Antrag - 22/SVV/1007

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, das Standortkonzept r die öffentliche Ladeinfrastruktur (aus 2017) anzupassen. Dabei sollen folgende Punkte besondere Berücksichtigung finden:

 

1.)    Anpassung des Konzeptes bis Ende Q2/2023 an die seit 2017 stattgefunden Veränderungen, wie u.a. die Ausrufung des Klimanotstandes, dass beabsichtigte Ende der Produktion von Fahrzeugen mit Verbrenner-Motoren, die rapide steigengen Neuzulassungen von Fahrzeugen mit Elektromotoren sowie die fortschreitende Technik mit x-fachen Ladegeschwindigkeiten.

 

2.)    Anpassung des Gestattungsvertrages mit der Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP):

  • Umsetzung und Anpassung der offenen Standorte (vor allem an P&R Parkplätzen und in allen Wohngebieten)
  • Schaffung von neuen Standorten für Schnellladesäulen
  • Austausch bestehender Ladesäulen in Schnellladesäulen (mind. 50 kW)
  • Nutzung von Bundes- und EU Fördermitteln
  • Sicherstellung der schnellen Reparatur defekter Säulen
  • Einwirkung der Landeshauptstadt Potsdam als alleinige Gesellschafterin auf eine deutliche Verkürzung der Bearbeitungszeiten für private Ladesäulen


 

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Erläuterung

Begründung:

 

Seit der Entwicklung des Standortkonzepts für Ladesäulen im Jahre 2017 haben sich die damaligen Planungsgrundlagen erheblich verändert. Neben der Ausrufung des Klimanotstandes hat sich die Technologie rasant weiterentwickelt. Neue Batterien haben seitdem eine 10 fache und mehr Ladegeschwindigkeit. Zudem haben fast alle großen Autohersteller den Ausstieg aus der Produktion von Verbrennern beschlossen. Laut KBA lag der Marktanteil der Neuzulassungen der E-Autos im August 2022 schon bei 16,1%, dazu kommen noch Hybrid-Modelle. Die Anzahl der Elektroautos (siehe Grafik des ADAC/KBA) hat sich seit Erstellung des Konzepts im Jahr 2017 deutschlandweit von ca. 55.000 nahezu explosionsartig auf ca. 1,2 Mio. erhöht. Diese Entwicklungen waren seinerzeit zwar nicht absehbar, erfordern heute aber dringend eine Anpassung, um den zukünftigen Bedarf decken zu können, und die Wirtschaftlichkeit der durch die EWP betriebenen Ladesäulen schnellstmöglich herzustellen.

 

Nach dem o.a. Konzept aus dem Jahr 2017 sollen an 10 P&R Parkplätzen „…jeweils mindestens zwei Ladepunkte errichtet werden. Darüber hinaus stellt der Potsdamer Hauptbahnhof als ein Verkehrsknotenpunkt einen weiteren Standort für Ladeinfrastruktur dar. Auf dem südlichen Vorplatz sind Kurzzeitparkplätze vorhanden. Dort bietet es sich an, eine Schnellladesäule zu errichten, mit der in ca. 20 Minuten ein Ladestatus von 80 % erreicht werden kann.“

 

Jedoch sind weder am Hauptbahnhof noch an allen erwähnten P&R Parkplätzen bis heute Ladesäulen vorhanden.  Hinzu kommen technische Probleme bei den von der EWP betriebenen Ladesäulen. Die am vom Hauptbahnhof amchsten entfernte Ladesäule der EWP ist seit etlichen Wochen außer Betrieb, genauso wie auch die im Stern-Center. Dazu kommen weitere Ausfälle bei Ladesäulen der EWP wie z.B. in Bornstedt an der FH (3 von 4 defekt, die restlichen arbeitet auch nicht einwandfrei).

 

Im Konzept heißt es ebenso “Der Ausbau der Ladeinfrastruktur erfolgt bedarfsorientiert. Das heißt, dass vorrangig Ladesäulen an den 54 geplanten Standorten, welche der Übersichtskarte zu entnehmen sind, errichtet werden und die Auslastung dieser beobachtet und ausgewertet wird.“ Dieses wurde bis heute nicht vollends umgesetzt. (siehe Anhang).

 

Laut Ladesäulenregister (per 27.09.2022) gibt es in Potsdam (Umkreis 10 km) 50 Ladestationen mit 119 Ladepunkten, davon betrieben durch die EWP 28 Ladestationen mit 52 Ladepunkten. Leider gibt es an nur 4 Standorten Schnellladesäulen (1 mit bis zu 50 kW betrieben durch die EWP). Auf Grund der technischen Entwicklung suchen Nutzer neuer Autos mittlerweile eher Schnellladesäulen auf (mit bis zu 150 / 300 kW) an denen das Laden mit 10-facher und mehr Geschwindigkeit in Minuten anstelle von Stunden im Vergleich zu „normalen“ Ladesäulen (mit 11 kW bzw. 22 kW) möglich ist. Auch hier ist eine Anpassung notwendig. 

 

Ein weiterer nicht zufriedenstellender Punkt im Rahmen der privaten Beantragung einer Ladesäule ist die teilweise lange Bearbeitungsdauer beim Netzbetreiber (aktuell mehrere Monate). Hier muss die Landeshauptstadt Potsdam (LHP) als alleinige Gesellschafterin der Stadtwerke Potsdam GmbH (SWP) Einfluss auf die Bearbeitung privater Anträge sowie der Sicherstellung des öffentlichen Angebotes (u.a. Wartung und Ausstattung) geltend machen.


 

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Anlagen

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