Beschlussvorlage - 10/SVV/0037
Grunddaten
- Betreff:
-
Sport- und Freizeitbad
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- FB Schule und Sport
- Einreicher*:
- Oberbürgermeister, FB Schule und Sport
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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●
Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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27.01.2010
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Beschlussvorschlag
Die
Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
- Der
OBM wird beauftragt, durch die SWP oder eine Gesellschaft der SWP im
Bornstedter Feld, südlich der Biosphäre (s. Anlage 1), ein
familienfreundliches Sportbad mit wirtschaftlichen Ergänzungsangeboten
nach folgenden Vorgaben planen, errichten und betreiben zu lassen.
- Das
Sportbad soll
-
ein
50m Sportbecken mit 10 Bahnen nach FINA-Standard,
-
eine
Zuschauertribüne für 400 Plätze,
-
ein
Sprungbecken mit Ein- und Dreimetersprungbrett,
-
ein
Lehrschwimmbecken mit unterschiedlichen Tiefen und
-
Freizeitelemente
umfassen (z.B. familienfreundlicher Badebereich, Wellnessbereich,
Fitnessbereich, mittleres Saunaangebot und Gastronomie).
- Das
Schwimmbad soll so errichtet werden, dass eine Erweiterungsoption für ein
Freibad bleibt, soweit dadurch die Entwicklung und Nutzung der
angrenzenden Wohnbauflächen nicht beeinträchtigt wird.
- Die
SWP soll sicher stellen, dass bis zur Inbetriebnahme des neuen Sportbades
keine Unterbrechung des Schwimmbetriebes erfolgt.
- Nach
der Herauslösung aus der Entwicklungsmaßnahme Bornstedter Feld stellt die
LHP der SWP das entsprechende Grundstück zur Verfügung.
- Die
Refinanzierung der Investitionskosten erfolgt größtenteils über die
Veräußerung von Flächen am Brauhausberg, wobei der Grundstücksverkauf
unter der Maßgabe zu erfolgen hat, dass die erzielten Erlöse nach Abzug
der Entwicklungskosten zur Finanzierung des Neubaus des Sportbades zu
verwenden sind.
- Die
Gesamtinvestitionskosten sollen 18 Mio. € nicht überschreiten.
- Der
Bedarf für die laufende Bezuschussung wird sich auf Grund des Neubaus des
Sport- und Freizeitbades nicht erhöhen.
- Zum
Zweck der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes wird der Einsatz
regenerativer Energien z.B. Geothermie o.ä. unter Maßgabe einer
Kostensenkung geprüft.
- Die SWP wird mit einer regelmäßigen
halbjährlichen Berichterstattung gegenüber dem
HA ab März 2010 beauftragt.
Erläuterung
Begründung:
Im Auftrag der LHP haben die Stadtwerke Potsdam GmbH zum
Thema Sport- und Freizeitbad eine Standortanalyse durchgeführt. Es wurden die
Standorte Brauhausberg, Heinrich-Mann-Allee und Bornstedter Feld untersucht.
Insgesamt wurden 14 Varianten betrachtet.
Im Ergebnis eines Workshops am 06.11.2009 haben Experten auf den Gebieten Städtebau, Tourismus, Freizeit- und Bäderplanung unter Einbeziehung der Vertreter der Sportvereine, des Schulschwimmens und des Behindertenverbandes das Thema Sport- und Freizeitbad mit folgenden Ergebnissen erörtert:
-
Der
Bedarf an einem 50m Sportbecken mit 10 Bahnen und Zuschauertribüne für 400 Plätze,
Ein- und Dreimetersprungbrett und Lehrschwimmbecken ist Bestandteil der
Planung.
-
Eine
Betriebsunterbrechung im Zusammenhang mit Baumaßnahmen ist im Hinblick auf
Trainingsbedarfe nicht vertretbar.
-
Der
Standort Heinrich-Mann-Allee ist nicht mehr in Betracht zu ziehen.
Das bisherige Bad am Standort Brauhausberg ist nicht
barrierefrei, verfügt nur über ein enges Foyer und die Hygiene-Auflagen können
nur mit großem Aufwand eingehalten werden. Das Bad hat nur bis Ende 2011 eine
Sonderbetriebserlaubnis, so dass dringend eine Entscheidung getroffen werden
muss.
Die Schwimmhalle verfügt nur über 8 statt 10 Bahnen und wird
somit insbesondere den Bedarfen der Wasserballer und den Anforderungen an eine
moderne Wettkampfstätte mit optional wechselbarem Kurz- und Langbahnbetrieb
nicht gerecht.
Für eine Sanierung müsste die vorhandene Schwimmhalle zudem
ca. 18 Monate geschlossen werden.
Neben der nicht kompensierbaren Schließzeit während der
Umbauphase ist ausschlaggebend, dass die o.g. Mängel im Zuge einer Sanierung
nicht sämtlich zu beheben sind, das heißt, es würde kein optimales Ergebnis
erreicht.
Die intensive Auseinandersetzung mit dem Gesamtraum Speicherstadt/ Brauhausberg/ Hauptbahnhof in den letzten zwei Jahren hat zudem gezeigt, dass diese Zone, die im Integrierten Stadtentwicklungskonzept (INSEK) als herausgehobener Handlungsraum identifiziert wird, erhebliche Potenziale für die Stadtentwicklung bieten kann, wenn sie in einem zusammenhängenden konzeptionellen Ansatz entwickelt wird. Dies ist überzeugend zuletzt dargestellt worden in einem Hearing zur Entwicklung der Speicherstadt im Juni 2009, in dem ein neuer städtebaulicher Ansatz auch deshalb breite Zustimmung erfahren hat, weil er den Fuß des Brauhausberges in die Entwicklung eines dichten gemischten Quartiers mit einbezieht.
Wenn aufgrund der sportfachlichen Anforderungen an einen möglichst nicht unterbrochenen Badbetrieb die Sanierung der bestehenden Halle ohnehin faktisch ausscheidet und so nur ein Neubau (am Brauhausberg auch nur in veränderter Lage) in Betracht kommt, so musste aufgrund der beschriebenen Chancen überprüft werden, ob nicht ein anderer Standort in einer Gesamtbetrachtung deutlich besser zu bewerten ist.
Die Überprüfung hat insbesondere gezeigt, dass bei einer
Ausprägung des Bades als Freizeitbad mit großem Einzugsbereich die räumliche
Einordnung der drei betrachteten Standorte die jeweiligen 10km-Kreise fast
identisch ca. 140.000 Einwohner aufweisen, und zwar sowohl aktuell als auch
(nur marginal verändert) in der Zukunft. Für eine Ausprägung als Sportbad mit
vorrangig engerem Einzugsbereich hätte der Standort am Brauhausberg erhebliche
Überdeckungen mit dem Kiezbad Am Stern, während der Potsdamer Norden außerhalb
der Einzugsbereiche liegt. Dem gegenüber ergänzt der Standort Bornstedter Feld
den Einzugsbereich des Kiezbades Am Stern um einen weiteren, unabhängigen
Einzugsbereich im Norden mit 55.000 Einwohnern. Dies spricht gerade bei einer
Konzentration auf die Ausprägung als Sportbad mit einzelnen ergänzenden
Funktionen für die Standortwahl im Norden. Auch für die Wegesituation bzgl. des
obligatorischen Schulschwimmens der 3. Klassen ist dies von Vorteil.
Die beschriebenen städtebaulichen Potenziale am Brauhausberg gehen zugleich einher mit der Möglichkeit, aus einer entsprechenden Entwicklung erhebliche Grundstückserlöse zu erzielen, die bei der Wahl eines anderen Standortes in das Finanzierungskonzept einbezogen werden können.
Für einen Neubau am Standort Bornstedter Feld sprechen
einerseits die Kosten, die nur bei dieser Variante mit der teilweisen
Refinanzierung so gering angesetzt werden können. Zum anderen stärkt eine
Ansiedlung des Bades den Schwerpunkt von Freizeitaktivitäten am Volkspark und
wertet diesen auf. Auch bietet nur dieser Standort Flächen für mögliche
Erweiterungsoptionen, etwa mit der Möglichkeit einer späteren Ergänzung eines
Freibades. Der Standort erlaubt eine städtebaulich unproblematische Einordnung,
hat eine gute Nahverkehrsanbindung, und die vorhandenen Parkmöglichkeiten sind
besser zu gewährleisten als unter den Bedingungen der Entwicklung eines dichten
Quartiers in unmittelbarer Nachbarschaft des Hauptbahnhofs.
Mögliche Synergieeffekte mit der Biosphäre werden im Planungsverfahren geprüft und das Ergebnis dem HA im März vorgestellt.
Fazit:
Städtebauliche, strukturelle und finanzielle Gründe sind
ebenso wie die Bauphase und die Erweiterungsoption maßgeblich für die
Entscheidung, das neue Potsdamer Bad mit 10 Bahnen am Standort Bornstedter
Feld/ Volkspark zu errichten.
Den möglichen Einsatz von Geothermie o.ä. soll die SWP als
im Detail verantwortliche Bauherrin im Rahmen ökologischer und wirtschaftlicher
Betrachtungen prüfen.
Fazit finanzielle Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen aus der Vorbereitung und
Realisierung der Investition erwachsen für den Haushalt der Landeshauptstadt
nicht; sie werden zunächst durch die SWP getragen. Die Refinanzierung der
Investitionskosten erfolgt größtenteils über die Veräußerung von Flächen am
Brauhausberg.
Die im Vertrag zur Finanzierung der Bäder und den Nachträgen
zwischen LHP und SWP vereinbarten Regelungen zur Höhe des jährlich zu
leistenden Zuschusses der LHP an die SWP für den Betrieb der Potsdamer Bäder
bleiben unverändert. Die Transferaufwendungen für das Produkt Sportstätten und
Bäder (42410) belaufen sich für das Jahr 2012 aus vertraglichen Vereinbarungen
auf 1.525.300 €. Diese Transferaufwendungen werden sich auf Grund des Neubaus
des Sport- und Freizeitbades nicht erhöhen.
Zu den
konkreten finanziellen Auswirkungen berichtet die SWP dem HA ab März 2010.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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263 kB
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