Beschlussvorlage - 03/SVV/0340

Reduzieren

Beratungsfolge

Reduzieren

Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Der aktualisierte integrierte städtebauliche Rahmenplan für das Wohngebiet Am Schlaatz ist als informelle Planung zur Präzisierung der Entwicklungsziele und als Grundlage für die Inanspruchnahme von Mitteln der Städtebauförderung und des Programms „Zukunft im Stadtteil“ – ZiS 2000 anzuwenden.

 

Die Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Zentrums umfassen u.a. die Option einer Erschließungsstraße zur verbesserten Erreichbarkeit des Zentrums. Für den Fall der Realisierung der Erschließungsstraße ist ein gesonderter Beschluss vorgesehen.

Reduzieren

Erläuterung

Begründung:

Aktualisierter Integrierter Städtebaulicher Rahmenplan Am Schlaatz

Erläuterung zur Beschlußvorlage der Stadtverordnetenversammlung

 

 

Der Stadtteil „Am Schlaatz“ wurde als Neubaugebiet des komplexen Wohnungsbaus in industrieller Plattenbauweise 1997 in das Bund-Länder-Programm zur Förderung der städtebaulichen Weiterentwicklung großer Neubaugebiete (N-Programm) aufgenommen. Voraussetzung für die Inanspruchnahme der Förderung von Einzelvorhaben im Rahmen des Städtebauförderprogramms ist die Erstellung eines integrierten städtebaulichen Rahmenplanes, der die Ziele, Konzepte und Strategien der städtebaulichen Weiterentwicklung für einen mittelfristigen Zeitraum darstellt. Der integrierte Rahmenplan für den Schlaatz wurde 1996/1997 erarbeitet. Seitdem wurde eine Reihe von notwendigen Wohnumfeldverbesserungsmaßnahmen umgesetzt. Schwerpunktmäßig wurden zuerst Spiel- und Sportbereiche, dann Grünverbindungen und der Zentrumsbereich umgestaltet.

 

Zusätzlich erhält der Stadtteil für den Zeitraum von 2000-2006 eine Förderung aus dem integrierten Förderprogramm des Landes Brandenburg „Zukunft im Stadtteil–ZiS 2000“, so dass nun neben der Wohnumfeldverbesserung auch bauliche und soziale Projekte umgesetzt werden können.

 

Vor dem Hintergrund der seit 1996 veränderten Rahmenbedingungen Am Schlaatz (z.B. Bevölkerungsstruktur, Verschlechterung der Situation im Stadtteilzentrum usw.), einer neuen Förderstrategie und der aktuellen fachlichen Auseinandersetzung über die qualitativen Verbesserungen in den Neubaugebieten der 70er und 80er Jahre (Stadtumbau-Ost) entwickelten sich neue Handlungsbereiche, die dazu führten, dass im Herbst 2001 parallel zur Erarbeitung eines Wohnkonzeptes für den Stadtteil die Aktualisierung der Rahmenplanung beauftragt wurde. Beide Konzepte wurden in enger inhaltlicher Abstimmung erarbeitet. Das gemeinsam mit den Wohnungsgesellschaften durch das Büro Bähler/Koven/Hensel erarbeitete Konzept  „Wohnen Am Schlaatz - Wie geht es weiter“ hatte das Ziel, aufbauend auf einer intensiven Betrachtung des Wohnungsbestandes sowie einer Einschätzung der Marktposition des Wohngebietes eine Grundlage für das künftige öffentliche und private Handeln bei der Weiterentwicklung des Wohnungsbestandes zu bilden. Die Schwerpunkte der Bearbeitung des Rahmenplanes durch die Arbeitsgemeinschaft des Stadtplanungsbüros Stadt·Land·Fluß und des Landschaftsplanungsbüros Dietzen und Teichmann aus Berlin lagen in der

·        Verbesserung der übergeordneten Einbindung des Gebietes in das gesamtstädtische Gefüge,

·        Überprüfung des Erschließungssystems unter den Aspekten Orientierung und Erreichbarkeit,

·        Aufwertung und Stabilisierung des Zentrumsbereichs,

·        Stärkere Strukturierung des Freiraumes in private und öffentliche Bereiche.

 

Die Finanzierung beider Gutachten erfolgte aus den Mitteln der Städtebauförderung. Die Erstellung des Rahmenplanes basiert auf einem seit einigen Jahren bestehenden, kontinuierlich und während der Bearbeitung weiter geführten Abstimmungsprozess innerhalb der Steuerungsrunde für die Weiterentwicklung des Stadtteils, der „Konzertierten Aktion Am Schlaatz-KAAS“. Weitere Gespräche wurden mit den betroffenen Fachbereichen der Stadtverwaltung, den Wohnungsunternehmen und den Institutionen vor Ort geführt. Die Bewohner wurden durch mehrere Bürgerinformationen über den neuesten Stand informiert. Federführend war der Bereich Stadterneuerung in Zusammenarbeit mit dem Entwicklungsbeauftragten für die Neubaugebiete Stadtkontor.

 

Parallel zu diesem Prozess lief die Erarbeitung des Stadtteilentwicklungskonzeptes Potsdam, welches im Juli 2002 vorgelegt wurde. Die in diesem Konzept dargestellten grundsätzlichen Vorschläge wurden durch den vorliegenden Rahmenplan aufgenommen und weiter vertieft. Insofern konkretisiert der Rahmenplan für den Schlaatz das Stadtentwicklungskonzept Potsdam.

 

Im April 2003 wurde eine neue Sozialstudie beauftragt. Die Erhebung und Bewertung von Aussagen zur Wohn- und Lebenssituation der Bewohner dient gleichzeitig der Evaluation der bisher durchgeführten Entwicklungsstrategie für den Stadtteil Am Schlaatz und soll Hinweise zu einer Verknüpfung der zukünftigen städtebaulichen, wohnungswirtschaftlichen und sozialen Strategie geben. Gleichzeitig liegen dann vergleichbare Ergebnisse für die Stadtteile Am Stern, Drewitz, Waldstadt und Am Schlaatz vor.

 

Die im Rahmenplan aufgeführten Maßnahmen stellen den mittelfristigen Handlungsbedarf im Sinne eines Maximalkataloges dar. Aufgrund des informellen, nicht rechtsverbindlichen Charakters der Rahmenplanung wurden auch Projekte mit aufgenommen, die zwar derzeit im Rahmen der verfügbaren Finanzierungsmittel nicht umsetzbar sind (z.B. Überquerung der Nuthe), die aber für eine langfristige Entwicklung des Stadtteils eine wichtige Stellung einnehmen.

 

Für die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen, die im Rahmen der verfügbaren Förderprogramme finanziert werden können, ist ein Zeitraum bis zum Jahr 2007 vorgesehen. Einige der im Rahmenplan vorgeschlagenen Projekte sind zum jetzigen Zeitpunkt schon in der Planung oder Realisierung. Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über den aktuellen Maßnahmenstand. Einen Überblick über den erreichten Maßnahmenstand im Rahmen der Städtebauförderung und die geplanten Maßnahmen 2003/04 gibt der beiliegende Plan “Einzelvorhaben im Wohngebiet Am Schlaatz“.

 

Aktuelle Projekte im Stadtteil Am Schlaatz

 

Projekt

Stand der Maßnahme

Förderprogramm

Umgestaltung des Magnus-Zeller-Platzes

Fertigstellung Mai 2003

Städtebauförderung

Grünanlage Milanhorst

Fertigstellung Mai 2003

Städtebauförderung

Radwegeverbindung 

Am Stern/Schlaatz

Fertigstellung Mai 2003

Städtebauförderung

Kita Kinderhafen

-          Fassadensanierung

Baubeginn Mai/Juni 2003

ZiS 2000

-          Gestaltung der Außenanlagen

Sommer/Herbst 2003

Städtebauförderung

-          Vorplatz

in Planung, Baubeginn voraus. Herbst 2003

Städtebauförderung

-          Umgestaltung der Freiflächen am Pumpenhaus

in Planung, Baubeginn voraus. Herbst 2003

Städtebauförderung

Umgestaltung des Schulhofes der Förderschule „Bruno Rehdorf“

Beteiligungsverfahren hat begonnen

Baubeginn September 2003

Städtebauförderung

Ökologische Sanierung der Weidenhofgrundschule

Planung ist beauftragt

Bauzeit 2004/2005

ZiS 2000 und BSI (Arbeitsförderung),

Kinder- und Beratungshaus am Bisamkiez

Planung ist beauftragt

ZiS 2000

Fassadensanierung der Medienwerkstatt

Fertigstellung 2002

ZiS 2000

Umfeld der Medienwerkstatt/Bürgerhaus

April bis Juni 2003

Städtebauförderung

 

 

 

Sozialstudie

April bis Juli 2003

Städtebauförderung

ABM-Kräfte „Grüner Stadtplan“, Umweltbildung und -projekte in Schulen und Kitas

April 2003-April 2004

Arbeitsförderung

 

 

Die Vorschläge der Rahmenplaner für die Stabilisierung und Weiterentwicklung des Stadtteilzentrums umfassen eine Reihe von ineinandergreifenden Maßnahmen, die die Einzelhandels- und Dienstleistungsstandorte stärken sollen. Da dazu derzeit Gespräche mit verschiedenen Akteuren geführt werden und die Ergebnisse noch nicht absehbar sind, stellt der Vorschlag für die neue Erschließungsstraße zur Zeit nur eine Option dar, die der weiteren Überprüfung und ausdrücklich eines gesonderten Beschlusses bedarf.

 

Nicht weiter verfolgt werden soll hingegen die Umgestaltung des Wohnhofes am Binsenhof, da die Anlieger sich hiergegen ausgesprochen haben.

 

Die im Rahmenplan geforderte Anbindung des Stadtteils an die umgebenden Stadtteile wird derzeit in ihren Varianten überprüft.

 

Für alle baulichen Maßnahmen im Wohnumfeld gilt, dass sie intensiv mit den Anwohnern erörtert wurden bzw. noch erörtert werden, so dass es für jedes Einzelvorhaben Bürgerinformations- und Beteiligungsangebote gibt. Diese werden unterstützt durch die Stadtteilzeitung TauZone und seit April 2003 durch die Internetseite www.schlaatz-potsdam.de.

 

Reduzieren

Fazit finanzielle Auswirkungen

Durch den Beschluss des aktualisierten Integrierten städtebaulichen Rahmenplan entstehen keine unmittelbaren finanziellen Auswirkungen. Kosten entstehen nur bei der Entscheidung zur Umsetzung von Einzelmaßnahmen. Die im Rahmenplan aufgezeigten Maßnahmen können in dem Maße umgesetzt werden, wie hierfür Fördergelder oder Haushaltsmittel zur Verfügung stehen. Finanzielle Mittel stehen zur Zeit über die Städtebauförderung und das Programm „Zukunft im Stadtteil“ – ZiS 2000 zur Verfügung.

Hierzu werden die Kosten- und Finanzierungsübersichten zur Zeit aktualisiert. In den jährlich fortzuschreibenden Maßnahmen- und Durchführungskonzepten werden die über die Förderprogramme zu finanzierenden Maßnahmen dargestellt und ständig aktualisiert.

Loading...