Beschlussvorlage - 02/SVV/0456
Grunddaten
- Betreff:
-
"Lokaler Aktionsplan für Toleranz und Demokratie gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit" für die Landeshauptstadt Potsdam
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- Oberbürgermeister
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
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|
Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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05.06.2002
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Beschlussvorschlag
1. den
von Camino vorgelegten „Lokalen Aktionsplan für Toleranz und Demokratie
gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit" für die
Landeshauptstadt Potsdam.
2. Die
Verwaltung wird beauftragt, zur Umsetzung der im „Lokalen Aktionsplan für
Toleranz und Demokratie" vorgeschlagenen Maßnahmen beim Bürgermeister
einen Beirat mit je einem/einer VetreterIn:
· der Fraktionen der
Stadtverordnetenversammlung,
· der Stadtverwaltung/Fachbereich
Jugend, Soziales und Wohnen,
· der Geschäftsstelle Sicherheitskonferenz,
· der Beratungsstelle „Tolerantes
Brandenburg",
· der KoordinatorInnen der
Regionalarbeitskreise Jugend(sozial)arbeit,
· des Stadtsportbundes Potsdam,
· des Ausländerbeirates,
· der Flüchtlingsberatungsstelle,
· der Potsdamer Initiativen gegen
Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit sowie
·
des
Polizeipräsidiums Potsdam zu bilden.
3. Bei
den einzuleitenden Maßnahmen sind die Ressourcen des Sports besonders zu
berücksichtigen.
Erläuterung
Angesichts
der besorgniserregenden Zunahme von Straftaten mit rechtsextremistischem,
fremdenfeindlichem bzw. antisemitischem Hintergrund befürwortete der
Jugendhilfeausschuss am 26.04.2001 die Aufstellung eines „Lokalen Aktionsplanes
für Toleranz und Demokratie gegen Gewalt, Rechtsextremismus und
Fremdenfeindlichkeit" für die Landeshauptstadt Potsdam im Rahmen der
Plattform „Entwicklung und Chancen junger Menschen in sozialen Brennpunkten (E
& C)" sowie des Aktionsprogramms der Bundesregierung „Jugend für Toleranz
und Demokratie - gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und
Antisemitismus" und beschloss deren Antragstellung (DS 011/01/JHA).
Dem
Antrag des Jugendamtes vom 22.05.2001 wurde seitens des Bundesministeriums für
Familie, Senioren, Frauen und Jugend am 07.09.2001 stattgegeben. Im Ergebnis
einer beschränkten Ausschreibung erteilte das Jugendamt am 28.09.2001 Camino
Werkstatt für Fortbildung, Praxisbegleitung und Forschung im sozialen Bereich
gGmbH den Zuschlag zur Erstellung des „Lokalen Aktionsplanes für Toleranz und
Demokratie".
Der
vorliegende Plan wurde durch Camino in einem partizipativen Prozess mit
einer Vielzahl relevanter lokaler Akteure auch über den Jugendhilfebereich
hinaus im Zeitraum von Oktober bis Dezember 2001 gemeinsam erarbeitet. In die
Situations- und Ressourcenanalyse sowie Ziel- und Maßnahmeplanung flossen neben
einer Auswertung von potsdambezogenen Statistiken und Presseberichten vor allem
die Ergebnisse
· von 25 Interviews mit 37 AkteurInnen
aus verschiedenen Handlungsfeldern,
· von drei Werkstattgesprächen mit 38
VertreterInnen von Jugendhilfe, Schule und explizit mit Gewalt,
Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit Beschäftigten,
· von sechs Regionalkonferenzen mit
dem Mobilen Beratungsteam Brandenburg und
· einer Werkstattkonferenz am 11.
Dezember 2001 mit ca. 50 TeilnehmerInnen aus den verschiedensten
Handlungsfeldern.
Die in
einem Entwurf des Lokalen Aktionsplanes zusammengefassten Ergebnisse wurden
schließlich allen am Entstehungsprozess Beteiligten mit der Möglichkeit von
Korrekturen, Hinweisen oder Anregungen zur Kenntnis gegeben.
Der von Camino
vorgelegte „Lokale Aktionsplan für Toleranz und Demokratie gegen Gewalt,
Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit" widerspiegelt somit in
prägnanter, anschaulicher und eindrucksvoller Weise insbesondere die
Wahrnehmung des Problems durch die Betroffenen selbst und die Akteure in diesem
Bereich. Camino legt damit ein sachlich substanzielles und zugleich
engagiertes Diskussionsangebot vor, das sowohl für Stadtpolitik und -verwaltung
Signale setzen und Empfehlungen geben will als auch Grundlage für ein
integriertes und auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Handlungskonzept der
Landeshauptstadt Potsdam gegen Gewalt, Rechts-extremismus und
Fremdenfeindlichkeit sein kann.
Aufgrund
der über den Jugendhilfebereich hinausgehenden Relevanz empfiehlt die
Verwaltung des Jugendamtes die Weiterbehandlung des „Lokalen Aktionsplanes für
Toleranz und Demokratie" in den Ausschüssen für Bildung und Sport, für
Gesundheit und Soziales sowie für Recht, Sicherheit, Ordnung und Umweltschutz
und die Beschlussfassung durch die Stadtverordnetenversammlung.
Zur
Umsetzung der im „Lokalen Aktionsplan für Toleranz und Demokratie"
vorgeschlagenen Maßnahmen empfiehlt die Verwaltung die Bildung eines Beirates
beim Bürgermeister mit je einem/einer VetreterIn:
· der Fraktionen der
Stadtverordnetenversammlung,
· der Stadtverwaltung/Fachbereich Jugend,
Soziales und Wohnen,
· der Geschäftsstelle
Sicherheitskonferenz,
· der Beratungsstelle „Tolerantes
Brandenburg",
· der KoordinatorInnen der
Regionalarbeitskreise Jugend(sozial)arbeit,
· des Stadtsportbundes Potsdam,
· des Ausländerbeirates,
· der Flüchtlingsberatungsstelle,
· der Potsdamer Initiativen gegen
Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit sowie
· des Polizeipräsidiums Potsdam.
Die
Aufgaben einer koordinierenden Servicestelle werden durch Camino
wahrgenommen.