Beschlussvorlage - 19/SVV/1168
Grunddaten
- Betreff:
-
Straßenbenennung in 14467 Potsdam - Potsdamer Mitte
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- Fachbereich Grün- und Verkehrsflächen
- Einreicher*:
- Oberbürgermeister, Fachbereich Grün- und Verkehrsflächen
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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06.11.2019
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Beschlussvorschlag
Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Die letzten wiederentstehenden Straßenzüge in der Potsdamer Mitte (Blöcke III und IV) in den Bebauungsplänen SAN-P 18 und SAN-P 19 werden in:
- Anna-Flügge-Straße (ehem. Kayserstraße)
- Anna-Zielenziger-Straße (ehem. Schloßstraße)
- Erika-Wolf-Straße (ehem. Schwertfegerstraße)
benannt.
Erläuterung
Berechnungstabelle Demografieprüfung:
Begründung:
Alle drei Straßennamen stammen aus dem Straßennamenpool der Landeshauptstadt Potsdam und ehren Frauen, welche in Potsdam – insbesondere auch im engeren Umfeld der Potsdamer Mitte – lebten und wirkten.
Informationen zu Anna Flügge:
Anna Flügge (1885 - 1968) gehörte der Potsdamer SPD an. Anna Flügge sitzt für die Wahlperiode von November 1929 bis März 1933 zusammen mit Pauline Wuttke und Hedwig Pusch in der 13-köpfigen SPD-Fraktion des Stadtparlaments. Außerdem fungiert sie als Schriftführerin im SPD-Wahlverein und ist in der Arbeiterwohlfahrt aktiv.Nach dem Verbot der Partei im Juni 1933 betätigte sich Anna Flügge nicht mehr politisch. 1936 gründete sie den Kleingartenverein ,,Bergauf' am Pfingstberg mit. Das Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 war der Auslöser für die Aktion „Gewitter": Am 22. und 23. August 1944 wurden ehemalige Funktionäre und Abgeordnete der Weimarer Republik verhaftet. Sie kamen vorwiegend aus der SPD, KPD und der Gewerkschaft, unter ihnen war auch Anna Flügge. Die Gestapo überstellte sie am 1. September ins KZ Ravensbrück, ließ sie jedoch am 7. September wieder frei. Nach Kriegsende trat Anna Flügge erneut der SPD bei und wurde 1946 in die SED übernommen. Eine Funktion übernahm sie dort nicht.
Informationen zu Anna Zielenziger:
Anna Zielenziger lebte von 1867 – 1943. Sie engagierte sich u.a. als Vorsitzende des „Israelitischen Frauenvereins“, der von 37 Frauen in Potsdam ins Leben gerufen wurde. In ihre Amtszeit fallen viele Unterstützungsprojekte des Frauenvereins, wie z. B. die Eröffnung des Jüdischen Mädchenheimes, in dem bedürftigen jüdischen Mädchen eine Haushalts- und Schulbildung oder ein Studium ermöglicht wurde. Anna Zielenziger war zudem Beisitzende im Mädchenheim Potsdam e.V.. Im Jahre 1939 musste sie nach Amsterdam emigrieren. Nach der deutschen Besetzung der Niederlande begann die erneute Verfolgung der Familie, sie wurde im Juli 1943 verhaftet und in das Durchgangslager Westerbork gebracht, wo sie am 22.11.1943 verstarb. Die Nähe zu ihrer ehemaligen Wirkungsstätte, dem Treffpunkt des „Israelitischen Frauenbundes“ im „Hotel zum Einsiedler“ in der Schloßstraße 8 (heutiger Baugrund der Synagoge Potsdam), begründet die Benennung einer Straße nach ihr an diesem Ort.
Informationen zu Erika Wolf:
Erika Wolf (1912 - 2003) war 1945 Mitbegründerin der CDU in Potsdam und von 1946 bis zu ihrer Flucht nach Westdeutschland 1950 Stadtverordnete. Außerdem wirkte sie im CDU-Landesvorstand von 1945 bis 1948 als Leiterin der Abteilung Frauen. Nach 1989 unterstützte sie den Wiederaufbau des CDU-Landesverbandes. Seit 1994 lebte sie wieder in Potsdam. Die Nähe zum Landtag begründet die Benennung einer Straße nach ihr an diesem Ort.
Der Ausschuss für Kultur stimmte in seiner Sitzung vom 26.09.2019 mehrheitlich für die Benennung der o.g. Planstraßen.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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