Beschlussvorlage - 01/SVV/0797

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Der Oberbürgermeister wird beauftragt den vorliegenden Rahmenvertrag (Anlage1) zu unterzeichnen und die Genehmigung der Kommunalaufsichtsbehörde dazu einzuholen.

 

 

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Erläuterung

Vorbemerkung

 

Auf dem Gelände der Medienstadt Babelsberg wurde in Zusammenarbeit zwischen der Stadt Potsdam und ihrer Tochtergesellschaft der Gewerbezentren Potsdam GmbH (der heutigen Technologie- und Gewerbezentren Potsdam GmbH und der Studio Babelsberg GmbH im Jahre 1995 das Zentrum für Film- und Fernsehproduzenten als Ansiedlungszentrum für kleine und mittlere Unternehmen aus dem Medienbereich errichtet.

 

Dieses Zentrum mit seinen Fernsehstudios und dem MedienHaus wird nunmehr seit 6 Jahren erfolgreich durch die eigens dazu gegründete Zentrum für Film- und Fernsehproduzenten GmbH (ZFF) betrieben. Insbesondere das MedienHaus bietet kleinen und mittleren Unternehmen der Medienbranche günstige Existenzbedingungen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Medienstandortes Potsdam.  Die Flächen (ca. 2 000 m2  BGF) waren bereits kurz nach der Eröffnung 1995 vollständig vermietet. Im Durchschnitt sind 20 Unternehmen in der Gründungsphase Mieter im MedienHaus. Nach 6 Jahren des Betriebes ist heute das dreiundsechzigste Unternehmen eingemietet. Durch die vorhandene Nachfrage nach Mietflächen war das MedienHaus in den vergangenen 5 Jahren nahezu 100 % ig  ausgelastet. Dabei konnten oft Mieter wegen ihrer größeren nachgefragten Flächen nicht berücksichtigt werden. Heute existiert beständig eine Nachfrage von weiteren Ansiedlungsinteressenten aus dem Bereich der kleinen und mittelständischen Medienunternehmen, Filmemacher, Hochschulabsolventen etc., an preiswerter Mietfläche, die durch die vorhandenen Räumlichkeiten in der Medienstadt nicht befriedigt werden kann.

 

Die Errichtung weiterer am spezifischen Bedarf kleiner und mittlerer Unternehmen der Medienbranche orientierter Mietflächen zu günstigen Konditionen wird mit dem MedienKommunikationsZentrum vorbereitet. Durch eine leistungsfähige Kommunikationsvernetzung kann für die Unternehmen im MedienKommunikationsZentrum eine optimale Kooperation mit dem naheliegenden fx.Center gewährleistet werden.

 

Um den Medienstandort Potsdam mit seinem räumlichen Schwerpunkt Babelsberg weiter zu stärken wurde ausgehend von den Erfahrungen des Zentrums für Film- und Fernsehproduzenten das Konzept für ein MedienKommunikationsZentrum entwickelt. Dieses Vorhaben soll als Infrastrukturprojekt aus der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur gefördert werden.

 

 

Konzept für ein MedienKommunikationsZentrum

 

Mit dem MedienKommunikationsZentrum (MKZ) soll ein Gewerbezentrum für kleine und mittlere Unternehmen der Medienbranche, aufbauend auf den Erfahrungen mit dem MedienHaus, entstehen. Es ist geplant, hierfür ein weiteres Gebäude direkt neben dem Eingangstor der Medienstadt und dem fx.Center zu errichten. Geschaffen werden damit rd. 2.700 m² Büroflächen sowie ein Präsentations- und Kommunikationsbereich.

 

Das neue Gebäude soll einen höheren und weiterentwickelten technischen Standard erhalten. Dabei sind Investitionen vorrangig in die technische Infrastruktur vorgesehen. Um der Film- und Medienbranche auch zukünftig gerecht zu werden, ist eine leistungsfähige Kommunikationsinfrastruktur (ISDN- und Intranet-Anschlüsse, digitale Telekommunikationsvernetzung, strukturierte Vernetzung etc.) und entsprechende Bauausführungen des Gebäudes vorgesehen.

 

Auch die erwünschte enge Kooperation der Unternehmen im MedienKommunikationsZentrum mit den anderen Unternehmen am Standort, vor allem der Filmhochschule und dem fx.Center kann mit einer leistungsfähigen Vernetzung der nebeneinander liegenden Gebäude sichergestellt werden.

 

Durch den Einsatz immer leistungsfähigerer Technik am Arbeitsplatz, wird es, basierend auf Erfahrungen im MedienHaus, notwendig, erhebliche Wärmemengen direkt abzuführen. Deshalb ist der Einbau einer zentralen Kühlanlage geplant. Über eine Ringleitung wird das Kühlmittel an den einzelnen Mietbereichen vorgehalten. Der Mieter kann sich, entsprechend seines Bedarfs, an diese Anlage einbinden lassen.

 

Darüber hinaus wird die Errichtung von Satellitenanlagen vorbereitet. Im gesamten Haus werden leicht revisionierbare Leerrohre zur nachträglichen Aufnahme von Kabeln verlegt. Diese besonderen Ausstattungsmerkmale sind erforderlich, um die im Medienbereich zunehmend an Bedeutung gewinnende Leistungsfähigkeit der Kommunikation, wie z. B. der Übertragung bewegter Bilder, weltweit zu gewährleisten.

 

Um den direkten Kommunikations- und Präsentationsbedürfnissen der angesiedelten Unternehmen sowie ihrer Geschäftspartner gerecht zu werden, wird im MedienKommunikationsZentrum ein teilbarer, mit medienadäquatem Equipment ausgestatteter Besprechungsbereich integriert, in dem optimale Seminar-, Tagungs- sowie Präsentationsmöglichkeiten gegeben sind. Durch die strukturierte Vernetzung wird es möglich sein, aus jedem Büro des Gebäudes Daten in den Tagungsbereich zu leiten, um das technische Equipment direkt ansteuern zu können.

 

Entsprechend den Bedürfnissen von kleinen Unternehmen und Freischaffenden wird auch ein Büroservice (Telefonzentrale, Kopierraum, Postverteilung etc.) eingerichtet, der zum Teil bereits mit der Miete abgegolten oder zu günstigen Konditionen angeboten wird.

 

Die überwiegende Finanzierung aus Fördermitteln der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur wird in Form günstiger Mieten direkt an die späteren Nutzer weitergeleitet. Die derzeit kalkulierten Mieten für Büroflächen werden bei 15,- DM/m² bzw. bei 16,50 DM/m² im Dachgeschoss liegen. Kleinen, i. d. R. finanziell schwächer gestellten Unternehmen, freischaffenden Filmemachern, Multimedia-Kreativen, wie insbesondere z. B. Hochschulabsolventen, werden somit günstige Büro- bzw. Produktionsflächen angeboten. Damit können sie ihre Investitionen auf technisches Equipment konzentrieren und sich wirtschaftlich in der Gründungsphase etablieren. Auch kleinen und mittleren Unternehmen aus anderen Regionen wird damit eine kostengünstigere Möglichkeit eröffnet, in der Medienstadt Babelsberg ein weiteres Standbein aufzubauen und Produktionen hier zu realisieren.

 

Für das Grundstück auf dem das MedienKommunikationsZentrum errichtet werden soll, wird zwischen der Studio Babelsberg GmbH als Grundstückseigentümer und der ZFF ein Erbaurechtsvertrag abgeschlossen.

 

Für das Vorhaben wurde eine baufachliche Prüfung durch das Hochbauamt durchgeführt. Die Baugenehmigung ist erteilt.

 

 

Trägerkonzept

 

Träger des Projektes und Empfänger der Fördermittel ist die Stadt Potsdam. Diese überträgt die Fördermittel mit der Verpflichtung zur Errichtung und zum Betrieb des Projektes auf die Zentrum für Film- und Fernsehproduzenten GmbH .

 

Die Gesellschaftsanteile von ZFF hält zu 51 % die Technologie- und Gewerbezentren Potsdam GmbH, eine 100 % ige Tochter der Stadt Potsdam, und zu 49 % die Studio Babelsberg GmbH.

 

ZFF betreibt im Auftrag der Stadt Potsdam als erstes Infrastrukturprojekt bereits erfolgreich das Zentrum für Film- und Fernsehproduzenten mit dem MedienHaus. Auf der Grundlage dieser Erfahrung wird ZFF  das Projekt im Sinne der Förderziele realisieren und betreiben.

 

Das Verhältnis zwischen der Stadt Potsdam und ZFF wird durch einen Rahmenvertrag (Anlage 1) geregelt. Dieser Vertrag wurde aufbauend auf den Erfahrungen des Vertragswerks für das  Zentrum für Fernsehproduzenten mit juristischer Begleitung durch die Kanzlei Gaßner, Groth, Siederer & Coll. erarbeitet und mit den beteiligten Partnern, der InvestitionsBank des Brandenburg und dem Bereich Recht der Stadtverwaltung abgestimmt. Mit diesem Vertrag wird der Einfluss der Stadt auf die Erreichung und Einhaltung der genannten Ziele des Vorhabens und der Bedingungen der GA-Infrastrukturförderung gewährleistet.

 

Die Stadt erhält auch die Option, nach Ablauf von 15 Jahren Eigentümer des MedienKommunikationsZentrum zu werden und dies selbst bzw. durch die TGZP zu betreiben. Damit kann die Stadt auch über die Phase der Förderzweckverpflichtung hinaus durch Weiterführung des MedienKommunikationsZentrums einen aktiven Beitrag  zur Stärkung des Medienstandortes Potsdam leisten.

 

 

 

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Fazit finanzielle Auswirkungen

Finanzierung

 

Die Finanzierung des Gebäudes und der Ausrüstung soll zu 75 % (der förderfähigen Kosten) über Infrastrukturförderung aus der Gemeinschaftsaufgabe erfolgen. Die Restfinanzierung des Gebäudes und der Technik erfolgt durch den Betreiber ZFF über Kreditaufnahme. Das Grundstück wird von Studio Babelsberg GmbH gepachtet, mit einer Kaufoption nach Ablauf der Fördermittelbindung.

 

Im Förderausschuss des Landes Brandenburg am 11.12.2000 wurde das Vorhaben befürwortet und eine Förderung in Höhe von voraussichtlich 11.360.300 DM in Aussicht gestellt (Anlage 2). Die mit dieser Befürwortung verbundenen Auflagen vor Bewilligung wurden durch die Stadt bzw. die ZFF erfüllt. Der Bewilligungsbescheid ist bisher jedoch noch nicht erteilt. Die Stadt sollte alle ihr zur Verfügung stehenden Möglichkeiten einsetzen, um die Wichtigkeit dieses Vorhabens für die Entwicklung des Medienstandortes Potsdam zu unterstreichen und eine vorrangige Einordnung des Vorhabens in die Prioritätenliste des Landes Brandenburg zu erwirken.

 

Die Investitionskosten und deren Finanzierung stellen sich zusammenfassend wie folgt dar:

 

Gesamtkosten                               16.701.015 DM

 

dav.           Investitionskosten Gebäude16.399.815 DM

          Investitionskosten Ausstattung 301.200 DM

 

dav. förderfähig                                     15.147.144 DM

rd. 75 % Förderung GA 11.360.300 DM

Eigenanteil ZFF               3.786.844 DM

          nicht förderfähig

(durch ZFF getragen)                             1.553.871 DM

 

 

Die Betreibung des MedienKommunikationsZentrums wird ohne Betriebskostenzuschüsse  von Seiten der Gesellschafter von ZFF und der Stadt erfolgen. Hierbei kann ZFF auf den Erfahrungen beim Betrieb des Zentrums für Film- und Fernsehproduzenten, insbesondere des MedienHauses aufbauen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Es wurde großer Wert auf eine selbsttragende wirtschaftliche Lösung wie beim Zentrum für Film- und Fernsehproduzenten gelegt. Da die Grundstruktur des Gebäudes statisch und technisch unkompliziert ausgelegt ist, wird auch der Ausbauzustand den Anforderungen entsprechend funktional gehalten.

 

 

 

 

 

 

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