Antrag - 09/SVV/0365

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, im Zuge der Novellierung des Abwasserkonzeptes Maßnahmen vorzuschlagen, die auf eine weitere Einleitung von Straßenabwässern in der Heiligen See möglichst ab dem Jahr 2010 verzichtet. Dies ist insbesondere mit den geplanten Baumaßnahmen an der Mangerstraße zu berücksichtigen.

 

Es ist darüber hinaus eine Liste weiterer Straßenabwassereinleitungen vorzulegen, der durchschnittliche Einleitmengen, angeschlossene Flächen und Auswirkungen auf die Gewässer zu entnehmen ist.

 

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Erläuterung

Begründung:

 

Gemäß den z. Z. gültigen Abwasserbeseitigungskonzept betreibt die Landeshauptstadt Potsdam zwei Straßenabwassereinleitstellen in den Heiligen See (Nr. 114 und Nr. 117). Nach überschlägigen Schätzungen sind dabei ca. 6 ha Straßenland insbesondere der Berliner Vorstadt (Behlertstr., Mangerstr., Seestr.,. u. w.) angeschlossen.

Im Jahr 1999 erfolgte ein limnologischen Zustandsbericht des Gewässerkataster und angewandte Gewässerökologie e. V.. In 2009 wird die SPSG zusammen mit dem LUA erneut ein Untersuchungsprogramm starten.

Der See erscheint trotz seiner hohen Belastung deutlich besser, als zu erwarten wäre. Durch die Einleitung von Straßenabwässern ist ein kontinuierlicher Schadstoffeintrag, insbesondere auch mit den als Algendünger besonders problematischen Phosphor und Nitraten verbunden. Will man die Qualität des Seewassers nachhaltig verbessern, ist auf eine weitere Nutzung des Sees als Vorflut für unbehandelte Straßenabwässer möglichst schnell vor einem Umkippen zu verzichten. Weitere Sanierungsmaßnahmen wären aus den Ende 2009 zu erwartenden Untersuchungsergebnissen abzuleiten.

 

Potsdam betreibt laut Auskunft der Verwaltung weit über 120 Einleitstellen in seine Oberflächengewässer. Für eine weitere stadtweite Entscheidungsfindung ist einen Angabe der darüber hinaus vorliegenden Einleitstellen ohne wasserrechtliche Erlaubnis erforderlich, um prioritär Maßnahmen zur Verbesserung der Wassergüte und Umwelt entscheiden zu können. 

 

Dem Bericht aus dem Jahr 1999 ist u. a. folgendes zu entnehmen:

 

Der in der Landeshauptstadt von Brandenburg liegende See hat eine große Bedeutung, auch für den sich im letzten Jahrzehnt entwickelten Tourismus und ist Ziel zahlreicher Erholungssuchender und Badenden. Der ca. 35 ha große und durchschnittlich 6,6 m tiefe See ist mit einem Volumen von 2,28 Mio m³ eingebettet in der Parklandschaft des Neuen Gartens und der Berliner Vorstadt.  Der Heilige See ist ein grundwassergespeistes Gewässer.

 

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