Antrag - 07/SVV/0544
Grunddaten
- Betreff:
-
Schlussfolgerungen aus dem Battis-Bericht
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion Die Linke
- Einreicher*:
- Fraktion DIE LINKE
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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●
Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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05.09.2007
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Beschlussvorschlag
Die
Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Die
Stadtverordnetenversammlung rügt das Eingreifen des Oberbürgermeisters in die
Vorgänge um die Villa Gericke. Dieses Eingreifen ohne eine fundierte rechtliche
Prüfung durch den Oberbürgermeister hat letztlich dazu geführt, dass die
Verwaltung rechtswidrig agiert hat.
Der
Oberbürgermeister wird aufgefordert, gegenüber dem Investor der Villa Zumbaum
alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, um die rechtswidrig erteilten
Steuerbescheinigungen rückgängig zu machen und unberechtigte Baumfällungen zu
sanktionieren.
Die
Stadtverordnetenversammlung stellt fest:
Alle Bürgerinnen
und Bürger haben einen Anspruch darauf, dass die Verwaltung und insbesondere
auch die Bauverwaltung bürgernah, effizient und zügig arbeiten und auf Kritik
schnell und wirksam reagieren. Die Verwaltung muss so strukturiert und
ausgestattet sein, dass sie diesem Anspruch anhand vergleichbarer Maßstäbe für
alle gleichermaßen gerecht werden kann.
Die vom
Oberbürgermeister vorgesehenen Maßnahmen bergen angesichts der in der
Vergangenheit wiederholt vorgetragenen Kritik die Gefahr in sich, dass nicht mit
der nötigen Konsequenz vorgegangen wird.
Deshalb
wird der Oberbürgermeister aufgefordert:
-
seine
Organisationshoheit nicht unter Ausschluss der Stadtverordneten und in strikter
Abgrenzung zu praktizieren, sondern offen im engen Zusammenwirken und gemeinsam
mit dem Hauptausschuss wahrzunehmen,
-
die
Verwaltungsreform als kontinuierlichen und ergebnisorientierten Prozess in
enger Zusammenarbeit mit der Stadtverordnetenversammlung zu realisieren,
-
dafür
Sorge zu tragen, dass die Verantwortung innerhalb der Verwaltung dort
wahrgenommen wird und wahrgenommen werden kann, wo sie angesiedelt ist,
-
dafür
Sorge zu tragen, dass der Anspruch, eine höhere Qualität der Verwaltungsarbeit
zu erreichen, auch die Möglichkeit einer Personalerweiterung in den sensiblen
Bereich der Bauverwaltung einschließt,
-
in die
geplante Clearingstelle die besten und qualifiziertesten Mitarbeiter zu
entsenden,
-
den
bereits im vergangenen Jahr eingerichteten Bauservice aufzuwerten und stärker
zu popularisieren,
-
das
einzurichtende Qualitätsmanagement transparent zu gestalten und die
Stadtverordneten unmittelbar über die Ergebnisse zu informieren,
-
verbindliche
Fristen für die Bearbeitung von Anträgen im Geschäftsbereich Stadtentwicklung
und Bauen durchzusetzen,
-
den
Leistungsvergleich zwischen den Mitarbeitern zu fördern.
Der
Hauptausschuss ist unmittelbar, mindestens jedoch vierteljährlich, über die
Umsetzung der Vorgaben dieses Beschlusses zu informieren.
Erläuterung
Begründung:
Der
Untersuchungsbericht von Professor Dr. Battis zur Arbeitsweise im
Geschäftsbereich Stadtentwicklung und Bauen weist auf schwere Mängel
insbesondere in der unteren Denkmalschutzbehörde sowie in der unteren
Bauaufsicht hin. Um diese Mängel dauerhaft abstellen und eine höhere Qualität
in der Verwaltungsarbeit erreichen zu können, müssen wirksame
Schlussfolgerungen gezogen werden. Das gilt insbesondere für die Vorgänge um
die Villa Gericke, die die Landeshauptstadt Potsdam bundesweit in negative
Schlagzeilen gebracht haben. Ausgangspunkt dafür waren falsche Entscheidungen
der Verwaltung, die letztlich durch den Oberbürgermeister und die zuständige
Beigeordnete herbeigeführt wurden.
Die
Stadtverordnetenversammlung ist Dienstvorgesetzte des Oberbürgermeisters. Da
der Oberbürgermeister in die Vorgänge um die Villa Gericke involviert war, muss
die Stadtverordnetenversammlung entsprechende Konsequenzen ziehen.