Antrag - 17/SVV/0013

Reduzieren

Beratungsfolge

Reduzieren

Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen, folgende Frauennamen in den Straßennamenpool aufzunehmen:

 

1. Clara Hoffbauer

2. Hilla-Becher

3. Emilie Winkelmann

4. Marie Curie

5. Sofia Kowalewskaja

Reduzieren

Erläuterung

Begründung:

 

1. Clara Hoffbauer

Clara Hoffbauer, geb. Becker (1830-1909), heiratete 1850 den Kaufmann Hermann Hoffbauer, der später eine Teppichfabrik gründete. Seit 1870 lebte das Ehepaar in Potsdam. Soziales Engagement ist für das Ehepaar selbstverständlich. Hermann Hoffbauer gründet 1873 für seine Angestellten eine Kranken- und Unterstützungskasse. Nach dem frühen Tod ihres Mannes (1884) tritt Clara Hoffbauer das Erbe an und setzt den gemeinsamen Willen um, eine evangelische Stiftung einzurichten. Ziel der „Hoffbauerschen Stiftungen“. ist die Erziehung und Bildungsförderung von elternlosen Mädchen und jungen Frauen im evangelischen Sinne sowie die Pflege kranker und alter Menschen.

 

Clara Hoffbauer war eine starke Persönlichkeit, die fest im christlichen Glauben wurzelte und gegen fremde Ansprüche ihre Stiftungsideen umsetzte. Sie schuf mit der Eröffnung der ersten höheren Mädchenschule auf Hermannswerder den Grundstein für vielfältige evangelische Bildungseinrichtungen in Brandenburg und Berlin. Hoffbauer Schulen und Kindergärten sind heute anerkannte evangelische Lern- und Lebensorte für 5000 engagierte Menschen.

(Quelle: http://www.frauenorte-brandenburg.de/index.php?article_id=91)

 

2. Hilla-Becher

Hilla-Becher (1934-2015) stammte aus einer großrgerlichen Familie aus Potsdam. Bereits als Kind hat sie mit dem Fotografieren begonnen.. Ab 1951 absolvierte Hilla eine dreijährige Ausbildung im renommierten Fotoatelier von Walter Eichgrün (18871957). Eichgrün hatte den Betrieb von seinem Vater, dem Hoffotografen Ernst Eichgrün (18581925), übernommen. Das 1890 gegründete Atelier galt als Institution in Potsdam. Es erledigte nicht nur die üblichen Porträtaufträge, sondern war auch Anfang der 1950er Jahre mit der Dokumentation der historischen Schlossanlagen und des Potsdamer Stadtbilds beschäftigt. „Hilla Becher übernahm damals unter anderem die Assistenz bei Aufnahmen der Schlösser und Gärten von Sanssouci. Bei dieser frühen Arbeit gewann sie ein Gespür für die extensive photographische Erschließung von Architektur und Skulptur im betreffenden Landschaftsraum, was für ihre zukünftige Arbeit vorteilhaft war“. 1954 wechselte sie nach Hamburg. Das fotografische Werk und Hilla Becher und ihrem Mann von Bernd ist ein Serienkonzept im Sinne der Neuen Sachlichkeit. Aus Sicht der bildenden Kunst wurde es bald der Konzeptkunst zugeordnet. Hieraus ergaben sich Anerkennung und Bekanntheit weit über die Fotografie hinaus. Durch gemeinsame Ausstellungen mit Künstlern der Konzeptkunst und des Minimalismus, zuerst in der Ausstellung Prospect in Düsseldorf, wurde das Werk künstlerisch anerkannt und bald international gewürdigt. Dies geschah zu einem Zeitpunkt, als besonders in Europa die Fotografie als künstlerisches Medium noch keine Anerkennung fand.

(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Bernd_und_Hilla_Becher)

 

3. Emilie Winkelmann

Emilie Winkelmann lebte von 1875 bis 1951. Sie erlernt das Zimmererhandwerk. 1902 gelingt ihr ausnahmsweise die Zulassung an der Technischen Hochschule Hannover, obwohl Frauen zu dieser Zeit in Preußen der Zugang zu Hochschulen verwehrt ist. 1906 wird sie nicht zum Staatsexamen zugelassen. Sie geht nach Berlin, wo sie nach wenigen Jahren als erste selbständige Architektin Deutschlands ihr eigenes Büro eröffnet. 1907 erringt sie den 1. Preis in einem Architekturwettbewerb. In den folgenden Jahren entwirft sie Villen, Land- und Gutshäuser in Berlin, Babelsberg, Schleswig und Pommern. So plant sie u.a. für die „Genossenschaft für Frauenheimstätten“ in Potsdam ein Wohnhaus für ehemals berufstätige alleinstehende Frauen im Ruhestand. 1928 wird Emilie Winkelmann in den Bund Deutscher Architekten aufgenommen. Zum Ende des 2. Weltkrieges kommt sie bei einer Bauherrenfamilie bei Bielefeld unter. Bis zu ihrem Tod am 4. August 1951 arbeitet sie für den Wiederaufbau und die Unterbringung von Flüchtlingen. Viele von ihr entworfene Gebäude stehen heute unter Denkmalschutz.

(Quelle: http://www.frauenorte-brandenburg.de/index.php?article_id=99)

 

4. Marie Curie

Maria Salomea Skłodowska-Curie war eine bedeutende polnisch-französische Physikerin und Chemikerin, die für die Erforschung der radioaktiven Strahlung und Mitentdeckung der Elemente Polonium und Radium die Nobelpreise für Physik (1903) und Chemie (1911) erhielt und damit die erste weibliche sowie zweifache Nobelpreisträgerin ist. Sie wurde am 7. November 1867 in Warschau in Polen geboren und verstarb am 4. Juli 1934 mit 66 Jahren in Sancellemoz (Sanatorium bei Passy, Savoyen) in Frankreich. 2017 jährt sich ihr Geburtstag das 150. Mal.

 

Die Universität Hamburg zog 1985 in ihrem Begleitheft zur Ausstellung Frauen in den Naturwissenschaften das folgende Fazit: „Marie Curie ist wegen der von ihr erhaltenen Nobelpreise in Physik (1903, gemeinsam mit Pierre Curie und Becquerel) und Chemie (1911) die wohl bekannteste Physikerin. Weniger bekannt pflegen die Schwierigkeiten zu sein, auf die sie stieß: sie wurde nicht zum Studium an der Warschauer Universität zugelassen, verdiente das Geld für ihre ersten Forschungen als Mädchenschullehrerin, und noch 1911 (!) wurde ihr die Aufnahme in die französische Akademie der Wissenschaften verweigert. Ähnlich unbekannt scheint auch ihr Engagement beim Völkerbund zu sein: Von 1922 bis 1934 war sie Vizepräsidentin der internationalen Kommission für geistige Zusammenarbeit beim Völkerbund. Auch die Möglichkeiten einer medizinischen Nutzung ihrer Entdeckungen interessierten sie stark.“

(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Marie_Curie)

 

5. Sofia Kowalewskaja

Sofja Kowalewskaja (1850-1891) war eine russische Mathematikerin und die erste Mathematikprofessorin überhaupt. Sie war zudem außerdem eine politisch sehr bewusste Frau, die sich aktiv für das Recht aller Frauen auf Ausbildung einsetzte.

 

r ihr frühes und intensives Interesse an Mathematik fand sie weder in der Familie noch in der Gesellschaft Unterstützung, sie musste sich ihre Ausbildung zur Mathematikerin schwer erkämpfen. Die Beschäftigung mit Mathematik galt als unweiblich. Frauen war damals das Studium an einer Universität grundsätzlich verboten, so konnte sie nur über den Umweg einer Scheinehe und Auswanderung nach Deutschland wenigstens als Gasthörerin am Studium teilnehmen. Nur durch eine Ausnahmegenehmigung konnte sie in absentia (das heißt ohne mündliche Prüfungen) promovieren und erhielt 1874 ihren Titel summa cum laude. 1883 erhielt sie eine Stelle als Privatdozentin, später gegen den Widerstand vieler Kollegen und der Öffentlichkeit eine Professur in Stockholm.

(Quelle: de.wikipedia.org)

Loading...