Kleine Anfrage - 19/SVV/1363

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Beschlussvorschlag

Der ESV Lok Potsdam ist einer der wenigen Potsdamer Sportvereine, welcher über eine eigene Sportanlage verfügt (Erbbaupacht). Die Anlage wird intensiv vom Verein (14 Abteilungen, 1.400 Mitglieder, ausgeprägte Kinder- und Jugendarbeit) und anderen Institutionen für den Breitensport genutzt. Als "anerkannte Sozialeinrichtung" der DB AG leistet der Verein zudem einen wichtigen Beitrag für den sportlichen Ausgleich von Mitarbeitern der DB AG sowie von Potsdamerinnen/Potsdamern. Derzeit ist die Anlage in der Berliner Straße im B-Plan als Sportanlage ausgewiesen. Im Sozialraum III ist das Sportareal eine der wenigen wettkampftauglichen Sportanlagen für den Breitensport.

 

Ich frage den Oberbürgermeister:

 

  1. Hat der Oberbürgermeister oder ein anderer Verwaltungsmitarbeiter Gespräche zur Nutzung dieser Fläche geführt (bitte für die letzten fünf Jahre)?

 

Seitens der Verwaltung wurden in den vergangenen Jahren mehrere Gespräche mit Vertretern des Eisenbahner-Sportvereins (ESV) Lokomotive Potsdam hinsichtlich der Nutzung des Sportgeländes und des anschließenden Uferbereichs geführt.

 

  1. Hat ein Kaufinteressent oder andere Institution (bspw. beim Eigentümer BEV) Interesse an der Sportanlage in der Berliner Straßen gegenüber der Landeshauptstadt Potsdam angezeigt?

 

Gegenüber der Landeshauptstadt wurde kein etwaiges Kaufinteresse an der in Rede stehenden Fläche angezeigt. Ob hingegen das Bundeseisenbahnvermögen Gespräche mit potentiellen Kaufinteressenten geführt hat, ist uns nicht bekannt.

 

  1. Gibt es in der Landeshauptstadt Potsdam Überlegungen den B-Plan hinsichtlich einer sportlichen Nutzung zu verändern (Ja/Nein)?

 

Die Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam hat auf ihrer Sitzung am 07. Dezember 2016 die 2. Änderung des Bebauungsplans Nr. 7 „Berliner Straße - Havelseite“r den Teilbereich Sportplatz beschlossen.

 

Nach dem Aufstellungsbeschluss bestehen die Planungsziele der 2. Änderung in der Ergänzung des Standortes um eine Sporthalle, der Ordnung der Lagerfläche für die Boote im Winter, der nachhaltigen Verbesserung der Nutzbarkeit der Anlage und der Sicherung des Uferweges entlang des Tiefen Sees. Die Landeshauptstadt Potsdam strebt im Rahmen dieses Änderungsverfahrens an, den bereits im Bebauungsplan Nr. 7 „Berliner Straße - Havelseite“ (rechtswirksam seit 17.02.1995) festgesetzten Uferweg weiter nach Südwesten zu verlängern, um die ehemalige Bastion für die Allgemeinheit erlebbar zu machen.

 

  1. Hat die Stadt Kenntnis vom spekulativen Kaufinteresse einer Immobilienfirma?

 

Nein.

 

  1. Welche Planungen hat die Landeshauptstadt Potsdam mit dem Sportgelände in der Berliner Vorstadt (kurz-/langfristig) vor und wie bewertet sie die Sportanlage aus sportfachlicher Sicht?

 

Die kurz- bis langfristigen Planungsziele für das Sportgelände an der Berliner Straße ergeben sich aus den Planungszielen der 2. Änderung des Bebauungsplans Nr. 7 „Berliner Straße - Havelseite“, Teilbereich Sportplatz.

 

Sportfachlich handelt es sich um ein wettkampftaugliches Großfeld mit Naturrasenbewuchs (7.000 m²), mit einer Kampfbahn Typ C in Tenne-Ausführung. Die gesamte Anlage umfasst 13.680 m² sportliche Nutzfläche.

Die Sportanlage ist wichtig für den Vereinssport, insbesondere wegen seiner zentralen Lage im Innenstadtbereich.

 

Der Verein ESV Lok Potsdam mit aktuell 1.307 Mitgliedern, Kinder- und Jugendarbeit und Seniorensport bietet ein vielfältiges Angebot (13 Abteilung). 

 

Aufgrund des bekannten Bedarfs an Großfeldern würde ein Wegfall der Anlage für den ESV Lok Potsdam die Bedarfssituation der Potsdamer Sportvereine insgesamt weiter verschlechtern. Eine Kompensation der Nutzungszeiten der Sportanlage wäre derzeit sehr schwer möglich.

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