Kleine Anfrage - 20/SVV/0118

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Beschlussvorschlag

Die Entscheidung der Stadtverordneten den Antrag "VBB-Kombiticket für Potsdamer Erstligavereine und publikumswirksamen Ligabetrieb" (19/SVV/0572) im August 2019 im Ausschuss für Bildung und Sport zurückzustellen, um der AG Bürgerticket ihr Mitspracherecht zu ermöglichen ist ein guter Ansatz. Bei der Lösung der Problematik r Potsdamer Vereine hilft diese Vorgehensweise jedoch nicht weiter. In der Diskussion wies die Verwaltung darauf hin, dass derzeit lediglich ein Vertrag zwischen dem SC Potsdam und der Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH (ViP) bestehe. Es wurde weiter ausgeführt, dass derzeit keine weiteren Vereine am Kombiticket interessiert sind. Vereine haben sehr wohl Interesse an solch einem Kombiticket signalisiert, können die finanzielle Belastung jedoch bei der bloßen Betrachtung der Zuschauerzahlen nicht leisten. Der Ansatz von Dauerkartenbesitzern auszugehen und damit die Vereine zu unterstützen, zielte auf zwei Aspekte ab. Zum einen als Beitrag zum Klimaschutz und zum anderen die Attraktivität für Dauerkarten bei den Vereinen zu erhöhen.

 

Ich frage den Oberbürgermeister:

 

  1. Welche Vereine kämen gemäß Antragsdefinition "Dauerkartenbesitzer von Potsdamer Sportvereinen (Erstligavereine und publikumswirksamer Ligabetrieb)" in der LHP in Betracht?

Nach einer ersten Einschätzung der Verwaltung kommen dafür insbesondere die Vereine SC Potsdam e.V., SV Babelsberg 03 e.V., 1. FFC Turbine Potsdam 71 e.V. sowie der 1. VfL Potsdam 1990 e.V. in Betracht. Grundsätzlich wird empfohlen, bei Kombitickets nicht auf einzelne Vereine abzuzielen, sondern auf größere Veranstaltungsstätten (z. B. MBS-Arena, Hans-Otto-Theater, Filmpark Babelsberg, Karl-Liebknecht-Stadion etc.). Im Land Berlin sind Veranstalter von Großveranstaltungen bspw. verpflichtet, Eintrittskarten als Kombiticket anzubieten. Die Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH (ViP) ist bereit, entsprechende Angebote zu unterbreiten.

 

  1. Wie bewertet die Verwaltung die Intention des Antrags?

Mit einer spürbaren Wirkung auf den Verkehrsablauf und das Klima ist aufgrund der geringen Anzahl von Dauerkartenbesitzern nicht zu rechnen. Zwischen der Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH (ViP) und dem SC Potsdam bestehen Verträge, die ein solches Kombiticket möglich machen. Zwar würde diese Lösung für die Vereine günstiger werden, wenn sich mehr Vereine beteiligen, jedoch ist bis auf den SC Potsdam kein Verein bereit, die Kosten dafür zu übernehmen. Die ViP hat entsprechende Angebote bereits unterbreitet. Eine positive Wirkung entsteht jedoch aus Sicht des Marketings für den ÖPNV.

 

  1. Hat die Verwaltung gemeinsam mit dem ViP untersucht, warum die Vereine an der derzeitigen Ausgestaltung des Kombitickets kein Interesse haben?

Grundsätzlich liegt die Verantwortung für solche Kombitickets bei den Sportvereinen, die ViP steht allen Kooperationen offen gegenüber. Der administrative und finanzielle Aufwand für die Landeshauptstadt Potsdam steht jedoch nicht im Verhältnis zu dem geringen Nutzen, den ein solches Ticket allein für Dauerkartenbesitzer generiert. Eine spürbare Entlastung könnte nur erzielt werden, wenn allen Zuschauern die An- und Abreise mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) erstattet würde. Die Verantwortung dafür liegt jedoch nicht bei der Landeshauptstadt Potsdam, eine Erstattung aus dem Budget für den ÖPNV ist nicht möglich. Die für den ÖPNV zur Verfügung stehenden Mittel werden dringend für Angebotsausweitungen benötigt, bevor dem System durch Freifahrten und Vergünstigungen auf Kosten der Landeshauptstadt Potsdam immer mehr Fahrgäste zugeführt werden.

Auf Grundlage der Beschlüsse DS 17/SVV/0612 und DS 17/SVV/826 wurde die AG Bürgerticket ins Leben gerufen, die sich im Auftrag der Stadtverordnetenversammlung mit solchen Themen beschäftigt. Hier erfolgen vertiefende Erörterungen auch zum Kombiticket.

 

  1. Wie viele Mittel würden durch den Antrag für den Haushalt vorzusehen sein?

Die Kalkulation dieser Mittel ist derzeit nicht möglich, da der Preis einzelner Tickets stark von der Anzahl der anzubietenden Kombitickets abhängt. Grundsätzlich liegt der Preis eines von der ViP angebotenen Kombitickets weit unter dem aktuell gültigen VBB-Tarif. Hierfür haben die Landeshauptstadt Potsdam gemeinsam mit der ViP bereits im VBB dafür Sorge getragen, dass Zuschauerinnen und Zuschauern von Sportvereinen ein sehr gutes Angebot unterbreitet werden kann.

 

  1. Sind mögliche Mittel in den derzeitigen Eckwerten des Haushalts der Landeshauptstadt Potsdam bereits eingeplant?

In den für den ÖPNV zur Verfügung stehenden Mitteln sind keine Gelder für Sportvereine enthalten.

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