Antrag - 09/SVV/0171

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, die erforderlichen konkreten rechtlich-organisatorischen Grundlagen für die Durchführung eines effizienten Managements und Marketings für die Schiffbauergasse zu sichern.

Die Ziele bestehen in der Steigerung der kulturellen und wirtschaftlichen Potentiale des Standortes sowie in der Verstetigung und Steigerung von Einnahmen zur Entlastung der öffentlichen Haushalte in der Kulturfinanzierung.

Die Realisierung soll über eine wirtschaftliche GmbH erfolgen, über deren Aufsichtsrat der Einfluss und die Kontrolle durch die Landeshauptstadt Potsdam und das Land Brandenburg gesichert werden.

Das Facilitymanagement wird durch die GmbH beim KIS der Landeshauptstadt Potsdam beauftragt und abgerechnet.

Bei allen Aktivitäten ist die kulturelle Individualität der Träger in besonderer Weise zu schützen und zu fördern. Ihre Mitwirkung ist strukturell abzusichern.

 

Der Stadtverordnetenversammlung sind im September 2009 folgende Beschlussgrundlagen vorzulegen:

- eine Beschreibung der Gesamtstruktur, die die Art und Beziehung aller am Standort aktiven Einheiten und vor allem das Ergebnis der Abstimmungen mit den kulturellen Trägern sowie der auf Besucherfrequenz orientierten Gewerbetreibenden einschließt;

- ein Sponsoringkonzept, das eine professionelle Grundlage für die durch die GmbH einzuwerbende Mittel bieten soll;

- den Berufungsvorschlag für einen Geschäftsführer/eine Geschäftsführerin.

 

 

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Erläuterung

Begründung

Der Beschlussvorschlag fußt auf dem Beschluss für ein Betriebs- und Marketingkonzept Schiffbauergasse vom 7. 12. 2005, DS 05 SVV 0675, auf der mit diesem Beschluss bestätigten Marketingstrategie von 2004 und dem daraus entwickelten Dachmarken-Konzept.

 

Der Integrierte Gewerbe- und Kulturstandort Schiffbauergasse zeichnet sich durch hervorragende Standortvorteile aus:

-                       Die Lage in der Mitte der Stadt, durch den ÖPNV erschlossen, mit einem Parkhaus versehen, ist noch durch die Lage am Wasser inmitten der UNESCO-Welterebestätte der Potsdamer Kulturlandschaft in Europa einzigartig.

-                       Die Nutzungsstruktur des Standortes ist sowohl auf die Kulturträger als auch auf die wirtschaftliche Nutzung bezogen, vielfältig.

-                       Die hervorragende Kulturarbeit am Standort mit seiner Entwicklung freier Kulturträger von freien Theatergruppen, der Tanzfabrik, des Kunstraumes sowie des Hans-Otto-Theaters stellt einen kulturell besonderen Mix dar. Alle Kulturträger haben unter eigenen Marken qualitativ hochstehende, spezifische Angebote entwickelt.

-                       Die hohe Akzeptanz des Wohnumfeldes stützt und stärkt den Standort.

 

Die EU, das Land Brandenburg und die Landeshauptstadt Potsdam haben erhebliche Mittel zur Sanierung und Entwicklung des Standortes aufgebracht und stellen spezifische Bedingungen an den Standort. Die Kulturarbeit durch gemeinnützige Vereine sowie die Hans-Otto-Theater-GmbH werden jährlich durch Stadt und Land gefördert (Insgesamt sind über 80% des Volumens staatliche Förderung.). Die kulturelle Arbeit ist außerordentlich erfolgreich und wird mit hohen Engagement der Beteiligten erarbeitet. Dennoch ist die strukturelle Unterfinanzierung der Träger unübersehbar. Sie hat zur Insolvenz des Waschhaus e.V. geführt und schränkt die Veranstaltungsintensität aller Träger ein. Die Unterfinanzierung führt bereits zu einem ersten Nachlassen der Strahlkraft des Standortes, nachdem die Nachwendetradition und der Neuigkeitsbonus nach der Sanierung nicht mehr ausreichen.

Ein Aufwuchs der öffentlichen Mittel für den Standort ist in dem erforderlichen Umfang nicht möglich, eine wirtschaftliche Betätigung der freien Kulturträger ist förderrechtlich nicht möglich und steuerlich unvorteilhaft, die Einnahmepotentiale des Standortes werden bei weitem nicht ausgeschöpft.

Deshalb wird die Bildung der o.g. wirtschaftlichen GmbH aus finanziellen und zeitlichen Gründen für dringend notwendig erachtet.

 

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