Antrag - 04/SVV/0169
Grunddaten
- Betreff:
-
Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
- Einreicher*:
- Fraktion Grüne/B90
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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03.03.2004
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31.03.2004
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05.05.2004
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Erledigt
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Ausschuss für Ordnung und Umweltschutz
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Vorberatung
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22.04.2004
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Beschlussvorschlag
Die
Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Die
Stadtverordnetenversammlung Potsdam lehnt den landwirtschaftlichen Anbau
gentechnisch veränderter Pflanzen in Potsdam ab.
Empfohlen
wird stattdessen, dass sich Landwirte am Leitbild der nachhaltigen Entwicklung
in Form des ökologischen Landbaus orientieren.
Der
Oberbürgermeister wird aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass bei geplanten
wissenschaftlichen Freilandversuchen mit gentechnisch veränderten Organismen
eine Anhörung aller Betroffenen stattfindet und die öffentliche Bekanntmachung
der Ergebnisse an Hand des im Gentechnikgesetz vorgeschriebenen Monitorings
sichergestellt wird.
Erläuterung
Begründung:
Der dauerhafte Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen kann jetzt und in Zukunft Auswirkungen auf das ökologische Gleichgewicht haben, die noch nicht erkannt oder nicht mehr handhabbar sind . Der finanzielle gesamtwirtschaftliche Nutzen gentechnisch veränderter Pflanzen ist mehr als fraglich; die Gefahr der Abhängigkeit der Landwirte von wenigen Konzernen ist groß.
Dagegen
ist eine nachhaltige ökologische Landwirtschaft zukunftsweisend und
wirtschaftlich tragfähig. Beispiele dafür sind in Brandenburg geschaffene
gentechnikfreie Zonen.
Potsdam soll sich als Stadt der Wissenschaften weiter profilieren. Dafür ist ein Dialog der Forschungseinrichtungen mit den Bürgern der Stadt erforderlich. Bei der geplanten Freisetzung von gentechnisch veränderten Organismen gibt es Risiken, die von der ganzen Bevölkerung getragen werden und über die sie hinreichend informiert werden muss.
Aufgrund der vorhandenen, aber nicht bezifferbaren Risiken ist eine tiefgehende und ehrliche Informationspolitik sehr wichtig, um zu einem gesellschaftlichen Konsens darüber zu kommen, welches Risiko tragbar ist.