Mitteilungsvorlage - 15/SVV/0190

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung nimmt zur Kenntnis:

 

Die seit Jahren anhaltende Bevölkerungszunahme zeugt von einer hohen Lebensqualität und einer ungebrochenen Anziehungskraft unserer Stadt. Verbunden mit dem Wachstum vor allen in den nördlichen Stadtteilen und der damit verbundenen Nachfragesteigerung, entwickeln sich auch Strukturen und damit verbunden die Ansprüche an  die Mobilitätsdienstleistungen des ÖPNV im gesamten Stadtgebiet permanent weiter.

 

Mit der Fahrplanumstellung am 14. Dezember ist auf mehreren Potsdamer Linien, insbesondere in den Wachstumsschwerpunkten des Potsdamer Nordens, eine Taktverdichtung vorgenommen worden. Mit dieser Angebotsverbesserung wird dem deutlich gestiegenen Bedarf entsprochen (z.B. Buslinien 609 Kartzow und 638 Berlin-Spandau).

 

Im Zuge der Erarbeitung des gültigen Nahverkehrsplanes wurden in Zusammenarbeit mit der LHP und der ViP im Vorfeld die Bevölkerungs- und Fahrgastentwicklung Potsdams durch ein Consulting-Büro analysiert. Ferner wurde geprüft, wie mit den zur Verfügung stehenden Mitteln zusätzliche Verbesserungen im Fahrplanangebot erreicht werden können. Im Anschluss erfolgten Abstimmungen der Verkehrsplanungen von Stadt und Verkehrsbetrieb zu Umsetzungsmöglichkeiten unter Abwägung der Vor- und Nachteile, welche in die zum Fahrplanwechsel 2014/2015 vorgenommenen Angebotsanpassungen eingeflossen sind.

 

Das Busangebot des neuen Fahrplans richtet sich weiter an der vorhandenen Nachfrage aus und wertet zudem insbesondere Siedlungsschwerpunkte deutlich auf. Auch das durch die Umstrukturierung der Buslinien ermöglichte, neu geschaffene Busangebot in Potsdam Babelsberg, stellt eine wesentliche Verbesserung gegenüber dem bisherigen Angebot für den ganz über-wiegenden Anteil der Nutzer dar. Weiterhin wurden bis dato bestehende Parallelverkehre weiter minimiert und der Verkehr effektiver gestaltet.

 

Insbesondere im Zusammenhang mit der Verlagerung der Wohn- und Studienstandorte der Uni Potsdam, hat sich auch das Fahrgastaufkommen im Norden Babelsbergs in den zurückliegenden Jahren stetig und sichtbar verändert. Gemäß der vorliegenden Fahrgastzählungen der ViP steigen beispielsweise an der Haltestelle Sternwartewerktäglich durchschnittlich 74 Fahrgäste zu. Gespiegelt auf das bisherige Angebot, sind dies pro Fahrt 0,7 Einsteiger. An der Haltestelle Schloss Babelsbergwaren es 227 Fahrgäste (2,2 je Fahrt).

 

Mit den zum Fahrplanwechsel 2014/15 vorgenommenen Anpassungen erfolgt die angebotsorientierte Weiterentwicklung des Verkehrsangebotes unter Berücksichtigung bindender Anforderungen, wie die Beachtung des von der Stadtverordnetenversammlung beschlossenen Nahverkehrsplanes sowie die Höhe des Finanzrahmens für den Verkehr.

 

Die neue Buslinie 694 ermöglicht kürzere Wege innerhalb Babelsbergs und erschließt nun auch die Küsselstraße und den dortigen Standort des Oberlinhauses. Hierdurch konnten bestehende Parallelverkehre weiter minimiert und der Verkehr effektiver gestaltet werden. Zusammen mit der neu entstandenen Stadtteillinie 616 (S Babelsberg /Schulstraße <> S Griebnitzsee) und der Einbindung der Stahnsdorfer Straße wird die Erschließung von Babelsberg spürbar aufgewertet. Durch den gegenläufigen Verkehr dieser Linie ist über die Haltestellen Rathaus Babelsbergund Plantagenstraßeder Anschluss zu den Straßenbahn- und Buslinien gegeben.

 

In Aufarbeitung von Rückmeldung durch Fahrgäste und Abstimmung mit verschiedenen im Einzugsgebiet befindlichen Institutionen, konnten bestehende Probleme der Anschlussbeziehungen bei den Linien 616 und 694 am Rathaus Babelsberg zwischenzeitlich verringert werden. An der gänzlichen Abstellung wird aktuell gearbeitet.

 

Die Kosten des öffentlichen Nahverkehrs und seine Finanzierungsmodalitäten verpflichten zu einer wirtschaftlichen und effizienten Betriebsführung. Eine Aufrechterhaltung der bisherigen  Buslinie 694 sowie die Verdichtung der neu geschaffenen Stadtteillinie 616 sind hier gleichermaßen aus verkehrlicher und wirtschaftlicher Sicht der LHP nicht vertretbar.

 

In ihrer Sitzung am 05.11.2014 wurde durch die SVV die Fortschreibung des bestehenden Verkehrsleistungs- und Finanzierungsvertrages zwischen der LHP und der ViP sowie die Ergänzung der zugehörigen Finanzierungsvereinbarung zwischen der LHP und der SWP für die  Jahre 2010 bis 2019 beschlossen (DS 14/SVV/0811). Die zugrunde liegende Kalkulation der Ausgleichskosten orientiert sich an der Fortschreibung des bestehendem Betriebsangebotes sowie der Umsetzung des Buskonzeptes (Taktverdichtung signifikanter Straßenbahn- und Bus-Linien ab Fahrplanwechsel 2014/15).

 

Eine Verdichtung des Fahrplanangebotes in Potsdam Babelsberg Nord würde ein zusätzliches Verkehrsangebot bedeuten, welches über das im Verkehrsleistungs- und Finanzierungsvertrag zwischen LHP und ViP verhandelte Verkehrsangebot hinausgeht. Da die  Kapazitäten an Fahrzeugen und Personal der ViP vollständig im planmäßigen Fahrplanangebot aufgehen, entstünden hier Mehraufwendungen für einen zusätzlichen Bus sowie das entsprechende Personal. Entsprechend ist die finanzielle Deckung ungesichert.

 

Der grundhafte Ausbau der Haltestellen erfolgt nach einer städtischen Prioritätenliste, bei welcher die barrierefreie Gestaltung Vorrang hat. Unabhängig davon wurde die zeitnahe Begehung verschiedener vor Ort befindlicher Haltestellen vereinbart. Dabei ausgemachte Bedarfe von   kleinteiligen Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten sollen ebenso zeitnah behoben werden.

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Erläuterung

 

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