Beschlussvorlage - 02/SVV/0320
Grunddaten
- Betreff:
-
Schließung der Wilhelm-Busch-Grundschule/ Sanierung Schulstandort Am Stern
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- Oberbürgermeister
- Einreicher*:
- II/40
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
|
Entscheidung
|
|
|
08.05.2002
| |||
|
05.06.2002
| |||
●
Erledigt
|
|
Ausschuss für Bildung und Sport
|
Vorberatung
|
|
|
22.05.2002
| |||
●
Erledigt
|
|
Ausschuss für Finanzen
|
Vorberatung
|
|
|
22.05.2002
| |||
●
Erledigt
|
|
Ausschuss für Stadtplanung und Bauen
|
Vorberatung
|
|
|
14.05.2002
|
Beschlussvorschlag
1. Die Wilhelm-Busch-Grundschule (36)
wird zum Schuljahresende 2001/02 geschlossen. Die verbleibenden Klassen werden von der
Grundschule Am Pappelhain (45) aufgenommen.
Im Rahmen
des Budgets des Fachbereiches Schule und Sport sind mit Priorität in den
jährlichen Haushaltsplänen folgende Baumaßnahmen einzuordnen:
1.1 Im
Zeitraum 2003/04 erfolgt die Sanierung des Leibniz-Gymnasiums (41).
1.2 Im
Zeitraum 2004/05 erfolgt die Sanierung des Grundschulgebäudes. Dabei wird ein
Gebäudeteil für die Bedingungen der Zweigstelle Musikschule hergerichtet.
1.3 Für
Gymnasium, Grundschule und Musikschule wird 2005/06 eine Aula errichtet.
2. Nach
Sanierung des Grundschulgebäudes bezieht die Zweigstelle der Musikschule diesen
Standort.
Erläuterung
Mit
Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 16.12.1999 zum
Schulentwicklungsplan 1999 – 2005, Drucksache 99/0783/1, war die
Schließung der Wilhelm-Busch-Grundschule (36) beschlossen worden mit der
Option, aus den jährlichen Geburtenzahlen bis 2002/2003 sowie der
demografischen Entwicklung bei steigenden Schülerzahlen den Erhalt und die
Fortführung der Schule zu ermöglichen.
Da für
die kommenden Jahre mit keiner gravierenden Zunahme von Einschulungen zu
rechnen ist, die für beide Grundschulen ausreichende Schülerzahlen
gewährleisten, hatte die Verwaltung die Vorlage zur Schließung der
Wilhelm-Busch-Grundschule zum Ende des Schuljahres 2001/2002, Drucksache
01/SVV/0928, eingebracht.
Die
Ausschüsse für Bildung und Sport sowie Finanzen, Wirtschaft und Liegenschaften
hatten mehrheitlich der Schließung der Wilhelm-Busch-Grundschule zugestimmt.
Die Stadtverord-netenversammlung lehnte in der Sitzung vom 23.01.2002 die
Schließung mit 29 : 17 Stimmen ab.
Mit der
erneuten Vorlage zur Schließung der Wilhelm-Busch-Grundschule werden in
Verbindung mit nachfolgenden Schulbaumaßnahmen Entwicklungsmöglichkeiten
aufgezeigt, die eine perspektivisch schulfachliche und stadtteilprägende Lösung
des Schulstandortes im Wohngebiet Am Stern gewährleisten könnte.
Zu 1.
Die Zahl
der Kinder im Vorschulalter (1 bis 6 Jahre) hat sich per 31.12.2001 gegenüber
1999 nicht wesentlich erhöht:
- 30.06.1999: 502
- 30.06.2000: 514
- 30.06.2001: 530
- 31.12.2001: 529
Eine
Grundschule würde im Schuljahr 2007/2008 über 21 Klassen verfügen, somit
3,5-zügig sein (Anlage). Langfristig wäre ab 2010/2011 mit einer 4-zügigen
Grundschule bei geringen Klassenfrequenzen zu rechnen.
Der
Doppelstandort vom Schultyp Erfurt verfügt über 56 Unterrichts-, Fach- und
Gruppenräume. Für die verbleibende Grundschule bietet ein Längsgebäude und das
Mittelgebäude mit insgesamt 38 Unterrichtsräumen ausreichend Platz.
Bei
einer Schließung der Wilhelm-Busch-Grundschule ergeben sich entgegen den
bisherigen Schulschließungen in Potsdam keine neuen und längeren Schulwege für
die Schülerinnen und Schüler. Die vorhandenen Schulklassen können am gleichen
Standort von der Grundschule Am Pappelhain (45) mit ihren Klassenlehrern und
den Fachlehrern übernommen werden.
Zu
1.1
Im
Zusammenhang mit einem Prüfauftrag der Stadtverordnetenversammlung vom
03.11.2000 zur Möglichkeit der Fremdfinanzierung bei der Sanierung von Schulen
wurde dafür das Leibniz-Gymnasium (41) vorgesehen, da es sich hier u. a. um
einen langfristig gesicherten Schulstandort handelt.
2
Durch
die Schließung der Wilhelm-Busch-Grundschule könnte ein freiwerdender
Gebäudeteil während der Baumaßnahmen am Leibniz-Gymnasium als Ausweichobjekt in
Anspruch genommen werden. Die Erfahrungen bei der Sanierung der Sportschule
(55) und der Voltaire-Gesamtschule (9) sind, dass eine Komplettsanierung bei
laufendem Schulbetrieb eine bedeutend längere Bauzeit erfordert, die
Bauarbeiten erschwert, teurer wird und für Schülerinnen und Schüler sowie das
Lehrerkollegium sehr belastend ist.
Zu
1.2
Die
Sanierung des Grundschulstandortes kann analog der Sanierung des Gymnasiums
durch ausreichende Freizugsmöglichkeit erfolgen. Dabei ist ein Längsgebäude
funktionell für die Bedingungen der Musikschule herzurichten.
Zu
1.3
Ein
Umzug der Zweigstelle der Musikschule ist notwendig, da am Standort
Johann-Strauß-Platz 3 – 4 hoher Sanierungsbedarf besteht (ca. 1,5 Mio Euro) und
auch nach erfolgter Sanierung das inhaltliche Konzept der Schule aufgrund
fehlender Räume sowie ungünstiger Raumzuschnitte nicht voll umsetzbar ist.
Insbesondere fehlen dort die räumlichen Voraussetzungen für die musikalische
Früherziehung und für Proben größerer Ensembles. Diese Bedingungen sind Am
Stern erfüllt.
Der
Umzug der Musikschule in unmittelbare Nachbarschaft zu einer Grundschule
bedeutet einen wertvollen Zugewinn an sozialer Infrastruktur für das größte
Potsdamer Neubaugebiet.
Zu
2.
Für die
Konstellation Grundschule, Musikschule und Gymnasium an einem Standort ist die
Errichtung einer Aula gerechtfertigt und eine sinnvolle Ergänzung zu den
sanierten Schulgebäuden.
Neben
der Nutzung für schulische und musische Veranstaltungen bietet die Aula
vielfältige Möglichkeiten einer kulturellen sowie einer öffentlichen Nutzung.
Fazit finanzielle Auswirkungen
Verwaltungshaushalt Bewirtschaftungkosten
Wilhelm-Busch-Grundschule Ist 2000
79.250 Euro
Musikschule am Standort Stern (2/3 vom 79.250 Euro)
- 52.300 Euro
26.950 Euro
Einsparung durch Freizug Johann-Strauß-Platz
13.435 Euro
Minderausgabe jährlich
40.385 Euro
Personalkosten
Langfristige Minderausgaben (Hausmeister, Schulsekretärin) 47.400 Euro
Vermögenshaushalt Baukosten
Leibniz-Gymnasium
5,0
Mio Euro 2003/2004
Grundschule /Musikschule
5,0 Mio Euro
2004/2005
Aula
1,5
Mio Euro 2005/2006
Zur
Finanzierung der vorgenannten Baumaßnahmen wird ein alternatives
Finanzierungsmodell angestrebt. Im Ergebnis der bisher mit Banken
stattgefundenen Gespräche durch die Fachbereiche Beteiligungs-, Finanz- und
Personalsteuerung, Gebäude- und Liegenschaftsmanagement sowie Schule und Sport
könnte das Forfaitierungsmodell zur Anwendung kommen.
- Im
Rahmen dieses Modells bleiben Grundstück und Gebäude Eigentum der Kommune
-
Bauherrenpflicht einschließlich Bauleitung bleibt bei der Kommune
-
Zwischenfinanzierung erfolgt zu Kommunalkonditionen
-
Einbindung von Fördermitteln
Bei der
Inanspruchnahme eines Ratentilgungsdarlehens von 5 Mio Euro ergeben sich bei
einer Laufzeit von 20 Jahren und einer gleichlangen Zinsbindung jährlich
abzutretende Zins- und Tilgungsleistungen in Höhe von ca. 370.000 Euro.
Verkaufserlös
für Gebäude Johann-Strauß-Platz ca. 500.000 Euro.