Antrag - 09/SVV/1068

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Der Oberbürgermeister wird aufgefordert, den Belangen der Pierre-de-Coubertin-Oberschule (39) einen höheren Stellenwert zu geben und

 

  1. gegenüber dem Staatlichen Schulamt Brandenburg die Rücknahme der Stundenkürzungen im Bereich der Fachleistungsdifferenzierung und die Rücknahme der Reduzierung der Stundenzuweisung für den Ganztag anzumahnen,
  2. gegenüber dem KIS die Einhaltung des Zeitplans für die beschlossenen Baumaßnahmen mit Geldern aus dem Förderprogramm „Zukunft, Bildung und Betreuung“ zur Ausgestaltung des Ganztags und eine bessere Koordinierung der energetischen Baumaßnahmen mit denen der Sanierung der Schule zu fordern.

 

Über die dazu eingeleiteten Maßnahmen ist die Stadtverordnetenversammlung in ihrer Sitzung im Januar 2010 zu informieren.

 

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Erläuterung

Begründung:

Die Pierre-de-Coubertin-Oberschule ist im Bereich Schlaatz-Stern-Drewitz die einzige Einrichtung ihrer Art. Neben dem Projekt „Oase“ für Schulverweigerer bedürfen viele ihrer Schüler einer umfassenden Unterstützung und Förderung, weil 26 % der Schüler in Haushalten leben, die von Sozialhilfe gestützt werden.

Die engagierte Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer wird im laufenden Schuljahr zusätzlich durch Kürzungen in den Stundenzuweisungen für die Fachleistungsdifferenzierung und damit verbundene Abberufung von Lehrern an andere Potsdamer Schulen erschwert. Dies führt zu häufigen Stundenplanänderungen und Fachlehrerumbesetzungen und gefährdet immer wieder Ruhe und Kontinuität für engagierte pädagogische Arbeit.

Die sozial-emotional und im Lernverhalten schwächere Schülerschaft der Oberschule braucht aber gerade verlässliche Strukturen. Seit 1992 arbeitet die Coubertin-Schule deshalb nach einem Ganztagskonzept und erhielt seit der ersten Verwaltungsvorschrift Ganztag die notwendigen Stundenzuweisungen. Diese sind von 1995/96 mit 130 Std. auf 49 Stunden im Jahr 2009/10 gekürzt worden, in % von 25,7  auf 16,8 %. So kann kein bewährtes Konzept gelebt werden, wenn jährlich auch Bewährtes gestrichen werden muss.

Im September 2008 erhielt die Schule Fördergelder für die bauliche Instandsetzung der Turnhalle und der Lehrküche. Baubeginn sollte Mai 2009 sein, Abschluss der Umbauten 31.08.2009. Nichts von dem wurde Realität, am 19.11. soll die erste Bauabnahme erfolgen. Die Turnhalle ist nach wie vor nicht voll nutzbar, was besonders die Freizeitsportler beklagen, die Bedingungen für die Esseneinnahme haben sich in keiner Weise verbessert, katastrophal ist die Gesamtbausubstanz der 1975 erbauten und bisher nicht sanierten Schule. Der Verfall von Fassade, Fenstern und Außentüren ist unübersehbar, die Fenster hegen Unfallgefahr.

Diese Situation muss endlich zeitnah verbessert werden.

 

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