine sorgfältige Abwägung aller Belange einschließlich Beteiligung der Interessen der Anwohner des Wohngebietes für erforderlich, um eine nachhaltig verträgliche Entwicklung des Gebietes sicherzustellen. Dieser Klärungsprozess sollte vor einem etwaigen Verkauf des Grundstückes erfolgen.