Antrag - 17/SVV/0843

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschliessen:

 

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, den Einsatz alternativer Dämmstoffe bei Hochbaumaßnahmen der städtischen Unternehmen (ProPotsdam und Kommunaler Immobilien Service) prüfen zu lassen. Hierbei sind auch in Frage kommende Bestandssanierungen einzubeziehen. Die Prüfung ist nicht nur auf ihre Kostenrelevanz sondern auch auf ihre brandschutztechnischen und umweltrelevanten  Aspekte durchzuführen. In die Prüfung ist auch eine Lebenszyklusbetrachtung der z.Zt. verwandten Dämmstoffe sowie alternativer Dämmstoffe (wie z.B. Mineralwolle oder Hanf) einzubeziehen, unter besonderer Berücksichtigung der entstehenden Kosten bei Rückbau und Entsorgung.

 

Der Stadtverordnetenversammlung ist im 1. Halbjahr 2018 Bericht zu erstatten.

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Erläuterung

Begründung:

Klimawandel und ein gesteigertes Umweltbewusstsein gehen Hand in Hand. Wir wollen unseren ökologischen Fußabdruck verringern und achten vermehrt auf die Inhaltsstoffe von Materialien. Dämmung ist dabei ein großes Thema beim Hausbau und der Bestandssanierung.

 

Nach dem verheerenden Hochhausbrand in London ist die Diskussion über alternative Dämmstoffe neu entbrannt. Aber auch bei Häusern unterhalb der Hochhausgrenze sollte aus Vorsorgegründen besser zu nicht brennbaren Materialen, wie z.B Mineralwolle gegriffen werden. In der Bauindustrie kommt fast ausschließlich nur der brennbare Hartschaum Polystyrol besser bekannt unter dem Handelsnamen Styropor zur Anwendung.

 

Bei aktuellen Dämmmaßnahmen wird immer wieder behauptet, dass alternative Dämmmaterialien zu teuer seien. I.d.R. werden organisch-synthetische Dämmstoffe wie Polystyrolpartikelschaum, Polystyrolextruderschaum und Poly-urethan- Hartschaum eingebaut. Diese werden auf Basis des endlichen fossilen Rohstoffes Erdöl hergestellt. Die Recyclingfähigkeit erdölbasierter Dämmstoffe ist gering. Darüber hinaus ist der Einsatz erdölbasierter Dämmstoffe dahingehend problematisch, dass im Brandfall durch enthaltene Flamm- oder Brandschutzmittel Gefahrstoffe freigesetzt werden.

 

Das es auch anders geht, zeigt das Berliner Wohnungsunternehmen Märkische Scholle, das seit 2014 bevorzugt mit Hanf dämmt.

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