Antrag - 07/SVV/0166
Grunddaten
- Betreff:
-
Unterschutzstellung eines historischen Naturdenkmals
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion Die Linke
- Einreicher*:
- Fraktion DIE LINKE. PDS
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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04.04.2007
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02.05.2007
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06.06.2007
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Erledigt
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Ausschuss für Kultur
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Vorberatung
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26.04.2007
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Erledigt
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Ordnung, Umweltschutz und Landwirtschaft
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Vorberatung
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24.05.2007
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Erläuterung
Begründung:
Nördlich
von Marquardt-Siedlung, zwischen der A 10 und der Zufahrtsstraße nach Uetz,
erhebt sich der 52,2 m hohe Hasselberg. Von Süden allmählich ansteigend, fällt
er nach Norden und Westen steil ab. Der Baumbestand setzt sich aus Robinien,
Birken, Kiefern und wenigen Linden und Eichen zusammen. Auf dem höchsten Punkt
des Berges bilden sieben alte und hohe Linden ein deutlich erkennbares Rondell
von ca. 20 m Durchmesser. Fünf der etwa 200 Jahre alten Linden haben einen
Stammumfang von 200 cm bis 292 cm; zwei der Linden sind dreistämmig. Die 22 bis
25 m hohen Bäume überragen den Hasselberg weithin sichtbar.
Aus
Berichten und Veröffentlichungen ist belegt, dass sich Ende des 18.
Jahrhunderts auf dem Hasselberg ein Teehaus (Pavillon) mit Aussichtsturm
befand.
Der
besondere historische Bezug wird durch den Hinweis auf einen Besuch des Königs
Friedrich Wilhelm II. in Marquardt im September 1796 hergestellt.
Im
Schreiben des damaligen Besitzers von Schloss und Gut Marquardt, des engsten
Vertrauten des Königs, Hans Rudolph von Bischoffwerder an den Geheimkämmerer
Rietz heißt es:
"der
König macht mich glücklich durch die Absicht eines Besuches. Ich wage, den
Freitag vorzuschlagen, weil er mir als der passende erscheint. Nach dem Diner
sollen die Bauern aus Uetz zum Erntetanz nach Marquardt kommen".
In einem
Bericht heißt es weiter: "Es sollte auf dem Hasselberg, von dem aus man 14
Dörfer sehen konnte und wo ein Teehaus stand, der Tee genommen werden. So
geschah es. Am Abend wurde der Park erleuchtet und der König fuhr mit seinen
Gästen befriedigt heim".
Kaum noch
erkennbare Fußwege führen auf den Hasselberg, der als Ausflugs- und Wanderziel
auch im Wissen um seine historische Bedeutung auch touristisch erschlossen
werden sollte.
Der
parallel zur B 273 verlaufende Radweg führt unmittelbar am Hasselberg vorbei.
Ein Zugang von Uetz aus wird unterhalb des Gipfels von sechs alten Eichen
gesäumt. Durch das Beseitigen von stammnahen Austrieben und von Spontanaufwuchs
sowie ein geringes Aufasten der Linden ist das Rondell wieder frei zu stellen.