Antrag - 02/SVV/0452
Grunddaten
- Betreff:
-
"Behelfsheime für Luftkriegsopfer"
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
- Einreicher*:
- Fraktion Grüne/B 90
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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05.06.2002
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03.07.2002
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04.09.2002
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02.10.2002
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Erledigt
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Ausschuss für Stadtplanung und Bauen
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Vorberatung
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11.06.2002
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Erledigt
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Ausschuss für Finanzen
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Vorberatung
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19.06.2002
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Erledigt
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Ausschuss für Kultur
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Vorberatung
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20.06.2002
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Beschlussvorschlag
Die
kleine Holzbaracke auf dem Grundstück Gutenbergstraße 74 ist eines der letzten
„Behelfsheime für Luftkriegsopfer“, die als Notunterkunft für die durch den 2.
Weltkrieg obdachlos gewordenen Familien errichtet wurden.
Die
Verwaltung wird beauftragt, das „Behelfsheim“ auf dem Grundstück
Gutenbergstraße 74
- umgehend vor dem Verfall zu sichern
(Notsicherungskonzept: Freilegung des Bauwerks von Wildwuchs und Entrümpelung,
Bergung aller zugehörigen Teile im Umfeld, Zerlegung des Behelfsheimes in seine
Bauelemente und Erstellung einer Dokumentation, Verbringung der Teile an einen
sicheren Standort)
- wieder in seinen Originalzustand zu
versetzen
- und an anderer Stelle der
Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Darüber
hinaus ist zu prüfen, ob die acht noch erhaltenen „Behelfsheime“ in der
Gartensiedlung „Einsiedelei“ und die so genannte „Kühne-Siedlung“ in
Potsdam-West, die auch als Behelfsheime galten, unter Schutz gestellt werden
können.
Erläuterung
Die o.g.
Objekte zählen zu den letzten Zeugen des Zweiten Weltkrieges, die an die Not
der betroffenen Zivilbevölkerung erinnern. Sie sollen zur Erinnerung und
Mahnung erhalten bleiben.
Der
Reichsorganisationsleiter Dr. Ley hatte im Jahre 1943 das Deutsche
Wohnungshilfswerk (DHW) damit beauftragt, Wohnmöglichkeiten für die
Luftkriegsopfer zu schaffen.
Durch den
Erhalt und die Aufstellung im öffentlichen Raum wird die Auseinandersetzung mit
einem besonderen Kapitel der deutschen Geschichte ermöglicht, was gerade in
dieser Zeit der Verharmlosung des Krieges als ein Gebot der Stunde gilt.
Zur
Realisierung dieser Maßnahme sollten Sponsoren und für die dauernde Betreuung
eine bestehende Organisation oder ein Verein gewonnen werden.