Antrag - 07/SVV/0166

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, für das historisch bedeutende Lindenrondell auf dem Hasselberg, Ortsteil Marquardt,  die Anerkennung als Naturdenkmal einzuleiten und dessen Bestand zu sichern.

 

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Erläuterung

Begründung:

Nördlich von Marquardt-Siedlung, zwischen der A 10 und der Zufahrtsstraße nach Uetz, erhebt sich der 52,2 m hohe Hasselberg. Von Süden allmählich ansteigend, fällt er nach Norden und Westen steil ab. Der Baumbestand setzt sich aus Robinien, Birken, Kiefern und wenigen Linden und Eichen zusammen. Auf dem höchsten Punkt des Berges bilden sieben alte und hohe Linden ein deutlich erkennbares Rondell von ca. 20 m Durchmesser. Fünf der etwa 200 Jahre alten Linden haben einen Stammumfang von 200 cm bis 292 cm; zwei der Linden sind dreistämmig. Die 22 bis 25 m hohen Bäume überragen den Hasselberg weithin sichtbar.

Aus Berichten und Veröffentlichungen ist belegt, dass sich Ende des 18. Jahrhunderts auf dem Hasselberg ein Teehaus (Pavillon) mit Aussichtsturm befand.

Der besondere historische Bezug wird durch den Hinweis auf einen Besuch des Königs Friedrich Wilhelm II. in Marquardt im September 1796 hergestellt.

Im Schreiben des damaligen Besitzers von Schloss und Gut Marquardt, des engsten Vertrauten des Königs, Hans Rudolph von Bischoffwerder an den Geheimkämmerer Rietz heißt es:

"der König macht mich glücklich durch die Absicht eines Besuches. Ich wage, den Freitag vorzuschlagen, weil er mir als der passende erscheint. Nach dem Diner sollen die Bauern aus Uetz zum Erntetanz nach Marquardt kommen".

In einem Bericht heißt es weiter: "Es sollte auf dem Hasselberg, von dem aus man 14 Dörfer sehen konnte und wo ein Teehaus stand, der Tee genommen werden. So geschah es. Am Abend wurde der Park erleuchtet und der König fuhr mit seinen Gästen befriedigt heim".

Kaum noch erkennbare Fußwege führen auf den Hasselberg, der als Ausflugs- und Wanderziel auch im Wissen um seine historische Bedeutung auch touristisch erschlossen werden sollte.

Der parallel zur B 273 verlaufende Radweg führt unmittelbar am Hasselberg vorbei. Ein Zugang von Uetz aus wird unterhalb des Gipfels von sechs alten Eichen gesäumt. Durch das Beseitigen von stammnahen Austrieben und von Spontanaufwuchs sowie ein geringes Aufasten der Linden ist das Rondell wieder frei zu stellen.

 

 

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