Antrag - 17/SVV/0607

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Der Oberbürgermeister wird beauftragt zu prüfen, in welchen Stadtteilen die Errichtung städtischer Taubenschläge sinnvoll sein könnte, um einer weiteren Zunahme der als störend empfundenen Taubenpopulation Einhalt zu gebieten und gleichzeitig dem Tierschutz gerecht zu werden.

Begründung:

In einigen Stadtteilen Potsdams vermehren sich Tauben rasant. Den steigenden Taubenzahlen begegnet die Verwaltung derzeit durch ein Fütterungsverbot. Dies bringt jedoch nicht den gewünschten Effekt - im Gegenteil. Bei sinkendem Futterangebot vermehren sich Sadttauben durch sogenanntes Notbrüten erst recht noch schneller als zuvor.

Stadttauben sind durch Aussetzen verwilderte Haustiere, die auf die Versorgung durch den Menschen angewiesen sind. Ausgesetzte/entflogene Haus- und Rassetauben sowie gestrandete Brieftauben irren auf der Suche nach (meist nicht geeignetem) Futter in den Städten umher, hinterlassen Kot und vermehren sich unkontrolliert. Dies wird von Stadt­bewohnern meist als störend und unangenehm empfunden.

Dabei kann die Taubenpopulation ganz einfach durch das Errichten von Taubenschlägen kontrolliert werden. Artgerechtes Futter und Haltung verhindert Krankheiten, die Eier können durch Attrappen ersetzt werden, der Taubenkot wird fachgerecht entsorgt.

Zitat aus der Augsburger Allgemeinen Zeitung vom 27.08.2014:

Taubenschläge haben die Situation entspannt

Die Arbeit der Augsburger Initiative gegen Tierversuche und Ausbeutung der Tiere (IGT) wird von der Stadt mit jährlichen Zuschüssen und unterstützt. Denn das Konzept hat sich bewährt. Wo früher fingerdick Taubenkot auf den Simsen der Stadtmetzger oder am Verwaltungsgebäude 1 am Rathausplatz für Ärger sorgte, hat sich mit betreuten Taubenschlägen an diesen Gebäuden die Situation entspannt. „Im Stadtzentrum sind Futter suchende Tauben kaum noch zu sehen“, sagt Reichert.

In Augsburg gibt es inzwischen ein fast flächendeckendes Netz von betreuten Schlägen. Sie stehen an 13 Standorten, am Bürgerbüro Haunstetten genauso wie im Gögginger Taubenturm, im Omnibusdepot der Stadtwerke und auch auf dem Firmengelände unserer Zeitung.