Beschlussvorlage - 08/SVV/0434
Grunddaten
- Betreff:
-
Integrationskonzept der Landeshauptstadt Potsdam
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- Oberbürgermeister
- Einreicher*:
- Frau Grasnick
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Unterbrochen
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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07.05.2008
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02.07.2008
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Erledigt
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Ausschuss für Gesundheit und Soziales
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Vorberatung
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20.05.2008
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Erledigt
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Ausschuss für Stadtplanung und Bauen
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Vorberatung
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27.05.2008
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Erledigt
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Ordnung, Umweltschutz und Landwirtschaft
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Vorberatung
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22.05.2008
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Erledigt
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Ausschuss für Bildung und Sport
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Vorberatung
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28.05.2008
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Erledigt
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Hauptausschuss
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Vorberatung
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25.06.2008
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Erledigt
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Ausschuss für Kultur
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Vorberatung
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29.05.2008
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Erledigt
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Jugendhilfeausschuss
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Vorberatung
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29.05.2008
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Erledigt
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Ausschuss für Finanzen
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Vorberatung
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18.06.2008
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Erläuterung
Begründung:
In Potsdam wächst die Zahl der EinwohnerInnen mit
Migrationshintergrund stetig. Einige Zuwanderer nimmt die Stadt Potsdam
entsprechend dem Landesaufnahmegesetz – als Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach
Weisung - auf. Andere Zuwanderer wählen freiwillig Potsdam als ihren Aufenthaltsort
in Deutschland. Die Integration der Zugewanderten ist eine
gesamtgesellschaftliche Querschnittsaufgabe in der Kommune. Dieser Prozess
stellt besondere Anforderungen an die Zugewanderten und an die
Aufnahmegesellschaft.
Die Stadt verfügt bereits über zwei integrationsrelevante
Konzepte:
1. Das
Konzept zur Unterbringung von Zuwanderern in Potsdam, DS 01/SVV/0760, wurde im
Januar 2002 beschlossen. Dieses Konzept ist zu überarbeiten und bezieht sich
auf einen Teilbereich der Integration von Migrantinnen und Migranten.
2. Der
Lokale Aktionsplan für Toleranz und Demokratie gegen Gewalt, Rechtsextremismus
und Fremdenfeindlichkeit für die Landeshauptstadt Potsdam, DS 02/SVV/0206,
wurde im Juni 2002 durch die Stadtverordnetenversammlung zur Kenntnis genommen.
Die Umsetzung des Aktionsplanes erfolgt seitdem aktiv, begleitet durch einen
Beirat. Der Lokale Aktionsplan befasst sich in vieler Hinsicht mit den
Problemen in der Aufnahmegesellschaft,
der Situation der Zugewanderten in Potsdam, formuliert Ziele und
Maßnahmenvorschläge für die Umsetzung des Aktionsplanes. Im Lokalen Aktionsplan
sind mehrere Schwerpunkte der Integration von Migrantinnen und Migranten
beschrieben.
Der Oberbürgermeister hat am 17. Januar 2007 festgelegt,
dass ein Konzept der Landeshauptstadt Potsdam zur Integration von Migrantinnen
und Migranten („Integrationskonzept“) - unter der Federführung der
Ausländerbeauftragten - erstellt wird.
Die geplante Struktur des Integrationskonzeptes lehnt sich an die Konzeption der Landesregierung zur Integration bleibeberechtigter Zuwanderer im Land Brandenburg an.
Die Geschäftsbereiche 1 bis 4 haben in der BK am 24. Januar
2007 verantwortliche KollegInnen für die Erarbeitung dieses Konzeptes benannt.
Der Potsdamer Fachgesprächskreis für Migration und Integration unter Teilnahme der Beigeordneten Elona Müller hat am 19. März 2007 ausführlich über die Erarbeitung des Konzeptes diskutiert. Es wurden die Zusammensetzung und Leitung der Arbeitsgruppen festgelegt und ein Workshop zur Diskussion über die Zielsetzung des Konzeptes terminiert. Die Einbeziehung einer breiten Fachöffentlichkeit, so der Migrantenorganisationen und Stadtverordneten, schon während der Erstellung des Konzeptes, wurde für notwendig und sinnvoll befunden.
Für die Koordinierung des Prozesses der Konzepterarbeitung
wurde eine Lenkungsgruppe eingerichtet.
Zusammensetzung der Lenkungsgruppe:
Hannelore Knoblich 1. Stellvertreterin der Vorsitzenden der StVV
Uwe Fröhlich Bü90/Gr,
Sachkundiger Einwohner im Ausschuss für Gesundheit und Soziales der StVV
Monique Tinney Ausländerseelsorgerin
des Kirchenkreises Potsdam
Jörg Bindheim PAGA
Magdolna Grasnick Ausländerbeauftragte
Folgende Arbeitsgruppen wurden eingerichtet:
1. Wohnen und Unterbringung
2. Sprachliche Integration, vorschulische und schulische
Integration
3. Berufliche Bildung und Arbeitsmarktintegration
4. a. Soziale Beratung und Unterstützung
4. b Gesundheitsspezifische Beratung und Unterstützung
5. Integration durch Sport
6. Interkulturelle Ausrichtung der Stadtverwaltung und der
kommunalen Politik
7. Interkulturelle Zusammenarbeit und interreligiöser Dialog
8. Zivilgesellschaftliches Engagement und Selbstorganisation
der Migrantinnen und Migranten
Die Zusammensetzung der Arbeitsgruppen befindet sich in der
Anlage des Integrationskonzeptes. Es waren ca. 75 Personen
an der Konzeptentwicklung beteiligt aus Vereinen, Verbänden, von Parteien,
Institutionen und der Stadtverwaltung.
Am 2. April 2007 fand ein Workshop unter Teilnahme von Vertreterinnen
und Vertretern der Stadtverordnetenversammlung, Stadtverwaltung,
Ausländerbeirat, freien Träger und Migrationsorganisationen für die gemeinsame
Erarbeitung der Zielsetzungen des Integrationskonzeptes statt. Das Ergebnis des
Workshops diente den Arbeitsgruppen als federführende Grundlage für ihre Arbeit
und ist für das Konzept als Präambel.
Die acht
Arbeitsgruppen haben das beiliegende Integrationskonzept erarbeitet. Am Ende
der jeweiligen Handlungsfelder sind die Ziele beschrieben. Aus den Zielformulierungen
werden finanzielle Auswirkungen abgeleitet.
Fazit finanzielle Auswirkungen
Neue Maßnahmen, für die
bisher keine finanzielle Mittel im Haushaltsplan der Landeshauptsstadt
vorgesehen sind:
- Entwicklung eines Konzepts für das Integrationsmonitoring sowie Aufbau eines Integrationsmonitoringssystems als Mitgliedstadt der KGST (Kapitel V) – einmalig 2.500 Euro.
- Aus den vorhandenen Fördermitteln der Geschäftsbereiche 2 und 3 werden jährlich 30.000 Euro für die Förderung von Projekten im Bereich der interkulturellen integrativen Arbeit zur Verfügung gestellt.
-
Einrichtung eines Fonds
für die Übersetzung von Formularen und Informationsblättern (Handlungsfeld
Interkulturelle Ausrichtung der Stadtverwaltung) – jährlich 4.000 Euro.
-
Bereitstellung
von Räumen für die Arbeit von Migrantenorganisationen (Handlungsfeld
Zivilgesellschaftliches Engagement) – die Höhe der Kosten kann man im Moment
nicht kalkulieren.
-
Schaffung
der Möglichkeit der altersgerechten kultursensiblen Unterbringung von jüdischen
Zuwanderern (Handlungsfeld „Wohnen und Unterbringung“) – die Höhe der Kosten
kann man im Moment nicht kalkulieren.
Für die Landeshauptstadt Potsdam ergeben sich finanzielle
Auswirkungen, die von der Berücksichtigung in zukünftigen Haushaltssatzungen
abhängig sind. In sofern stehen sie unter Haushaltsvorbehalt.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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331,2 kB
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