Beschlussvorlage - 03/SVV/0340
Grunddaten
- Betreff:
-
Selbstbindungsbeschluss integrierter Städtebaulicher Rahmenplan Am Schlaatz
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- FB Stadterneuerung und Denkmalpflege
- Einreicher*:
- Frau Juhasz, Tel. 3226
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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04.06.2003
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02.07.2003
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Erledigt
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Ausschuss für Stadtplanung und Bauen
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Vorberatung
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17.06.2003
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Beschlussvorschlag
Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Der aktualisierte integrierte städtebauliche Rahmenplan für
das Wohngebiet Am Schlaatz ist als informelle Planung zur Präzisierung der
Entwicklungsziele und als Grundlage für die Inanspruchnahme von Mitteln der
Städtebauförderung und des Programms „Zukunft im Stadtteil“ – ZiS 2000
anzuwenden.
Die Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Zentrums umfassen u.a. die Option einer Erschließungsstraße zur verbesserten Erreichbarkeit des Zentrums. Für den Fall der Realisierung der Erschließungsstraße ist ein gesonderter Beschluss vorgesehen.
Erläuterung
Begründung:
Aktualisierter Integrierter Städtebaulicher Rahmenplan Am Schlaatz
Erläuterung zur Beschlußvorlage der
Stadtverordnetenversammlung
Der Stadtteil „Am Schlaatz“
wurde als Neubaugebiet des komplexen Wohnungsbaus in industrieller
Plattenbauweise 1997 in das Bund-Länder-Programm zur Förderung der
städtebaulichen Weiterentwicklung großer Neubaugebiete (N-Programm)
aufgenommen. Voraussetzung für die
Inanspruchnahme der Förderung von Einzelvorhaben im Rahmen des
Städtebauförderprogramms ist die Erstellung eines integrierten städtebaulichen
Rahmenplanes, der die Ziele, Konzepte und Strategien der städtebaulichen
Weiterentwicklung für einen mittelfristigen Zeitraum darstellt. Der integrierte
Rahmenplan für den Schlaatz wurde 1996/1997 erarbeitet. Seitdem wurde eine
Reihe von notwendigen Wohnumfeldverbesserungsmaßnahmen umgesetzt.
Schwerpunktmäßig wurden zuerst Spiel- und Sportbereiche, dann Grünverbindungen
und der Zentrumsbereich umgestaltet.
Zusätzlich erhält der
Stadtteil für den Zeitraum von 2000-2006 eine Förderung aus dem integrierten
Förderprogramm des Landes Brandenburg „Zukunft im Stadtteil–ZiS 2000“, so dass
nun neben der Wohnumfeldverbesserung auch bauliche und soziale Projekte
umgesetzt werden können.
Vor dem Hintergrund der seit 1996
veränderten Rahmenbedingungen Am Schlaatz (z.B. Bevölkerungsstruktur,
Verschlechterung der Situation im Stadtteilzentrum usw.), einer neuen
Förderstrategie und der aktuellen fachlichen Auseinandersetzung über die
qualitativen Verbesserungen in den Neubaugebieten der 70er und 80er Jahre
(Stadtumbau-Ost) entwickelten sich neue Handlungsbereiche, die dazu führten,
dass im Herbst 2001 parallel zur Erarbeitung eines Wohnkonzeptes für den
Stadtteil die Aktualisierung der Rahmenplanung beauftragt wurde. Beide Konzepte
wurden in enger inhaltlicher Abstimmung erarbeitet. Das gemeinsam mit den
Wohnungsgesellschaften durch das Büro Bähler/Koven/Hensel erarbeitete Konzept „Wohnen Am Schlaatz - Wie geht es
weiter“ hatte das Ziel, aufbauend auf einer intensiven Betrachtung des
Wohnungsbestandes sowie einer Einschätzung der Marktposition des Wohngebietes
eine Grundlage für das künftige öffentliche und private Handeln bei der
Weiterentwicklung des Wohnungsbestandes zu bilden. Die Schwerpunkte der
Bearbeitung des Rahmenplanes durch die Arbeitsgemeinschaft des
Stadtplanungsbüros Stadt·Land·Fluß und des
Landschaftsplanungsbüros Dietzen und Teichmann aus Berlin lagen in der
·
Verbesserung der übergeordneten Einbindung des Gebietes
in das gesamtstädtische Gefüge,
·
Überprüfung des Erschließungssystems unter den Aspekten
Orientierung und Erreichbarkeit,
·
Aufwertung und Stabilisierung des Zentrumsbereichs,
·
Stärkere Strukturierung des Freiraumes in private und
öffentliche Bereiche.
Die Finanzierung beider Gutachten
erfolgte aus den Mitteln der Städtebauförderung. Die Erstellung des Rahmenplanes basiert auf einem
seit einigen Jahren bestehenden, kontinuierlich und während der Bearbeitung
weiter geführten Abstimmungsprozess innerhalb der Steuerungsrunde für die
Weiterentwicklung des Stadtteils, der „Konzertierten Aktion Am Schlaatz-KAAS“.
Weitere Gespräche wurden mit den betroffenen Fachbereichen der Stadtverwaltung,
den Wohnungsunternehmen und den Institutionen vor Ort geführt. Die Bewohner
wurden durch mehrere Bürgerinformationen über den neuesten Stand informiert.
Federführend war der Bereich Stadterneuerung in Zusammenarbeit mit dem Entwicklungsbeauftragten
für die Neubaugebiete Stadtkontor.
Parallel zu diesem Prozess lief die Erarbeitung des
Stadtteilentwicklungskonzeptes Potsdam, welches im Juli 2002 vorgelegt wurde.
Die in diesem Konzept dargestellten grundsätzlichen Vorschläge wurden durch den
vorliegenden Rahmenplan aufgenommen und weiter vertieft. Insofern konkretisiert
der Rahmenplan für den Schlaatz das Stadtentwicklungskonzept Potsdam.
Im April 2003 wurde eine neue Sozialstudie beauftragt. Die
Erhebung und Bewertung von Aussagen zur Wohn- und Lebenssituation der Bewohner
dient gleichzeitig der Evaluation der bisher durchgeführten
Entwicklungsstrategie für den Stadtteil Am Schlaatz und soll Hinweise zu einer
Verknüpfung der zukünftigen städtebaulichen, wohnungswirtschaftlichen und sozialen
Strategie geben. Gleichzeitig liegen dann vergleichbare Ergebnisse für die
Stadtteile Am Stern, Drewitz, Waldstadt und Am Schlaatz vor.
Die im Rahmenplan
aufgeführten Maßnahmen stellen den mittelfristigen Handlungsbedarf im Sinne
eines Maximalkataloges dar. Aufgrund des informellen, nicht rechtsverbindlichen
Charakters der Rahmenplanung wurden auch Projekte mit aufgenommen, die zwar
derzeit im Rahmen der verfügbaren Finanzierungsmittel nicht umsetzbar sind
(z.B. Überquerung der Nuthe), die aber für eine langfristige Entwicklung des
Stadtteils eine wichtige Stellung einnehmen.
Für die Umsetzung der
vorgeschlagenen Maßnahmen, die im Rahmen der verfügbaren Förderprogramme
finanziert werden können, ist ein Zeitraum bis zum Jahr 2007 vorgesehen. Einige
der im Rahmenplan vorgeschlagenen Projekte sind zum jetzigen Zeitpunkt schon in
der Planung oder Realisierung. Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht
über den aktuellen Maßnahmenstand. Einen Überblick über den erreichten
Maßnahmenstand im Rahmen der Städtebauförderung und die geplanten Maßnahmen
2003/04 gibt der beiliegende Plan “Einzelvorhaben im Wohngebiet Am Schlaatz“.
Aktuelle Projekte im Stadtteil Am Schlaatz
Projekt |
Stand der Maßnahme |
Förderprogramm |
Umgestaltung
des Magnus-Zeller-Platzes |
Fertigstellung
Mai 2003 |
Städtebauförderung |
Grünanlage
Milanhorst |
Fertigstellung
Mai 2003 |
Städtebauförderung |
Radwegeverbindung Am
Stern/Schlaatz |
Fertigstellung
Mai 2003 |
Städtebauförderung |
Kita
Kinderhafen -
Fassadensanierung |
Baubeginn
Mai/Juni 2003 |
ZiS 2000 |
-
Gestaltung
der Außenanlagen |
Sommer/Herbst
2003 |
Städtebauförderung |
-
Vorplatz |
in
Planung, Baubeginn voraus. Herbst 2003 |
Städtebauförderung |
-
Umgestaltung
der Freiflächen am Pumpenhaus |
in
Planung, Baubeginn voraus. Herbst 2003 |
Städtebauförderung |
Umgestaltung
des Schulhofes der Förderschule „Bruno Rehdorf“ |
Beteiligungsverfahren
hat begonnen Baubeginn
September 2003 |
Städtebauförderung |
Ökologische
Sanierung der Weidenhofgrundschule |
Planung
ist beauftragt Bauzeit
2004/2005 |
ZiS 2000
und BSI (Arbeitsförderung), |
Kinder-
und Beratungshaus am Bisamkiez |
Planung
ist beauftragt |
ZiS 2000 |
Fassadensanierung
der Medienwerkstatt |
Fertigstellung
2002 |
ZiS 2000 |
Umfeld
der Medienwerkstatt/Bürgerhaus |
April bis
Juni 2003 |
Städtebauförderung |
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|
|
Sozialstudie |
April bis
Juli 2003 |
Städtebauförderung |
ABM-Kräfte
„Grüner Stadtplan“, Umweltbildung und -projekte in Schulen und Kitas |
April
2003-April 2004 |
Arbeitsförderung |
Die Vorschläge der
Rahmenplaner für die Stabilisierung und Weiterentwicklung des Stadtteilzentrums
umfassen eine Reihe von ineinandergreifenden Maßnahmen, die die Einzelhandels-
und Dienstleistungsstandorte stärken sollen. Da dazu derzeit Gespräche mit
verschiedenen Akteuren geführt werden und die Ergebnisse noch nicht absehbar
sind, stellt der Vorschlag für die neue Erschließungsstraße zur Zeit nur eine
Option dar, die der weiteren Überprüfung und ausdrücklich eines gesonderten
Beschlusses bedarf.
Nicht weiter verfolgt
werden soll hingegen die Umgestaltung des Wohnhofes am Binsenhof, da die
Anlieger sich hiergegen ausgesprochen haben.
Die im Rahmenplan
geforderte Anbindung des Stadtteils an die umgebenden Stadtteile wird derzeit
in ihren Varianten überprüft.
Für alle baulichen
Maßnahmen im Wohnumfeld gilt, dass sie intensiv mit den Anwohnern erörtert
wurden bzw. noch erörtert werden, so dass es für jedes Einzelvorhaben
Bürgerinformations- und Beteiligungsangebote gibt. Diese werden unterstützt
durch die Stadtteilzeitung TauZone und seit April 2003 durch die Internetseite
www.schlaatz-potsdam.de.
Fazit finanzielle Auswirkungen
Durch den Beschluss des aktualisierten Integrierten
städtebaulichen Rahmenplan entstehen keine unmittelbaren finanziellen
Auswirkungen. Kosten entstehen nur bei der Entscheidung zur Umsetzung von
Einzelmaßnahmen. Die im Rahmenplan aufgezeigten Maßnahmen können in dem Maße
umgesetzt werden, wie hierfür Fördergelder oder Haushaltsmittel zur Verfügung
stehen. Finanzielle Mittel stehen zur Zeit über die Städtebauförderung und das
Programm „Zukunft im Stadtteil“ – ZiS 2000 zur Verfügung.
Hierzu
werden die Kosten- und Finanzierungsübersichten zur Zeit aktualisiert. In den
jährlich fortzuschreibenden Maßnahmen- und Durchführungskonzepten werden die
über die Förderprogramme zu finanzierenden Maßnahmen dargestellt und ständig
aktualisiert.