Mitteilungsvorlage - 15/SVV/0344

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung nimmt zur Kenntnis:

 

Voraussetzungen für die Wiederinbetriebnahme der Geburtshilfe in Bad Belzig

 

In der Expertenrunde am 10. März 2015, welche aus

 

  • der Geschäftsführung der Klinikum Ernst von Bergmann gGmbH (KEvB)
  • der Klinikumsleitung der Klinik Ernst von Bergmann Bad Belzig gGmbH (KEvBB)
  • dem Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe KEvB
  • 1 externen Expertise der Neonatologie
  • 2 niedergelassenen Kinderärzten Bad Belzig
  • 2 niedergelassenen Gynäkologen Bad Belzig

zusammengesetzt war, wurde sich auf strukturelle und fachliche Qualitätskriterien verständigt, die für die Wiederinbetriebnahme der Geburtshilfe am Standort Bad Belzig verlässlich erfüllt sein müssen. Dies sind im Einzelnen:

 

  • Festanstellung in der Klinik Bad Belzig von 5,2 Vollzeitkräften (VK) Gynäkologie (wovon 1,6 VK bereits vorhanden sind)
  • 3 VK Kinderärzte (Neonatologie)
  • sowie die verlässliche Kooperation mit einer Hebammengemeinschaft mit mind. 5 Hebammen, die die Versorgung der Gebärenden 24 h absichert.

Die Gründe, die zur Schließung der Geburtshilfe in Bad Belzig führten, sind nicht in einer etwaig fehlenden Finanzierung der Vorhaltekosten der Geburtshilfe zu suchen, sondern resultieren primär aus der nicht verlässlichen Verfügbarkeit von Fachpersonal.

 

Die in den vergangenen Jahren praktizierte Lösung, die nicht gedeckten Dienste der Geburtshilfe in der Nacht und am Wochenende durch wechselnde Honorarärzte abzusichern, ist aus qualitativen Gesichtspunkten nicht mehr vertretbar. Aus diesem Grund muss der verfolgte Lösungsansatz die Kapazitäten innerhalb der Klinik, sprich mit festangestellten Ärzten und einer verlässlichen Kooperation mit der Hebammenpraxis, die 24h am Tag die Versorgung absichern kann, beinhalten.

Bei der Suche nach Fachpersonal in den vergangenen 1,5 Jahren sind überdurchschnittliche Gehälter und Sonderzulagen angeboten worden. Trotzdem ist es nicht gelungen, langfristig Fachpersonal für Geburtshilfe an die Klinik Bad Belzig zu binden.

 

Die Vorschläge externer Fachärzte beinhalten nicht die oben angestrebte Lösung mit einer Festanstellung der benötigten Ärzterztinnen durch die Klinik Ernst von Bergmann Bad Belzig gGmbH und waren daher in die Betrachtung nicht weiter einzubeziehen.

Das Angebot des Geschäftsführers, die Räumlichkeiten des Hauses als Belegklinik zu nutzen, wurde von den an der „Expertenrunde“ beteiligten Ärzten nicht angenommen.

 

Eingeleitete Maßnahmen zur Gewinnung der erforderlichen Fachkräfte und aktueller Stand

 

Es wurden erneut intern und extern Stellenanzeigen, auch europaweit, geschaltet und zusätzlich zu der schon länger beauftragten Personalagentur drei weitere beauftragt, um geeignete Fachärzte zu finden. Außerdem wurde der Einbezug von weiteren Personalagenturen bzw. Honorararztvermittlungen geprüft, aber wegen der bereits aktiven vier Agenturen nicht weiter verfolgt worden.

 

Die Suche nach freien Hebammen für die Hebammengemeinschaft wurde und wird nach wie vor durch eine Anzeigenschaltung auf der Internetseite des Klinikums unterstützt.

 

(1)          Stand der Suche nach Fachärzten/Fachärztinnenr Gynäkologie und Geburtshilfe (15.04.2015) Bedarf 5,2 VK Fachärzte/Fachärztinnenr Gynäkologie und Geburtshilfe, aktuell 1,6 VK besetzt.

  • drei Direktansprachen von Fachärzten/Fachärztinnenr Gynäkologie und Geburtshilfe in Berlin durch den Chefarzt, leider ohne Erfolg.
  • ein Bewerbungseingang, wobei die Bewerbung durch den/die Bewerber/in vor der geplanten Hospitation zurückgezogen wurde.

(2)          Stand der Suche nach Fachärzte/Fachärztinnenr Kindermedizin/Neonatologie (15.04.2015) Bedarf 3,0 VK Fachärzte/Fachärztinnenr Kindermedizin/Neonatologie, aktuell 0 VK besetzt.

  • Keine Bewerbungseingänge
  • Kooperationsgespräche mit dem Klinikum Westbrandenburg, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, in Bezug auf die Überlassung von qualifizierten Fachärzten/Fachärztinnenr Kinderheilkunde sind geführt worden. Die aktuelle Situation ist so, dass das Klinikum Westbrandenburg mit seinen Fachärzten/Fachärztinnen nur die eigenen Bedarfe erfüllen kann und eine zusätzliche Abdeckung der 24h-Dienste in Bad Belzig nicht realisierbar ist.

 

(3)          Stand der Suche nach Hebammen (15.04.2015) Bedarf 5 Hebammen in der Hebammengemeinschaft, aktuell 2 Hebammen in der Hebammengemeinschaft

  • ein Bewerbungseingang über die Klinik Ernst von Bergmann Bad Belzig, wurde an die Hebammengemeinschaft weiter geleitet.
  • Weitere Bewerbungen über die Hebammengemeinschaft sind uns der Klinik nicht bekannt.

 

Geäerte Kooperationsabsichten seitens des Städtischen Klinikums Brandenburg haben sich in Gesprächen mit den Geschäftsführungen nicht konkretisieren lassen.

 

Fazit:

Wegen nach wie vor fehlender Fachkräfte (trotz intensiver Suche) kann derzeit ein den Anforderungen an eine Geburtshilfe entsprechendes Konzept nicht vorgelegt werden.

 

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