Mitteilungsvorlage - 05/SVV/0142
Grunddaten
- Betreff:
-
Bericht des Ausschusses für Eingaben und Beschwerden
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Mitteilungsvorlage
- Federführend:
- Mitglieder mehrerer Fraktionen
- Einreicher*:
- Mitglieder mehrerer Fraktionen
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
|
Anhörung
|
|
|
02.03.2005
| |||
●
Erledigt
|
|
Hauptausschuss
|
Anhörung
|
|
|
23.03.2005
|
Erläuterung
Eingabenbericht 2004
I.
Statistische
Angaben
|
2004 |
2003 |
1998 bis 2002 |
Unerledigte Eingaben aus
2003 |
5 |
- |
- |
Neueingänge Steigerung auf ~ 195 % zu
2003 |
68 |
35 |
142 |
Arbeitsanfall |
73 |
- |
- |
Davon abschließend
bearbeitet |
69 (94,5 %) |
- |
- |
Durchschnittliche
Bearbeitungszeit Tage Wochen |
53,8 8,2 |
71,2 9,9 |
- |
Eingabengegenstände
(Neueingänge) |
Anzahl absolut |
Anteil in % (68 = 100 %) |
Straßenreinigungsgebühren |
36 |
52,9 |
Andere Gebühren, Steuern,
Abgaben |
6 |
8,8 |
GEWOBA |
6 |
8,8 |
Ortsbeiräte und Verwaltung |
2 |
2,9 |
Eintrittsgelder Schlösser
und Gärten |
2 |
2,9 |
Flügelbauten am
Brandenburger Tor |
2 |
2,9 |
Garagenstellplätze und
Anwohnerparken |
2 |
2,9 |
Grundstücksangelegenheiten |
2 |
2,9 |
Lärmbelästigung |
2 |
2,9 |
Schülerfahrtkosten |
2 |
2,9 |
Bußgeldbescheide |
1 |
1,5 |
Nichtaufstellung der
„Gelben Tonne“ |
1 |
1,5 |
Nichtgewährung von
Akteneinsicht |
1 |
1,5 |
Nichtgewährung von
Sozialhilfe |
1 |
1,5 |
Schulraumnutzung für
Sportvereine |
1 |
1,5 |
Straßenumbenennung (Mathilde-Schneider-Str.) |
1 |
1,5 |
II.
Schwerpunkte
der Eingaben im Jahre 2004
Die
Eingaben zu den Straßenreinigungsgebühren 2004 und zu den anderen Gebühren,
Steuern und Abgaben stellen mit über 60 % Anteil den absoluten Schwerpunkt dar.
Inhaltlich ist ihnen gemeinsam, dass die Potsdamer einen unaufhaltsamen Anstieg
der Wohnkosten beklagen und vor
allem Kosten-transparenz, Vergleichbarkeit und den Nachweis der
wirtschaftlichen Begründetheit vermissen. Sie fühlen sich von der Stadt
(Verwaltung und Stadtverordnetenversamm-lung) „abgezockt“. Bei der Anzahl der
Eingaben zur Straßenreinigung ist zu beachten, dass dahinter rund 200 Haushalte
stehen, sie aber nur weniger als 10 % der förmlich eingelegten Widersprüche zu
den Gebührenbescheiden darstellen. Für die Stadtverordnetenversammlung und die
Verwaltung ist besonders zu bedenken, dass bereits in Vorbereitung der
Beschlussfassung auch über den Weg
von Eingaben Kritik an der beabsichtigten Einführung des
Quadratwurzelverfahrens geübt und
auf die Kostenfolgen, insbesondere für selbst nutzende Grundstückseigentümer
mit überwiegender Wohnnutzung hingewiesen wurde, was aber keine
Berücksichtigung gefundenen hatte.
Bei
den Eingaben zur GEWOBA bilden Fragen der Betriebskosten, der
Wohnungsmodernisierung und –sanierung in Potsdam West und des Umgangs von
GEWOBA Mitarbeitern mit den Mietern
den Schwerpunkt. Kennzeichnend
ist bei den Eingabeverfassern eine
hohe Erwartungshaltung im Hinblick auf eine Unterstützung durch die
Stadt, insbesondere bezüglich des Oberbürgermeisters in seiner Eigenschaft als
Vorsitzender des Aufsichtsrates der GEWOBA. Hier ist ein großer Vertrauensverlust im Zusammenhang mit
den Modernisierungsmaßnahmen in den Objekten der Modernisierung in Potsdam West
entstanden, weil die vom Oberbürgermeister in der Einwohnerfragestunde vom
September 2004 zugesagte Unterstützung nicht erfolgte und die Mieter sich in
ihrer Auseinandersetzung mit GEWOBA allein gelassen fühlen.
Für
den Eingabenausschuss wird die Ausfüllung seiner sich selbst auferlegten
Vermittlerrolle immer schwieriger, weil bei den eingehenden Eingaben der Anteil
zunimmt, bei dem bereits beiderseits verhärtete Positionen eingenommen werden
und seitens der GEWOBA das Tätigwerden des Ausschusses und seine Auffassungen
als unzulässige Einmischung in die Geschäftsführung betrachtet werden. Der
Ausschuss empfiehlt deshalb, bei der GEWOBA für die Mieter eine Eingabestelle
einzurichten, die von der Geschäftsführung unabhängig ist, Prüf- und
Empfehlungsbefugnisse für den Einzelfall erhalten und für ihre Tätigkeit
gegenüber dem Aufsichtsrat rechenschaftspflichtig sein sollte.
Auch
bei der Anzahl der Eingaben zur GEWOBA ist darauf hinzuweisen, dass sie nicht
nur einzelne Bürger, sondern oft ganze Hausgemeinschaften betreffen.
Die
Eingaben bezüglich des Verhältnisses von Ortsbeiräten und der Verwaltung
betreffen zwar nur die Beschwerden eines einzelnen Ortsbeiratsmitgliedes
hinsichtlich der Auskunftserteilung und Unterlagenbereitstellung, sollten aber
von Beginn an auf ihre Verallgemeinerungswürdigkeit geprüft werden. Der
Ausschuss sieht durchaus Handlungsbedarf im Hinblick auf die Ausräumung
bürokratischer Hindernisse, aber auch der Präzisierung der Geschäftsordnung und der Vermittlung von Kenntnissen an
die Ortsbeiratsmitglieder über ihre Befugnisse und Rechte.
Potsdam, den 8. Februar 2005