Antrag - 20/SVV/0709
Grunddaten
- Betreff:
-
Gedenkort Bücherverbrennung
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Büro der Stadtverordnetenversammlung
- Einreicher*:
- Stadtverordneter Heuer als Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung,SPD, Bündnis90/Die Grünen, Die Linke, CDU, DIE aNDERE, FDP, Bürgerbündnis, Die PARTEI
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
|
Entscheidung
|
|
|
19.08.2020
|
Beschlussvorschlag
Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Der Oberbürgermeister wird gebeten, einen Verfahrensvorschlag mit dem Ziel der Einrichtung eines ständigen Gedenkortes an die Bücherverbrennung am 22. Mai 1933 auf dem Bassinplatz in Potsdam zu erarbeiten und zur Sitzung des Ausschusses für Kultur im November 2020 vorzulegen.
Für das Verfahren sollen neben Stadtverordneten die Träger von Einrichtungen am Bassinplatz (z.B. Stadtjugendring für den Skaterpark, Katholische Kirche, Französische Kirche, Sowjetisches Ehrenmal und weitere Anliegerinnen und Anlieger), die BBAG und „Potsdam bekennt Farbe“ als Organisatoren des Lesebusses, die Stadt- und Landesbibliothek, Buchhandlungen, das ZZF, Jüdische Gemeinden, das Moses-Mendelssohn-Zentrum, interessierte Schulen und Träger politischer Bildung sowie weitere potenzielle Mitwirkende angefragt werden.
Die Einweihung soll spätestens zum 90. Jahrestag im Jahr 2023 erfolgen.
Erläuterung
Begründung:
In vielen deutschen Städten wird der Bücherverbrennungen der Nazis gedacht, die beginnend im Mai 1933 nach der Erstellung von schwarzen Listen, auf denen Autorinnen und Autoren sowie ihre Werke genannt wurden, die Errichtung der Schreckensherrschaft der Nazis in vielen Orten begleitete. Eine solche Aktion „Wider den undeutschen Geist“ fand am 22. Mai 1933 auch in Potsdam statt. In den vergangenen Jahren wurde durch Lesungen im Demokratiebus dieses Ereignisses gedacht. Ein ständiger Gedenkort, wie an anderen Schauplätzen besteht gegenwärtig nicht. Vor dem Hintergrund der Auseinandersetzung, Erinnerung und Wissensvermittlung zu diesem unfassbaren Ereignis auch für die nachwachsenden Generationen ist die Entwicklung einer guten Idee und schließlich die Realisierung eines solchen Ortes wichtig, um sowohl dem Vergessen als auch dem Aufkeimen faschistischen Gedankengutes überzeugend zu begegnen.