Anfrage - 21/SVV/1266

Im September 2020 wurde die Wohnungstauschbörse eröffnet. Als Ziel wurde bei der Eröffnung genannt: „Ziel durch Wohnungstausch ist es, einen wichtigen Beitrag zur Sicherstellung von bedarfsgerechtem und bezahlbaren Wohnraum in Potsdam zu schaffen“. Laut Antwort auf die Kleine Anfrage: Drucksache 21/SVV/1028 („Koordinierungsstelle Wohnungstausch“) konnte bisher noch kein Wohnugstauschvorgang erfolgreich abgeschlossen werden.

Ich frage den Oberbürgermeister:

Welche Gründe hindern nach Einschätzung der Verwaltung Mieter, das Angebot der Wohnungstauschbörse anzunehmen?

Das Angebot wird grundsätzlich gut angenommen. Neben knapp 200 Tauschinteressierten berät, begleitet und vermittelt die Koordinierungsstelle Wohnungstausch (KSWT) auch zahlreiche Menschen bezüglich weiterer Angebote in der Landeshauptstadt Potsdam zum Wohnen (z.B. WBS / WBS+, Pflegestützpunkt) oder in Bezug auf Neubauvorhaben und die damit verbundenen Möglichkeiten des Wohnungstausches. Mit der steigenden Anzahl an Tauschwilligen den Interessierten mehr Tauschangebote unterbreitet werden können.

Der Bekanntheitsgrad der KSWT wird zudem stetig gesteigert. Neben der Berichterstattung in Printmedien, Verteilung von Infomaterial ist insbesondere das Bekanntmachen vor Ort und nah am Menschen besonders effektiv. Corona bedingt sind seit dem Start der KSWT viele Veranstaltungen in den Stadtteilen in der Vergangenheit ausgefallen. Die aktuelle Situation erschwert erneut die persönliche Kontaktaufnahme. Dennoch ist es in diesem Jahr gelungen, mit Öffentlichkeitsarbeit die Bekanntheit des Projekts und seiner Angebote signifikant zu verbessern.

Auch bei wachsendem Interesse am Wohnungstausch muss aber auch festgehalten werden, dass die Pandemie insgesamt negative Auswirkungen darauf hat, sich auf einen Umzug einzulassen. Auf die abnehmende Fluktuation wurde bereits im Zusammenhang mit dem Potsdam Bonus hingewiesen. Auch auf die Arbeit der KSWT hat diese Entwicklung Auswirkungen.

Daneben gibt es zahlreiche Gründe, die bisher dazu geführt haben, dass wechselseitiges Interesse an einem Wohnungstausch im konkreten Einzelfall bisher nicht zur Umsetzung führte. Dazu zählen z.B. nicht zu bewältigende (emotionale) Umzugshürde; ein zu hoher Mietpreis; der Mangel an altersgerechten Wohnungen bzw. altersgerechter Ausstattung; die Lage der Angebotswohnung zu in einem nicht den persönlichen Vorstellungen entsprechenden Stadtteil und in vielen Fällen auch die Unentschlossenheit der beteiligten Mieterinnen und Mieter.

Die KSWT entwickelt in Auswertung dieser gesammelten Erfahrungen nun Ansätze, wie die Verbindlichkeit des Angebots zwischen der KSWT und den Interessierten erhöht werden kann.

Zuständigkeit: Geschäftsbereich Ordnung, Sicherheit, Soziales und Gesundheit