Beschlussvorlage - 07/SVV/0719
Grunddaten
- Betreff:
-
Schulstandorte Burg- und Kurfürstenstraße
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- FB Schule und Sport
- Einreicher*:
- Oberbürgermeister, FB Schule und Sport
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Jugendhilfeausschuss
|
Vorberatung
|
|
|
27.09.2007
| |||
●
Erledigt
|
|
Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
|
Entscheidung
|
|
|
05.09.2007
| |||
|
10.10.2007
| |||
●
Erledigt
|
|
Ausschuss für Finanzen
|
Vorberatung
|
|
|
19.09.2007
| |||
●
Erledigt
|
|
Ausschuss für Bildung und Sport
|
Vorberatung
|
|
|
19.09.2007
| |||
●
Erledigt
|
|
Jugendhilfeausschuss
|
Vorberatung
|
|
Beschlussvorschlag
Die
Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
- Am Standort Burgstraße wird die Grundschule (GS)
19 Rosa Luxemburg mit Speisesaal, Turnhalle und Außenanlagen von 2008 bis
2011 in Bauabschnitten zunächst für eine zweizügige Grundschule saniert.
- Im Rahmen der Planung (Entwurfsunterlage Bau) ist die
Verlagerung des Speisesaals zu prüfen.
- Der Standort Kurfürstenstraße ist in die
entsprechend der Ziffer 3 des „Beschlusses begleitend zum B-Planentwurf
Landtagsneubau“ (DS 06/SVV/0991) durchzuführende Überprüfung der
Möglichkeit eines ÖPP-Modells durch den KIS aufzunehmen. Die Prüfung soll
den bedarfsgerechten Umbau/ Neubau unter Wahrung des zweizügigen
Grundschulanteils berücksichtigen .
- Für die Eisenhart-Grundschule und den
Fröbel-Hort werden im Schuljahr 2007/2008 als Ersatz für die Baracke
Container aufgestellt.
Erläuterung
Begründung:
Vorbemerkung
Zur Sanierung der Schulstandorte Burgstraße und
Kurfürstenstraße wurden in einem Workshop folgende Varianten geprüft:
Variante 1: Komplettsanierung Burgstraße (4 Züge mit Hort)
und Komplettsanierung Kurfürstenstraße für das Helmholtz-Gymnasium bei Umzug
der Eisenhart-Schule zum Standort Burgstraße
Variante 2 a: Teil-Sanierung
Burgstraße (2 Züge mit Hort)
Sanierung Bestandsgebäude und
Erweiterungsneubau für Helmholz-Gymnasium am Standort Kurfürstenstraße nach den
Vorgaben des MBJS
Variante 2 b: Teil-Sanierung Burgstraße (2 Züge mit Hort) und
Komplettsanierung Kurfürstenstraße mit großem Neubau für das
Helmholtz-Gymnasium
Im Verlauf der Auswertungen der Prüfergebnisse wurde eine
weitere
Variante 3 b: Komplettsanierung Burgstraße (4 Züge) und
Komplettsanierung Kurfürstenstraße mit großem Neubau für das
Helmholtz-Gymnasium
zur Diskussion
gestellt.
Teilnehmer der Workshops waren Vertreter der Schulen,
Vertreter von Elterninitiativen, Mitglieder der Fraktionen der
Stadtverordnetenversammlung, Experten sowie Mitarbeiter der Verwaltung. Im
Ergebnis der Workshops hat sich die Mehrheit der Teilnehmer für die
Realisierung der Variante 3 b ausgesprochen. Das Projekt Kurfürstenstraße soll
nach dem einheitlichen Ergebnis der Workshops in die vom KIS beauftragte
Machbarkeitsstudie zum ÖPP-Modell aufgenommen werden.
Die Entwicklung der Schülerzahlen zeigt, dass 7 Züge in der
sog. Innenstadt und 13 – 14 Züge im Sozialraum III ausreichend und vorhanden
sind. Aus diesem Grunde wird die Variante 2 b empfohlen. Hierzu im Einzelnen:
1.
Standort
Burgstraße
Die am Standort Burgstraße bereits vorhandene Grundschule 19 soll als zweizügige Grundschule mit Hort nebst Speisesaal saniert werden. Zwar ist der Standort Burgstraße grundsätzlich geeignet, zu einer vierzügigen Innenstadtgrundschule mit integriertem Hort ausgebaut zu werden. Angesichts der Einwohnerzahlentwicklung und der im Innenstadtbereich bereits vorhandenen Grundschulen sowie bei Erhalt der zweizügigen Eisenhart-Grundschule besteht jedoch lediglich Bedarf für eine zweizügige Grundschule am Standort Burgstraße.
Nach der „Bevölkerungsprognose nach
Altersgruppen bis 2030 des Landesumweltamtes und LDS Brandenburg für die
Landeshauptstadt Potsdam“ (Quelle: PIA-Online) wird sich die Zahl der
Grundschüler im Alter von 6 bis 12 Jahren in der Landeshauptstadt Potsdam bis
2030 auf 8.490 erhöhen. Der gültige Schulentwicklungsplan geht bis 2009 bereits
von dieser Entwicklung aus und wird auf Grundlage dieser Zahlen
fortgeschrieben. Auf Grund der Entwicklung der Schülerzahlen im Sozialraum III,
dem die Eisenhart-Schule, die Dortu-Schule, die Gerhart-Hauptmann-Grundschule,
die Zeppelin-Grundschule und die Montessori-Oberschule mit Primarstufe
angehören, ist davon auszugehen, dass im Jahre 2010 ca. 1.900 Plätze und im
Jahre 2020 ca. 2.050 Plätze für Grundschüler vorgehalten werden müssen. In 2010
wird es daher 76 Klassen bei einer Richtfrequenz von 25 Schülern geben und in
2020 insgesamt 82 Klassen. Dies entspricht 13 – 14 Zügen für den Sozialraum
III. Gegenwärtig hat dieser Sozialraum 13 Züge. Die Zeppelin-Schule kann um
einen Zug aufgestockt werden. Die Zügigkeit im Sozialraum III wäre somit auch
künftig abgesichert.
Auf die Innenstadt bezogene Daten
sind dem Schulentwicklungsplan 2004 – 2010, Fortschreibung der Tabellen und
Grafiken des Schulentwicklungsplanes auf der Grundlage der Schüler- und
Klassenzahlen vom 22.08.2005 und der Geburtenstatistik vom 31.12.2004, Abb. 5,
sowie den aktuellen Schüler – und Klassenzahlen nach Schulen, Schuljahr
2006/2007, 2. Halbjahr, zu entnehmen. Danach werden für die Innenstadt 7 – 8
Züge gebraucht. Der Bedarf ist mit der Dortu-Schule (3 Züge), der Eisenhart-Schule
(2 Züge) und der Rosa-Luxemburg-Schule (2 Züge) gedeckt.
Zusammenfassend ist somit
festzustellen, dass am Standort Burgstraße das Erfordernis für eine zweizügige
Grundschule besteht.
Bereits im Schulentwicklungsplan,
dort Seiten 30, 45, ist die Erforderlichkeit und Unverzichtbarkeit einer
langfristigen Errichtung einer zweizügigen Innenstadtgrundschule am Standort
Burgstraße dargestellt worden. Die übrigen im Schulentwicklungsplan getroffenen
Ausführungen stehen unter der Maßgabe, dass es den „Campus Kurfürstenstraße“
geben wird. Ein Verkauf der gesamten Liegenschaft kommt somit nicht in Betracht
(Kleine Anfrage 07/SVV/0131).
Der innovative Flex-Klassen-Ansatz
hat für das kommende Schuljahr, also das zweite Jahr des Bestehens der
Grundschule, zu verstärkten Anmeldezahlen bei den Erstklässlern geführt. Des
Weiteren wurde durch das Staatliche Schulamt aufgrund der Nachfrage eine dritte
Klasse eingerichtet.
Die Turnhalle ist bereits
teilsaniert.
Der Standort erfüllt aufgrund der
baulichen, räumlichen und inhaltlichen Gegebenheiten sämtliche Voraussetzungen
an eine moderne Grundschule mit Hort. Sowohl Lage, Größe, das vorhandene
Außengelände und die gute Verkehrsanbindung machen ihn zu einem idealen
Grundschulstandort. Der Standort Burgstraße liegt innerhalb einer
verkehrsberuhigten T-30-Zone (Wohnviertel). Die gute ÖPNV-Anbindung ist durch
die TRAM-Haltestelle in unmittelbarer Nähe sichergestellt. Die sichere Querung
der Straße Am Kanal in direkter Richtung aus der Innenstadt ist durch eine
Fußgänger-Lichtzeichenanlage gewährleistet. Sichere Schulwege sind somit
gegeben.
Bei der Sanierung des bereits
vorhandenen Speisesaals werden städtebauliche Aspekte zu berücksichtigen sein.
Der Speisesaal wurde auf der „Alten Burgstraße“ zwischen der Heiliggeistkirche
und dem Zugang zur Freundschaftsinsel errichtet. Es ist daher die
Wiederherstellung der Alten Burgstraße und damit einhergehend die Vermarktung
des straßenbegleitenden Baulandes bei Abriss und Neubau des Speisesaals in
Erwägung zu ziehen. Zum Zwecke einer abschließenden Entscheidung wird der KIS
eine Marktrecherche vornehmen, die klären soll, ob für die Wiederherstellung
der Alten Burgstraße ein privater Partner gefunden werden kann und welche
Einnahmen hierdurch zu erzielen sind.
Die Kosten der Sanierung der
Rosa-Luxemburg-Schule mit Hort belaufen sich nach den Schätzungen des
Gutachters Dr. Will auf 5.642 TEUR. Die Finanzierung erfolgt durch
Investitionszuschuss der LHP an den KIS mit den im gültigen
Investitionsprogramm enthaltenen Mitteln. In diesen Kosten sind die Kosten für
die Sanierung des bereits vorhandenen Speisesaals in Höhe von 799 TEUR
enthalten. Der Abriss und Neubau des Speisesaals ist mit Mehrkosten von
insgesamt ca. 641 TEUR verbunden. Die Wiederherstellung der Alten Burgstraße führt
zu weiteren Kosten von 240 TEUR für den Straßenneubau. Dem gegenüber könnten
Erlöse aus dem Grundstücksverkauf von ca. 800 TEUR erzielbar sein.
2.
Standort
Kurfürstenstraße
Das Projekt Campus Kurfürstenstraße, Sanierung der
Bestandsgebäude mit einem großen Neubau für das Helmholtz-Gymnasium ist nach
Kostenschätzungen des Gutachters Dr. Will mit Kosten von ca. 13 Mio. Euro
verbunden und ist in die beauftragte Machbarkeitsstudie des KIS zum ÖPP-Modell
aufzunehmen.
Für die Eisenhart-Schule und den Fröbel-Hort sind als Ersatz
für die Baracke übergangsweise Container aufzustellen. Die einmaligen
Errichtungskosten betragen ca. 100 TEUR. Die sich anschließenden jährlichen Kosten betragen ca. 120
TEUR. Unter Berücksichtigung der bereits jetzt als Miete für die Baracke
gezahlten 20 TEUR/Jahr führt dies zu Mehrkosten von 100 TEUR/Jahr.
Der dringende Raumbedarf der Eisenhart-Schule für eine
Klasse wird in der Übergangszeit durch Nutzung der Aula als Klassenraum gelöst.
3.
Konsequenzen
für andere Schulen
Im Investitionsrahmen der Landehauptstadt Potsdam bzw. im
Wirtschaftsplan des KIS stehen in Umsetzung des landtagbegleitenden Beschlusses
für 2008 – 2011 Mittel in Höhe von 56,7 Mio. EUR für die Sanierung von Kitas
und Schulen zur Verfügung. Davon waren bei Beschlussfassung bislang 26.159.000
EUR, davon 13.079.500 EUR für Schulen noch nicht objektkonkret zugeordnet.
Hiervon werden nunmehr 3.282.000 EUR für die Sanierung der
Rosa-Luxemburg-Schule in den Jahren verwendet. Diese Zuordnung steht wie auch
alle anderen Maßnahmen in unmittelbarer Konkurrenz zu der ebenfalls der
Prioritätenstufe 1 zugeordneten Maßnahmen.
Bei Durchführung der Sanierung und Neubaus am Standort
Kurfürstenstraße über ein ÖPP-Modell wird ebenfalls ein höherer jährlicher
Betrag in einer voraussichtlichen Größenordnung von ca. 760 TEUR/Jahr gebunden,
der nicht an anderen Stellen, wie zum Beispiel als erhöhte Abschreibung oder
Kapitaldienst nach erfolgter Sanierung, eingesetzt werden kann.
4.
Empfehlung
Die Verwaltung empfiehlt daher die Sanierung des Standortes
Burgstraße für eine zweizügige Grundschule und die Aufnahme des Standortes
Kurfürstenstraße in die Machbarkeitsstudie des ÖPP-Modells durch den KIS.
Fazit finanzielle Auswirkungen
1. Rosa-Luxemburg-Schule/
Standort Burgstraße
Finanzierung der Gesamtkosten in Höhe von 5.642 TEUR (Basis:
Kostenermittlung Dr. Will, Variante 2b ohne Rückbau Burgstraße Trakt 1) durch
Investitionszuschuss der LHP an den KIS mit den im gültigen
Investitionsprogramm vorhandenen Mitteln:
|
Gesamtkosten |
Investprogramm LHP |
Schwerpunktsanierung Kita und
Schulen |
2008 |
300.000 |
20.000 |
280.000 |
2009 |
2.140.000 |
320.000 |
1.820.000 |
2010 |
2.073.000 |
2.020.000 |
53.000 |
2011 |
1.129.000 |
0 |
1.129.000 |
Summe |
5.642.000 |
2.360.000 |
3.282.000 |
Die jährliche Belastung wird nach Fertigstellung (2011) bei etwa 338,9 TEUR liegen (221 TEUR Netto Kaltmiete und Betriebskosten 117,9 TEUR). Gegenüber den derzeitigen Aufwendungen bei der Netto Kaltmiete liegt der Betrag um 81 TEUR höher.
Zu Ziffer 2 des Beschlussvorschlages:
Der Abriss und Neubau des Speisesaals anstelle einer Sanierung kostet voraussichtlich 1.440 TEUR. Dem gegenüber stehen mögliche Verkaufserlöse von rund 800 TEUR und Aufwendungen im Rahmen des beabsichtigten Straßenneubaus in Höhe von 240 TEUR. Abzüglich der in den o.g. Gesamtkosten enthaltenen 799 TEUR für die Sanierung des Speisesaals würde ein Mehraufwand von rund 81 TEUR. entstehen. Die dargestellten Mehraufwendungen sind zur Zeit nicht gedeckt.
2. Standort
Kurfürstenstraße
2.1 Prüfung einer Finanzierung im Rahmen einer Machbarkeitsstudie durch den KIS zum ÖPP – Modell bei einem angenommenen Investitionsvolumen von 12.940 TEUR. Prognostisch würde sich die jährliche Belastung auf 1.157 TEUR belaufen. Abzüglich der derzeitigen Bestandsmiete i.H.v. 395,9 TEUR ergibt dies einen geschätzten Mehraufwand von ca. 761,1 TEUR p.a..
2.2. Container-Kosten
Die Aufstellungskosten i.H.v. 100 TEUR sind im Haushalt 2008 innerhalb der zusätzlichen Mittel für Schule und Kita/ Hort einzustellen (landtagsbegleitender Beschluss).
Die
Mietkosten für den Container betragen jährlich ca. 120 TEUR. Nach Gegenrechnung
der derzeitig zu zahlenden Miete i.H.v. 20 TEUR für die Baracke fallen ab 2008
bis 2010 100 TEUR an.
Die
Wirtschaftlichkeit des Containerankaufs ist zu prüfen.