Antrag - 11/SVV/0834

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung ge beschließen:

 

Die Landeshauptstadt Potsdam führt einen vegetarischen Wochentag ein. Am vegetarischen Wochentag bieten alle öffentlichen Kantinen und Verpflegungseinrichtungen für Schulen, KITA, Krankenhäuser, Altenheime usw. ausschließlich vegetarische Speisen an.

Andere Restaurants und Essenversorger werden aufgerufen, sich dem vegetarischen Wochentag anzuschließen.

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Erläuterung

Platz 20 >> 369 Punkte

Ich schlage vor, in Potsdam einen vegetarischen Wochentag einzuführen. An diesem Tag sollte in den Verpflegungseinrichtungen städtischer Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, Altenheime oder der Stadtverwaltung ein größeres oder sogar vollständig vegetarisches Angebot zur Verfügung gestellt werden. Gleichzeitig sollte über die Vorzüge einer fleischfreien Ernährung hingewiesen und mittels einer Kampagne versucht werden, weitere Kantinen und Restaurants mit einzubeziehen. Schon andere Städte wie Gent, Sao Paulo und Bremen haben erfolgreich einen solchen „Veggie-Tag“ eingeführt.

Wenn sich Potsdam als „Klimastadt“ etablieren möchte, genügt das PIK (Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung) nicht allein. Folgende Gründe sprechen für eine fleischfreie Ernährung: Für die Umwelt - Die Erzeugung tierischer Lebensmittel bringt negative Konsequenzen für die Umwelt mit sich. 18% der weltweiten Treibhausgase sind auf die Produktion von Fleisch, Fisch und Milch zurückzuführen – mehr als alle Transport- und Verkehrsabgase zusammen. Wenn jede Stadt in Deutschland in ihren Gemeinschaftsküchen einen Veggietag einführen würde, könnten mehr Treibhausgase eingespart werden, als wenn 6 Millionen Autos von der Straße verschwänden! Für die Gesundheit - In Deutschland werden zu wenig Obst und Gemüse und stattdessen zu viele tierische Produkte gegessen. Die hohe Zufuhr an tierischen Fetten trägt zu vielen chronischen Krankheiten wie Übergewicht, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus und Krebs bei. Eine vegetarische Kost dagegen ist reich an Obst und Gemüse und deshalb nicht nur gesünder, sondern auch lecker und abwechslungsreich. Für andere Menschen - Die Herstellung von Fleisch ist ineffizient und verschwendet Ressourcen. Ein Großteil der weltweiten Getreide- und Sojaproduktion wird als Tierfutter verwendet, während gleichzeitig etwa eine Milliarde Menschen auf der Welt an Hunger leiden.

 

Begründung:

Der Vorschlag wurde im Bürgerhaushalt 2012 der Landeshauptstadt Potsdam eingereicht. Der Vorschlag erhielt von den Potsdamerinnen und Potsdamern bei der abschließenden Votierung insgesamt 369 Punkte und erreichte damit Platz 20. Er wurde unter dieser Nummer in die "Top 20 - Liste der Bürgerinnen und Bürger" aufgenommen und am 2. November 2011 der Stadtverordnetenversammlung übergeben. Das Beteiligungskonzept sieht vor, dass im Rahmen der Gremien ein Votum abgegeben wird. Dabei können die Vorschläge in den Fraktionen und Ortsbeiräten erörtert werden. Entscheidungskategorien sind „Annahme“, „Bereits in Umsetzung“, „Prüfauftrag“ oder „Ablehnung“.

 

Einschätzung der Landeshauptstadt Potsdam:

Eine gesunde Ernährung wird grundsätzlich von der Landeshauptstadt Potsdam unterstützt, auch die angeführten Gründe aus Klimaschutzsicht (regionale Erzeugung, weniger Fleisch = weniger CO2) sind nicht von der Hand zu weisen und werden daher von der Landeshauptstadt befürwortet.

Viele Kantinenbetreiber oder Caterer bieten bereits vegetarisches Essen an. Betreiber von Gemeinschaftseinrichtungen, insbesondere die Universität Potsdam, aber auch die Caterer für das Schul- und Kindertagesstättenessen haben sich bereits darauf eingestellt und bieten bei der Auswahl der Speisen mindestens ein vegetarisches Menü an. Aus Sicht der Landeshauptstadt ist die Umsetzung bereits sehr weit.

Die Teilnahme an einem vegetarischen Tag kann und sollte durch die Bürgerinnen und Bürgern freiwillig geschehen. Daher kann die Umsetzung nur durch eine spezielle Marketing-Kampagne geschehen.

Aus gesundheitlicher Sicht wirkt sich ein vegetarischer Wochentag nicht effektiv auf die Gesundheit eines Menschen aus. Viel wichtiger erscheint dann eher, freiwillig auf die bestehenden täglichen vegetarischen Wahlessen in den öffentlichen Einrichtungen zurückzugreifen.

 

Kosten der Umsetzung / Folgekosten:

Nicht ermittelt. Kosten einer Werbekampagne durch eine externe Begleitung sind je nach Größe und Umfang der Kampagne zu ermitteln.

 

Wird der Vorschlag bereits umgesetzt oder ist die Umsetzung bereits vorgesehen? Nein

 

Umsetzungszeitraum / Grundlage der Umsetzung: -

 

>> Vorschlag betrifft folgendes Produktkonto:

Benennung eines Kontos derzeit nicht möglich

 

>> Realisierungsvorschlag der Landeshauptstadt Potsdam:

Konkrete Handlungsoptionen können derzeit noch nicht benannt werden, da zuchst die Umsetzung eines solchen Projektes/solcher Kampagne geklärt werden muss. Entscheidend ist dabei die Größe dieser Kampagne.

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