Antrag - 21/SVV/0190

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, umgehend alle erforderlichen Maßnahmen zu veranlassen, um den Integrationsgarten zu sichern, d.h. für einen nahtlosen Übergang auf ein neues, naturnahes Grundstück im Schlaatz zu sorgen (inklusive Bestandssicherung und Qualifizierung).

Dem Hauptausschuss ist im Mai 2021 zu berichten.

Begründung

Der Integrations- und Schulgarten am Schlaatz liegt zwischen Gesamtschule am Schilfhof und den Sportflächen, nahe der Nuthe. Familien, die im Schlaatz wohnen und aus Syrien, Afghanistan, Kenia, Vietnam, Russland, Iran und Deutschland kommen, bewirtschaften gemeinsam das Grundstück, das neben einem großen Gemeinschaftsgarten mit Lehmofen und kleinen Teichen auch Küche, Werkstatt, Schulgartenflächen und grünes Klassenzimmer beherbergt. 

Der Garten ist Gastgeber und Ausgangspunkt für naturpädagogische, kulturpädagogische, (sozio)-kulturelle, interkulturelle Projekte und Bewegungsangebote, z.B. Fahrradtrainings für Frauen. Er ist Partner für Schulen -insbesondere der Weidenhofgrundschule- und Kindergärten. Er bietet Raum für Kommunikation der interkulturellen Gemeinschaft und leistet Hilfestellung bei der Bewältigung des Alltags in Deutschland. Der Garten kooperiert mit anderen Trägern im Stadtteil und beteiligt sich an Stadtteilfesten.

Ein nahtloser Übergang in ein naturnahes Umfeld des Schlaatzes ist aus folgenden Gründen erforderlich:

1.                   Die Projektpartner (Schulen, Kitas, Vereine) benötigen einen verbindlichen Ansprechpartner und Arbeitsplatz. Diese Verbindlichkeit kann der Integrationsgarten nur mit einem durchgehend funktionsfähigen Standort gewährleisten, da er für die Projektarbeit die Infrastruktur des Gartens benötigt: Küche, Toiletten, Werkstätten, Gewächshaus, Lehmofen, Teiche, Insektenhotels, Bienenunterständen sowie zahlreichen Anpflanzungen (Obstbäume, Nadelgehölze, Naschfrüchte). Auch die internationale Gartengemeinschaft, die den Garten für Schlaatzer und Projekte ehrenamtlich bewirtschaftet und zunehmend in die Projektarbeit einbezogen wird, muss durch zusammengehalten werden, wozu es Kontinuität bedarf.
2.                   Als Naturgarten benötigt der Garten einen Standort, an dem Tiere (Vögel, Bienen u.a.) sich aufhalten und wohl fühlen können. Schüler*innen, Projektpartner und Gäste brauchen einen Ort am Rande, auch um Konflikte mit Anwohnern durch z.B. Lautstärke in der Mittagszeit durch Schulklassen und Kitas oder Projektarbeit an Sommerabenden und Wochenenden zu vermeiden.