Antrag - 04/SVV/0167

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Im Interesse einer ausgewogenen Präsenz aller Kunstarten in der Landeshauptstadt Potsdam sollen die Belange der Bildenden Kunst in Zukunft angemessen berücksichtigt werden.

Dazu sind die bereits existierenden Kunstorte, an denen temporär Ausstellungen stattfinden, wie der Pavillon auf der Freundschaftsinsel, die Ticket-Galerie und die Panzerhalle in Groß Glienicke oder neu entstehende wie der Kunstraum im Zentrum für Kunst und Soziokultur an der Schiffbauergasse oder der Persius-Speicher konzeptionell einzubeziehen.

 

Darüber hinaus soll die Einrichtung einer Potsdamer Kunsthalle vorangetrieben werden, die durch museale Bedingungen (Klima, Sicherheit) die Umsetzung weitergreifender Ausstellungskonzepte zulässt. Es sollen Werke der Bildenden Kunst des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart in einer ständigen Ausstellung gezeigt werden. Die Durchführung von Wechselausstellungen soll möglich sein.

 

Die Kunsthalle soll die Option für den Aufbau eines eigenen Bestandes auf der Grundlage des städtischen Besitzes an Kunstwerken des 20. Jahrhunderts umfassen.

 

Für die Errichtung der Kunsthalle wird der Umbau der 2006 frei werdenden Fachhochschule am Alten Markt vorgeschlagen. Es sind Grobkonzept und –planungen anzufertigen und auf deren Grundlage Kostenschätzungen einzuholen sowie Finanzierungsmodelle zu entwickeln. Hierbei sind das Forum Bildende Kunst und der Beirat Potsdamer Mitte zu beteiligen. Auf Grundlage der Ergebnisse ist eine Beschlussvorlage für die Stadtverordnetenversammlung zu erstellen.

 

Für die Erstellung des Finanzierungsmodells für die Einrichtung und den Betrieb der Kunsthalle sind alle denkbaren Optionen aus Schenkungen, Stiftungen, der Tätigkeit gemeinnütziger Vereine etc. zu nutzen, um sicher zu stellen, dass keine finanziellen Belastungen entstehen, die nicht im Rahmen des städtischen Haushalts aufgefangen werden können.

 

Dem Kulturausschuss ist über den Fortgang der Arbeit alle drei Monate zu berichten.

 

Bei der Verwertung des Gebäudes Ecke Gutenbergstraße/Hebbelstraße soll kulturellen Nutzungen der Vorrang eingeräumt werden.

 

 

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Erläuterung

Begründung

 

Immer stärker wird das Fehlen eines Forums für die Bildende Kunst in Potsdam beklagt. Die Ausstellungen der letzten Jahre zeigen, dass es interessante Entwicklungen und Initiativen gibt. Ihnen sind aber durch die unzureichenden Ausstellungsbedingungen in den Fragen der Sicherheit und des Klimas enge Grenzen gesetzt. Mit dem Ausbau des vorgeschlagenen Gebäudes könnte eine Kunsthalle geschaffen werden, die diese Bedingungen erfüllt, und so eine längerfristige Entwicklung zulassen würde.

 

Die Kunsthalle könnte einen Kontrast der Gegenwart zu den bedeutenden historischen Kunstwerken in den Schlössern bieten, indem sie eine Begegnung regionaler und überregionaler sowie internationaler Kunst berücksichtigt und damit auf hohem Niveau an die besten Lokaltraditionen anknüpft. Ausstellungen zur klassischen Moderne, zur Kunstentwicklung des 20. Jahrhunderts ebenso der Werke aus der „Galerie sozialistische Kunst“ des Potsdam-Museums sowie der Gegenwartskunst können für die Stadt Potsdam eine große Bereicherung sein und weit darüber hinaus ausstrahlen.

 

Die Option auf Entstehung eines eigenen Sammlungsbestandes soll möglichen Spendern die Aufgeschlossenheit der Stadt für die Moderne signalisieren, da die Stadt zur Zeit selbst keine Ankäufe tätigen kann.

 

Die Kunsthalle könnte sich zu einem wichtigen Ort des Nachdenkens über die Fragen der Gegenwart entwickeln. Die Entwicklung des Konzeptes und die aktive Einwerbung von Mitteln durch die Stadt und durch private Vereine und Initiatoren wären eine im künstlerisch-geistigen und im wirtschaftlichen Sinne schöpferische Aktivität im Rahmen der Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2010.

 

Mit den Ausstellungen in diesem Gebäude könnten die bisherigen Bemühungen der Kunstvereine und Einzelinitiativen, die an einzelnen Orten wie der Freundschaftsinsel oder dem Luisenforum schon zu interessanten Ereignissen geführt haben, in einem professionellen Ausstellungsrahmen fortentwickelt werden und so das Themenjahr der Bildenden Kunst 2007 und weiter das Jahr 2010 auf einer neuen Stufe vorbereiten.

 

Das Gebäude Ecke Gutenbergstraße/Hebbelstraße wurde bisher zu wenig beachtet. 1929 nach einem Entwurf des städtischen Hochbauamtes als Garage errichtet, ist es ein interessanter moderner Kontrapunkt zum unmittelbar benachbarten historischen Holländerviertel. Aufgrund seiner Bausubstanz und der günstigen Lage zwischen dem Potsdam-Museum in der Benckertstraße und der Schiffbauergasse ist es für eine kulturelle Nutzung, gleich ob privatwirtschaftlicher oder öffentlicher Art, prädestiniert.

 

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Fazit finanzielle Auswirkungen

 

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