Antrag - 12/SVV/0405

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

 

Integrationstheater Teufelssee

 

Die Stadtverordnetenversammlungge beschließen:

 

Der Oberbürgermeister wird beauftragt zu überprüfen, inwieweit die Landeshauptstadt Potsdam eine Weiterführung des Integrationstheaters Teufelssee, beispielsweise durch Kooperationsvereinbarungen mit Kultureinrichtungen der Schiffbauergasse o.a. positiv unterstützen kann.

 

Ein entsprechender Prüfbericht soll in der StVV im August 2012 vorgelegt werden.

 

 

gez. Michael Schröder

Fraktionsvorsitzender

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Erläuterung

Begründung:

 

Seit über zehn Jahren gibt es in Potsdam ein ganz besonderes Projekt. Das so genannte „Integrationstheater“! Vor drei Jahren wurde daraus das „Integrationstheater Teufelssee“. Dieses Vorzeigeprojekt bringt Menschen zum Theater spielen zusammen. Eine Gruppe von Laienschauspielerinnen und –schauspielern mit und ohne Behinderungen im Alter zwischen 17 bis über 60 Jahren haben sich zusammengefunden, um unter Leitung des Theaterregisseurs Axel Tröger ihrem Hobby nachzugehen. In den vergangenen 3 Jahren wurden von der Gruppe mit großem Erfolg drei verschiedene „groß Stücke im Haus der Begegnung öffentlich aufgeführt. 2010 das französische Stück „Hase Hase“ von Coline Serreau, 2011 ein italienischen Märchen „Die lustige Anna“ und in diesem Jahr „Hamlet“ nach William Shakespeare. Dazu kamen viele kleinere Aufführungen, bei denen beispielsweise einzelne Szenen aufgeführt wurden, so z.B. im Potsdamer Filmmuseum.

 

Das Projekt wurde in den vergangenen drei Jahren auch von der rderorganisation „Aktion Mensch“ unterstützt. Leider läuft diese Förderung nun aus, womit das gesamte Projekt in Frage steht. Zwar wurde bereits ein neuer Antrag gestellt; ob dieser allerdings erfolgreich sein wird, ist offen.

 

Die Arbeit des Integrationstheaters beeindruckt nachhaltig, weil dadurch sehr anschaulich Integrationsgedanken für die Akteure und die interessierten Besucher erlebbar gemacht werden. In heutiger Zeit, wo öffentlich über Inklusion, Teilhabe und das Miteinander gesprochen und nach neuen Wegen dafür gesucht wird, sollte dieses sinn- und eindrucksvolle Projekt des Integrationstheaters auch durch die Landeshauptstadt unterstützt werden. Finanzielle Mittel ren wünschenswert, jedoch sind auch andere Unterstützungsleistungen anzudenken. Dafür könnte die Verwaltung z.B. mögliche Kooperationspartner, wie beispielsweise die Kultureinrichtungen der Schiffbauergasse ansprechen und somit neue effektive Netzwerke und Kooperationen für das Projekt knüpfen, damit es auch in Zukunft mit interessanten Aufführungen den interessierten Besucher überraschen kann. In der Vergangenheit gab es bereits eine gute Zusammenarbeit mit dem Hans-Otto-Theater. Diese ist aber sicherlich noch weiter ausbaubar.

Zudem könnten die Ergebnisse des Integrationstheaters durch solche Zusammenarbeiten vielleicht auch einer noch größeren Öffentlichkeit vorgeführt werden, womit der Bewusstseinsbildung gem. Artikel 8 der UN-Behindertenrechtskonvention auf sehr eindrucksvolle Weise Rechnung getragen wird. Hier ist die Stadt in der Pflicht und hat mit der gezielten Förderung dieses vom Aus bedrohten Projektes die einmalige Chance, den Bewusstseinswandel seiner Bevölkerung über das Medium Kultur sehr viel interessanter zu gestalten, als es über die üblichen Medien wie der Presse jemals möglich wäre.

 

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