Mitteilungsvorlage - 11/SVV/0734

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung nimmt zur Kenntnis:

 

Den Zwischenbericht zur Erarbeitung der Grundsätze bzw. Leitlinien für die geschlechterspezifische Arbeit:

 

r die Bestandsaufnahme zur Entwicklung von Leitlinien für die geschlechtsspezifische Arbeit mit Mädchen und jungen Frauen sowie mit Jungen und jungen Männern wurde Anfang Februar 2011 ein „Fragebogen zur Bestandsaufnahme der genderbezogenen Arbeitsweise der Einrichtungen in der Potsdamer Jugendhilfe“ erstellt, getestet und in Anwendung gebracht. Dazu wurden alle regionalen AG´s nach § 78 um Ausfüllung gebeten. Bis Mai 2011 wirkten insgesamt 23 freie Träger mit und bis Juli kamen 29 Bögen zur Auswertung. Diese unterteilen sich in 8 Bögen von Kitas, 10 Bögen von Einrichtungen der Hilfen zur Erziehung und 11 Bögen von Angeboten der Jugendförderung. Auch die Regionen der Jugendhilfe sind dabei paritätisch vertreten. Dieser Befragungsquerschnitt ergab eine gute Datengrundlage für die weitere Arbeit am Thema.

So wird das Thema „Gender Mainstreaming“ bzw. „Geschlechtergerechtigkeit“ bereits in 39 % aller Konzepte berücksichtigt, 35 % haben es auch in ihrem Leitbild verankert. Es zeigte sich im Gesamtdurchschnitt, dass 85% aller pädagogischen Kräfte in den Einrichtungen/ Angeboten der Befragten weiblich sind, der größte Männeranteil ist dabei in der Jugendförderung zu finden, der kleinste in den Kitas.

Bei der Zielgruppenanalyse ist der Anteil von Mädchen und Jungen fast paritätisch, auch im Vergleich der Regionen und im Vergleich der Arbeitsfelder gibt es im Durchschnitt keinen relevanten Geschlechterüberschuss. Innerhalb einzelner Einrichtungen gibt es allerdings sehr große Unterschiede.

 

Auffällig groß war der im Fragebogen dargestellte Fortbildungsbedarf zum Thema, der im Gesamtdurchschnitt bei 62% der Befragten lag. Aus diesem Grunde wurden die Ergebnisse der Befragung nicht nur den Mitwirkenden der Analyse präsentiert sondern für den 31.08.2011 eine Fachtagung für alle Interessenten der Potsdamer Jugendhilfe organisiert.

 

Am Fachtag informierten sich 58 TeilnehmerInnen über die Ergebnisse der Datenerhebung und befassten sich mit externen Experten zur Bedeutung von Gender Mainstreaming-Strategien sowie mit Erfahrungen und Möglichkeiten von Mädchen- und Jungenarbeitsmethoden. Danach folgte eine Diskussion zu Umsetzungsmöglichkeiten in der Praxis. Aus den Mitwirkenden haben sich 10 InteressentInnen bereit erklärt, in einer Fach-Arbeitsgruppe zur Gender-Thematik einen Entwurf von Leitlinien zu entwickeln. Um ein größtmögliches Mitwirken aller Jugendhilfeträger in diesem Entwicklungsprozess zu erreichen, ist vorgesehen, diesen Entwurf allen Trägern zur Verfügung zu stellen, deren Ideen und Meinungen abzufragen und zu berücksichtigen. Durch dieses partizipative Vorgehen wird die Akzeptanz solcher Leitlinien in der Jugendhilfeträgerschaft erhöht und ein gemeinschaftliches Umsetzen dieser deutlich erfolgreicher sein.

 

Grundsätzlich ist geschlechtsspezifische Arbeit ein Querschnittsthema, dass in eine Haltung münden muss, die dauerhaft spürbar und wirksam bleibt. Deshalb kann dieses Thema nie abgeschlossen sein. Ob Leitlinien das geeignete Instrument zur Entwicklung einer solchen genderbezogenen Arbeitsweise sind, wird die Diskussion zeigen.

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