Beschlussvorlage - 05/SVV/0675
Grunddaten
- Betreff:
-
Betriebs- und Marketingkonzept Schiffbauergasse / ZKS
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- GB Bildung, Kultur und Sport
- Einreicher*:
- GB Bildung,Kultur,Sport
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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●
Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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31.08.2005
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28.09.2005
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02.11.2005
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07.12.2005
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Erledigt
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Ausschuss für Finanzen
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Vorberatung
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21.09.2005
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19.10.2005
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16.11.2005
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●
Erledigt
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Jugendhilfeausschuss
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Vorberatung
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29.09.2005
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●
Erledigt
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Ausschuss für Kultur
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Vorberatung
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15.09.2005
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10.11.2005
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29.11.2005
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●
Erledigt
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Hauptausschuss
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Vorberatung
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26.10.2005
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30.11.2005
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Beschlussvorschlag
Die
Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt:
- das vorgeschlagene Betriebs-
und Marketingkonzept entsprechend dem Stufenverfahren in der 1. Stufe
umzusetzen und ggf. weiter notwendige Beschlussvorlagen (Kultur
GmbH-Gründung) vorzulegen;
- für die 1. Stufe entsprechende
Haushaltsmittel aus dem jeweils vorgegebenen
Budget des GB 2 zur Verfügung zu stellen und die Deckungsquellen im
Zusammenhang mit der Haushaltsaufstellung 2006 aufzuzeigen;
- die Kosten für die 2. Stufe ab
2008 weiter zu spezifizieren und im Rahmen des jeweils vorgegebenen
Budgets des GB 2 zu berücksichtigen;
- die Mitfinanzierung aus dem
Hauptstadtvertrag mit dem Land zu verhandeln und zu sichern.
Erläuterung
Begründung:
Betriebs- und Marketingkonzept Schiffbauergasse / ZKS
Kurzfassung:
1.
Vorbemerkung
Das
zukunftsorientierte Projekt Schiffbauergasse / ZKS unterliegt strikten
zuwendungsrechtlichen Bedingungen aus verschiedenen Förderprogrammen und
daraus resultierenden Finanzierungs- und Verantwortungsbereichen für
Investition, Baudurchführung und Betrieb. Neben den bereits beschlossenen und
veranschlagten max. 540 T€ Zuschuss p.a. für die zweckgerechte Nutzung durch
freie Kulturträger hat die Landeshauptstadt Potsdam (LHP) die weiteren
Folgekosten zur Sicherung / Instandhaltung der öffentlichen Infrastruktur und
das übergreifende Standortmarketing / -management abzudecken. Hier ist die
organisatorisch effizienteste, kostengünstigste Form zu realisieren.
2.
Interessenbekundungsverfahren
Die
verwaltungsinterne „AG Betriebskonzept“ hat dazu im Zusammenwirken mit dem Wirtschaftsprüfer
KPMG in einem Interessenbekundungsverfahren Vorschläge und Kalkulationen
städtischer Firmen eingeholt, geprüft, verglichen und bewertet sowie eine Aufgabenstruktur
als Leistungsbeschreibung aufgestellt.
3.
Standortmarketing und –management
Standortmarketing muss das
Gesamt-„Produkt“ Schiffbauergasse nach den strategischen Zielsetzungen zur
Zufriedenheit aller Kunden und Beteiligten ausrichten und erfolgreich am Markt
positionieren. Dieses Produkt ist mehr als die Summe der einzelnen
Kultur-Angebote, aber diese sind die Kerne, die unverwechselbar profiliert und
übergreifend zusammen mit den Gewerbefunktionen unter einer „Dachmarke“ mit
großer Reichweite an (neue) Zielgruppen kommuniziert werden sollen: Jüngere
Potsdam-Touristen und Kultur-Städteurlauber, Meinungsbildner in aller Welt,
kulturell Interessierte in der Gesamtregion Brandenburg-Berlin und nicht
zuletzt die Bürger der Stadt.
Standortmanagement bedeutet
unter diesen Prämissen die aktive Sicherung der Kommunikation und
inhaltlichen, organisatorischen und technischen Koordination aller Beteiligten
zur systematischen Verbesserung von Produkt-Qualitäten, Kundenservice und
Effizienz.
4.
Nutzerbeteiligung
Kultur- und Gewerbenutzer sollen aktiv in Standortprofilierung, –marketing und ‑management
eingebunden werden, um Kompetenzen zu nutzen, konzeptadäquate kostengünstige
Dienstleistungen zu integrieren, Beschäftigung und Synergien zu sichern sowie
Finanzierungsbeiträge zu generieren.
5.
Stufenkonzept
Zu unterscheiden sind 1. die „Bauphase“ bis zur Gesamtfertigstellung des ZKS
und 2. die anschließende dauerhafte „Betriebsphase“, bei denen jeweils
unterschiedliche Verantwortungen und Kostenträger vorhanden und einzubinden
sind. Die Funktionen aus der 1. Stufe werden bei Sicherstellung der
Verantwortungskontinuität in eine kostengünstige, dauerhafte Gesamtlösung für
Standortmarketing / -management und Facility Management in der 2. Stufe
überführt. Denkbare Organisationsformen sind eine „Kultur-GmbH“ oder eine
verwaltungsmäßige Organisation.
6.
Vorschlag/Kostenkalkulation
Für die Jahre 2006 – 2010 ist ein knappes, aber realistisches Budget für die
Folgekosten bei strikter Nutzung wirtschaftlicher Synergien, im Haushalt
bestehender Veranschlagungen und generierbarer Einnahmen ermittelt worden. Der
Mehrbedarf beträgt ab 2008 etwa 400 T€. Das Standortmarketing und -management
soll künftig durch eine neu zu formierende Kultur-GmbH der LHP, das Facility
Management durch den KIS durchgeführt werden.
7.
Finanzierung
Zur Sicherung im Haushalt sollen bei Einhaltung der Konsolidierungsziele
bestehende Veranschlagungen, Mittel aus dem Hauptstadtvertrag, Einnahmen am
Standort sowie andere Deckungsbeiträge bei der Haushaltsaufstellung
zusammengeführt werden.
1.
Vorbemerkung:
Grundlagen des Gesamtprojekts „Integrierter Kultur- und Gewerbestandort
Schiffbauergasse“
Die SVV hat am 05.05.1999 mit der DS 99/0415 und
Folgebeschlüssen festgelegt, dass an der Schiffbauergasse ein „Integrierter
Kulturstandort“ realisiert werden soll, der den Neubau des Hans Otto Theaters,
Bauten zur Sicherung der Angebote freier Kulturträger und die Ansiedlung
kulturaffiner, zukunftsweisender Gewerbe umfassen soll. Damit wird ein
attraktives zeitgenössisches Kulturareal geschaffen, das insbesondere auch für
den Tourismus wirksam werden und die Beschäftigung in der Region beleben soll.
Die LHP profiliert sich mit diesem Vorhaben im
überregionalen Wettbewerb als Wirtschaftsstandort und um die Lebensqualität der
Bürger, um kreative Kompetenz und bei der Gestaltung kulturpolitischer Herausforderungen
der Zukunft.
Umgesetzt wurde dieser
Grundlagenbeschluss u.a. durch die förmliche Festlegung einer Sanierungssatzung „mit den
Sanierungszielen eines integrierten Kulturstandortes mit Theaterneubau und
freien Kulturträgern sowie der Ansiedlung zukunftsweisender Gewerbe“ (DS
02/SVV/0459).
Die wesentlichen Faktoren für eine
solche „integrierte“ Entwicklung wurden in einer Reihe von Gutachten und
Konzepten dargelegt, die u.a. mit Förderung aus Bundesmitteln erstellt wurden
(Liste s. Anlage 5).
Mit dem Beschluss DS 03/SVV/0722 vom
01.10.2003 wurden als Grundlage für die Beantragung von KKIP (EFRE-) Mitteln
das Nutzungskonzept, die gesamte Baufinanzierung auch unter Verwendung von
Städtebaufördermitteln und die angemessene Förderung der freien Träger zur
finanziellen Sicherung der zweckentsprechenden Nutzung bestätigt.
Die weiteren Folgekosten für die
Sicherung der Infrastruktur und für Standortmarketing und ‑management sollten
dabei nach Vorschlag des damaligen Gutachters k.m.b. zu einem großen Teil aus
den Mieteinnahmen des gewerblichen Teils gedeckt werden (sog.
„Quersubvention“). Eine „Anschubfinanzierung“ der LHP hierfür galt es zu prüfen
und diese Kosten zu präzisieren und zu minimieren.
Im Folgenden zeigte sich jedoch, dass die bis dato angenommene Möglichkeit einer „Quersubvention“ für die Infrastruktur und Standortmarketing/ -management aus den Gewerbemieten städtebauförderrechtlich unzulässig ist, da diese Mieten zur Refinanzierung der (teil‑)rentierlichen Investition im gewerblichen Teilbereich des ZKS zu verwenden sind. Hierüber wurden die Ausschüsse informiert.
Die LHP muss daher einen anderen
Finanzierungsweg und damit die kostengünstigste und effizienteste Organisation
für diese Aufgaben sichern, bei Wahrung aller zuwendungsrechtlichen und
faktischen Voraussetzungen.
Hinsichtlich der Finanzierung der zweckentsprechenden Nutzung wurde durch die Fa. IQ Consult am 13.08.2004 ein Gutachten „Analyse des Zuschussbedarfs und Entwicklung von Muster-Businessplänen für die freien Kulturträger für die Jahre 2007 – 2011“ erstellt. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass die Kulturträger mit einer kommunalen Förderung von 540 T€ ihr Veranstaltungsprogramm sicherstellen und ihre verbrauchsabhängigen Betriebskosten abdecken können, wenn die kalkulierten betriebliche Folgekosten gehalten werden, die geplanten hohen Einnahmen erwirtschaftet werden, ein effizientes Standortmarketing gesichert ist, Mietfreiheit gemäß Förderbedingungen gegeben ist und sich die Träger personell / organisatorisch effizienter strukturieren.
Die
Gesamtkosten für den Bau des ZKS betragen rd. 20,2 Mio. €, die aus Mitteln der
Städtebauförderung, des Hauptstadtvertrags und EFRE- bzw. KKIP-Mitteln
finanziert werden. Der Zuwendungsbescheid der ILB für Mittel des KKIP,
Antrags-Nr. 80116849, erging am 9.6./12.10.2004 in Höhe von 4,28 Mio. € an die
LHP, der damit die Gesamtverantwortung für Errichtung und zweckentsprechenden
Betrieb als öffentliche kulturelle Infrastruktur über einen
Zweckbindungszeitraum von 15 Jahren obliegt.
Hiervon umfasst der kulturelle,
mit KKIP-Mitteln geförderte Teil des ZKS rd. 12,5 Mio. € für insgesamt 8
Teilobjekte, die in der Reihenfolge fertig gestellt werden sollen:
1. Maschinenhalle / fabrik
2. Pferdestall Süd 1 / T-Werk
3. Quergebäude / „KunstRaum“
(Schinkelhalle –
gewerblich, nur Zwischennutzung für Waschhaus)
4. Pferdestall Ost 2 (tw.) / Tanzstudios
5. Aktionshalle
6. Bühne
7. Offizze
8. Waschhaus
Der gewerbliche Teilbereich
umfasst mit rd. 7,7 Mio. € Investitionssumme die 4 Objekte Schinkelhalle,
Pferdestall Ost 1 / Gastronomie, Pferdeställe Süd 2 und Pferdeställe Ost 2
(tw.). Diese werden für kulturaffine, zukunftsweisende Gewerbenutzungen gemäß
den Bedingungen der Städtebauförderung vermietet oder verkauft.
Der Realisierungsstand entspricht dem Finanz- und Zeitplan.
(siehe Anlage 1, Übersichtsplan, und
Anlage 2, Bauzeitenplan)
2.
Einholung
von Interessenbekundungen / Kalkulationen bei städtischen Firmen
Zur Durchführung eines
Interessenbekundungsverfahrens setzte der Oberbürgermeister eine
verwaltungsinterne Arbeitsgruppe ein, begleitet von einem externen Gutachter
der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG.
Die Arbeitsgruppe forderte auf Grundlage eines einheitlichen Aufgaben- und Kriterienkatalogs zur Abgabe von Vorschlägen auf: Die Kulturhauptstadt Potsdam 2010 GmbH (KH 2010), den Kommunalen Immobilienservice (KIS) und die GEWOBA GmbH, letztere zusammen mit der Entwicklungsträger Bornstedter Feld GmbH (ETBF) und dem STP.
Um die Vergleichbarkeit dieser
Konzepte und der Kernkosten zu gewährleisten, um Einsparpotenziale aufzudecken
und um eine klar strukturierte Verantwortungsabgrenzung sicher zu stellen,
erarbeitete die AG eine modularisierte Aufgabenstruktur und eine
Vergleichsmatrix zur Kalkulation, die zugleich die Aufwendungen für den
„Overhead“ (Personal- und Sachkosten der Betreuung) und den eigentlichen
Zweckaufwand (als Aufträge an Dritte) trennte.
Die abschließende Auswertung ergab
folgendes Bild:
- STP (mit GEWOBA und ETBF) können u.a. auf Erfahrungen
bei Vermarktung und Veranstaltungsmanagement bei Lustgarten und Volkspark
verweisen. Der ETBF würde daher die Vermarktung der Schinkelhalle und der
Freiflächen und das Objektmarketing übernehmen. GEWOBA ist grundsätzlich
bereit, bei eindeutiger Regelung der Schnittstellen und
Verantwortungsbereiche auch Teilaufgaben (Facility Management) zu
übernehmen.
- KH 2010 sieht sich in der Lage, den Gesamtstandort
Schiffbauergasse nach den inhaltlichen Zielsetzungen auch in die Zukunft
weisend zu profilieren, ist darauf orientiert, das Marketing auch unter
Berücksichtigung standortübergreifender Überlegungen zu entwickeln, und
würde für die technischen Aufgaben des „Facility Management“ auf einen
geeigneten Dienstleister zurückgreifen. Vorstellbar wäre diese
Aufgabenwahrnehmung auch im Rahmen einer neu zu gründenden GmbH der LHP
(siehe dazu 5. 1. a).
- KIS sieht seine Kernkompetenz in dem Facility
Management. Für die Aufgaben des inhaltlich orientierten
Standortmarketings- / managements müsste auf geeignete stadtinterne
Kräfte bzw. Neueinstellungen zurückgegriffen werden.
Die AG empfahl eine
Aufgabenstrukturierung als Leistungsbeschreibung (siehe Anlage 3).
Mit
dem Beschluss DS 05/SVV/0376 vom 01.06.05 wurde die Verwaltung aufgefordert,
zur SVV am 31.08.2005 ein Konzept vorzulegen, bei dem die Nutzer beteiligt, die
Bearbeitung der beiden unverzichtbaren Aufgabenbereiche Standortmarketing /
-management und Facility Management fundiert dargelegt und die hierfür
vorgesehene Vernetzung mit dem Hans Otto Theater und den Gewerbetreibenden
nachvollziehbar aufgezeigt werden.
3.
Standortmarketing und -management
Die Inhalte und
Zielsetzungen für ein Standortmarketing und –management, das den komplexen
Anforderungen des Standortes und seiner Nutzungen entspricht, sind in den
letzten Jahren intensiv untersucht und mit den Beteiligten am Standort
diskutiert worden (s. u.a. Anlage 5).
Zusammengefasst wurden
diese Analysen in dem am 17.11.2004 vorgelegten Konzept „Marketingstrategie und
Dachmarke für den Standort Schiffbauergasse Potsdam“, das die Ergebnisse
früherer Gutachten in einer Aufgaben- und Zielbeschreibung für eine systematische
mittel- und langfristige Kommunikation bündelte und die nötigen Maßnahmen
beschrieb.
Aufgabe ist es,
Kulturnutzungen und adäquates Gewerbe so zu integrieren, dass zu allen Tages-
und Wochenzeiten Publikum angezogen und so dauerhafte Impulse für den Tourismus
und die wirtschaftliche Entwicklung der Region entstehen.
Ziele sind u.a., die
„Wir“-Identität bei Nutzern und Anliegern zu schaffen, die Bekanntheit regional
und überregional zu steigern und nachhaltiges Interesse zu erzeugen, die
Schiffbauergasse in Potsdam zu besuchen: Als Zuschauer, Tourist, Nachbar,
Fachmann, Multiplikator. Damit soll auch die Bereitschaft gefördert werden,
hier (in Potsdam) zu investieren, und insgesamt eine positive, innovative
Ausstrahlung für das Image der Landeshauptstadt erzeugt werden.
„Harte“ Ziele sind der
Ausbau und die Verstetigung der kulturellen Nutzungen, die Steigerung der
Besucherzahlen auf rd. 500.000 p.a. und damit letztlich eine erfolgreiche
Vermarktung der Investitionen der LHP insgesamt.
Die Studie
identifizierte als größten Aktivposten des Standortes eindeutig die „Kultur“ in
allen ihren Facetten, deren Stärkung und bessere Vermittlung damit den Kern
aller Standortmarketing- und -managementmaßnahmen bilden muss. Durch deren
positive Positionierung und Ausstrahlung wird auch für die gewerblichen
Nutzungen und andere Erfordernisse ‑Tourismus, Gastronomie, „Events“‑ die
herausragende Stellung am Markt und „Höhe der Location“ gesichert.
Sie belegte u.a. mit
einer ausführlichen Stärken- und Schwächen-Analyse die großen Potenziale, aber
auch die Risiken der Standortentwicklung, die nur durch eine systematische
Abstimmung der kommunikativen Infrastruktur am Ort, der übergreifenden PR- und
Werbemaßnahmen und regelmäßige Pressearbeit auszugleichen sind. Dazu wurden
eine übergreifende Dachmarke, Leitlinien und ein Bündel von Maßnahmen
empfohlen.
Die Studie, ihre
Ergebnisse und Vorschläge wurden vor Ort ausführlich mit allen Beteiligten
diskutiert und fanden breite Zustimmung.
An diesen Ausarbeitungen
werden sich Kommunikation und Marketing für den Standort orientieren, auch wenn
die vorgeschlagene Budgethöhe nicht in dem Umfang gesichert werden kann.
Das „Standortmanagement“
soll nach den zugrundliegenden Ausarbeitungen systematisch alle Maßnahmen der
internen und externen Koordination leisten, insbesondere zu einer Verbesserung
/ Verstetigung / Vernetzung der kulturellen Angebote, der publikumsorientierten
gewerblichen Funktionen und sämtlicher Serviceaspekte. Dabei sollen
Kostenbeiträge der Nutzer insbesondere für die Marketingaufwendungen
vertraglich in zunehmenden Maße abgesichert werden.
4.
Beteiligung
der Nutzer
An der Positionierung und Weiterentwicklung des
Kulturstandortes wollen sich die Kulturträger aktiv beteiligen, können jedoch
Steuerungsaufgaben nur für ihren eigenen Betrieb übernehmen. Das HOT und die
freien Träger werden eine geeignete Form der Vernetzung finden, über welche sie
sich an diesen Aufgaben beteiligen werden. Sie erwarten daher eine „Standortorganisation“
in geeigneter Form als „neutralen Koordinator“ und eine vertrauensvolle
Zusammenarbeit. Als Struktur wird eine Organisationsform präferiert, die
Standortmarketing und -management zur strategischen Profilentwicklung und zur
operativen Steuerung vereinigt. Die Aufgaben des Facility Managements könnten
von einem anderen Dienstleister wahrgenommen werden.
Im Verbund mit den Kulturträgern haben sich auch schon kleinere semi-professionell aufgestellte kulturwirtschaftliche Unternehmen gegründet, die in den letzten Jahren zunehmend auch übergreifende und komplexe Aufgaben übernahmen.
Genannt seien als Beispiele die Waschhaus PR GmbH, die bereits als Mediendienstleister für fast alle Kulturnutzer arbeitet und z. B. derzeit eine „Standortzeitung“ vorbereitet, oder Trollwerk e.V. / GbR, der konkret sein Interesse zur Verwaltung und zum Einsatz der gesamten Veranstaltungstechnik und die temporäre Vermietung, z. B. der Schinkelhalle, bekundet hat. Hieraus könnten ggf. sowohl Einspareffekte im Rahmen der laufenden Geräteverwaltung als auch zusätzliche Finanzierungsspielräume bei der Ersatzbeschaffung von Geräten eröffnet werden, insbesondere wenn solche Geräte (unter Beachtung der zuwendungsrechtlichen Bedingungen) auch gewerblichen Nutzern gegen eine „Handling-Fee“ bereitgestellt werden.
Auf diese Weise ließen sich auch
nachhaltige Synergieeffekte am Standort, Existenzgründungen und -sicherungen,
die wirtschaftliche Entwicklung der Träger selbst und eine gemeinsam aufgebaute
Gesamtverantwortung aller Nutzer ermöglichen und stärken.
Unterstützt werden diese Überlegungen durch das Projekt „Allianzen zwischen Kultur und Wirtschaft“, das zur Stärkung der Beschäftigung von Künstlerinnen und Künstlern und deren Zusammenwirken mit der gewerblichen Wirtschaft zielgerichtete Beratung ermöglicht. Die LHP hat hierfür unter dem Titel „KulturGewerbeQuartier Schiffbauergasse“ in dem von der LASA Brandenburg ausgeschriebenen Wettbewerb die Option für eine entsprechende Förderung in den Jahren 2006/2007 erhalten, die im Zusammenwirken mit dem Aufbau des Standortmanagements zur Qualifizierung u.a. der Träger an der Schiffbauergasse eingesetzt werden soll.
In die aktive Vermarktung des Standortes sollen auch das HOT und die gewerblichen Nutzer eingebunden werden, sowohl um deren Kompetenzen und Netzwerke zu nutzen als auch um Finanzierungsbeiträge für die Marketingkosten zu generieren.
5. Stufenkonzept zum Betrieb
5. 1.
Überlegungen zur Organisationsform
Die zu etablierende Form der „Standortorganisation“ sollte
folgende Ziele berücksichtigen:
- Nutzung
von in der Stadt (in der Verwaltung und kommunalen Unternehmen /
Betrieben) vorhandenen Kompetenzen
- Einbindung
der Nutzer in die verantwortlichen Prozesse und Aufgaben
- Strikte
Kosteneffizienz durch Nutzung aller Synergiemöglichkeiten und geringste
Zahl von Schnittstellen / Verantwortungsüberschneidungen
- Minimierung
zusätzlicher Verwaltungskosten
- Rechtliche,
kaufmännische und fachliche Sicherung der Eigentümer- und Betriebsverantwortung
der LHP
·
Nachvollziehbare,
eindeutige Veranschlagung im Haushalt
Als Struktur wird eine Organisationsform präferiert, die Standortmarketing / -management zur strategischen und kulturellen Profilentwicklung und zur operativen Steuerung vereinigt und die Aufgaben des Facility Managements auf einen Dienstleister übertragen werden.
Alternativ werden zwei Varianten für
Standortmarketing / -management betrachtet:
a)
privatrechtlich
als Teil einer zu gründenden „Kultur GmbH“
b)
Fortführung
der Organisation innerhalb der Verwaltung mit gesicherten Koordinations- und
Steuerungsmöglichkeiten auf alle Beteiligten (LHP, STP, kulturelle und gewerbliche
Nutzer).
Zu a) Teil einer zu gründenden „Kultur GmbH“
Für eine solche Lösung sprechen
folgende Vorteile:
- Einbindung in übergreifende Marketingaktivitäten und
damit verstärkte Öffentlichkeitswirksamkeit
- Kein zusätzlicher Aufbau eines Verwaltungsoverheads
- Flexiblere Form der Mittelbewirtschaftung, die sich
nicht an den engen haushaltsrechtlichen Vorgaben orientieren muss
- Nutzung gemeinsamer sachlicher und personeller
Ressourcen der „Kultur GmbH“
Sollte sich die LHP für die Gründung
einer „Kultur GmbH“ entscheiden, wird die Einbindung von Standortmarketing und
-management der Schiffbauergasse als Teilaufgabe befürwortet.
Das Marketing für die
Schiffbauergasse wird im größeren Rahmen eines gesamtstädtischen und fachlich
koordinierten Auftritts regional und überregional mit größerer Reichweite aufgebaut.
Die über das Management mitzusteuernde Profilbildung des Standortes wird in den
Kontext der kulturellen Entwicklung der LHP eingebunden.
Zu b) Zuständigkeit innerhalb der Verwaltung
Grundsätzlich könnten die Aufgaben
des Standortmarketings- / managements auch aus der Verwaltung heraus
wahrgenommen werden. Gegen eine solche Lösung spricht aber, dass dann die
gewünschten Bündelungseffekte im Rahmen einer überregionalen Kultur- und
Öffentlichkeitsarbeit nur schwer erzielbar sind und sich keine Synergieeffekte
durch gemeinsame Nutzung personeller und sachlicher Ressourcen erzeugen
lassen.
Dafür wäre eine geeignete
Verwaltungsdienststelle mit den entsprechenden Ressourcen für das
Standortmarketing und -management auszustatten (voraussichtlich 2,5
Personalstellen / Sachkosten plus externe Marketingkosten).
Eine enge Verknüpfung mit dem Stadt-
und Tourismusmarketing ist auf jeden Fall erforderlich.
5. 2.
Zeitliche Abfolgen und Organisationsentwicklung
Ausgangspunkte sind eine
Gegenüberstellung der im Interessenbekundungsverfahren vorgelegten Konzepte
mit dem Bauzeitenplan des STP (Anlage 2) und die dargelegte Aufgabenstruktur
mit einem übergreifenden Standortmarketing / management und dem Facility Management als Dienstleister (Anlage
3).
Demgemäß soll ein Stufenkonzept
entwickelt und realisiert werden, das die unterschiedlichen
Verantwortlichkeiten während der Bauzeit des ZKS bzw. der Treuhändersituation
(Treuhandvertrag und Projektsteuerungsvertrag - STP) und der Betriebsphase
nach Fertigstellung / Entlassung aus dem Treuhandvermögen berücksichtigt.
Damit wird gewährleistet, dass die
zukünftig für den Betrieb Verantwortlichen von Anfang an in die Entscheidungen schon während der Bauphase
eingebunden sind und so Kontinuität gesichert ist.
5.2.1. Bauphase (2006 bis Ende 2007)
Nach dem
Treuhändervertrag ist der Sanierungsträger u.a. zuständig
-
für die Bewirtschaftung des Treuhandvermögens sowie daraus
entstehender Einnahmen (dies schließt in begrenztem Umfang das Facility
Management als technisches und kaufmännisches Immobilienmanagement von der
Anlagenbuchhaltung über die Betriebskostenabrechnungen bis zur Durchführung der
Wartungen / Instandhaltungen, Freianlagenpflege und Erstvermietung etc. ein)
Nach dem
Projektsteuerungsvertrag ZKS ist der Sanierungsträger u.a. zuständig
-
für die Fördermittelverwendung und –abrechnung
-
für Bau und Sanierung des ZKS
-
für die Gewährleistungsverfolgung im Zusammenhang mit diesen
Baumaßnahmen
Mit Fertigstellung der
Objekte / Übergabe zum Betrieb erfolgt regelmäßig deren Entlassung aus dem
Treuhandvermögen und damit Rückgabe an die LHP. Vor diesem Hintergrund sind
auch die Verantwortlichkeiten und Aufgaben während dieser Phase zu beachten.
Die im GB 4 federführend
angegliederte Steuerungsrunde, an welcher unter Leitung der Baubeigeordneten,
der FB 49, der STP, der KIS, der FB 47 und der Beauftragte für den Kulturstandort
im GB 2 teilnehmen, dient dem Zweck, die gesetzliche Vorgabe der einheitlichen
Durchführung des Sanierungsverfahrens Schiffbauergasse so umzusetzen, dass u.a.
eine enge Verzahnung der für die Sanierungsdurchführung und der für die
Betreibung der kulturellen Einrichtungen verantwortlichen Partner erfolgt.
Die Verantwortung für
Standortmarketing und –management liegt in dieser Phase bei dem „Beauftragten“,
bis dies ggf. in eine neu zu gründende Kultur-GmbH der LHP integriert wird.
Zur Nutzung von Synergieeffekten bei der Bewirtschaftung der Infrastruktur des Gesamtstandortes haben sich insbesondere bei der Beauftragung Dritter (z. B. Wachdienst, Pflege Außenflächen, Wartungsverträge) der STP, der KIS (der für den Bau des HOT zuständig ist) und der FB 47 (Grün- und Verkehrsflächen) abzustimmen und ggf. gemeinsame Ausschreibungen zu veranlassen.
Zur Vernetzung und Abstimmung der
Maßnahmen wird weiter eine Nutzer-Gemeinschaft initiiert. Diese ist zeitnah über geplante Vorhaben
zu unterrichten, zu hören und einzubinden. Information und Moderation sollten
über den Beauftragten in Zusammenarbeit mit der Steuerungsrunde erfolgen.
Mit dem 1. Bauabschnitt werden ab
Mitte I. Quartal des Jahres 2006 planmäßig 3 Teilobjekte des kulturellen
Bereichs in Betrieb gehen: fabrik, T-Werk und KunstRaum. Auch die Schinkelhalle
soll zum April in Nutzung gehen, zunächst (bis Ende 2007) als Interimslösung
für das Waschhaus bzw. die zeitgleich in Umbau gehende „Aktionshalle“. Die
Bühne wird ab Anfang Juni (und nur einzelfallweise für 4 Monate) bespielt. Die
Verbrauchskosten sind im Rahmen der Businesspläne der Träger gedeckt, ein
zusätzlicher Aufwand für Vermietung fällt noch nicht an.
Daher fallen für diese Objekte nur
die Wartungskosten der Gebäudetechnik an; diese lassen sich nach den Ermittlungen
der Fachplaner anteilig darstellen.
Auch Kosten für die Gebäudeinstandhaltung fallen nur für diese Teilobjekte an und können daher entsprechend niedrig angesetzt werden. Da der STP die Gewährleistungsverfolgung im Rahmen des Projektsteuerungsvertrages zu leisten bzw. die LHP hierbei zu unterstützen hat, sind hierfür keine zusätzlichen Kosten zu kalkulieren.
Die für den „Overhead“ des Facility Managements während der Bauphase anfallenden Kosten sind bereits teilweise durch die Regieleistungen aus dem Treuhänder- und dem Projektsteuerungsvertrag mit dem STP abgedeckt.
Die Ausstattung wird zu diesem Zeitpunkt erst zu einem kleineren Teil benötigt. Von tatsächlichen Ersatzinvestitionen und Reparaturen ist in der Anfangsphase nur in sehr geringem Umfang auszugehen. Diesen Aufwendungen (plus Verwaltungsaufwand) sind mögliche Einnahmen („Handling-Fee“) gegen zu rechnen.
Notwendig sind aber ein auskömmlicher Aufwand für die qualifizierte Realisierung des Standortmarketings /-managements in Form von Personal- und Sachkosten. Hierfür sind zunächst 1,5 Stellen anzusetzen (Leitung sowie ½ Stelle technische Koordination), die Geschäftskosten sowie der Sachaufwand (Budget) für Marketingaufwendungen, die zum Auftakt und zu den Eröffnungen der fünf neuen Spielstätten (Maschinenhalle, T-Werk, KunstRaum, Hans Otto Theater und Schinkelhalle) die „Dachmarke“ einführen und entsprechende regionale und überregionale Werbeeffekte sichern.
Die Abdeckung dieser Aufgaben mit 1,5 Stellen setzt allerdings voraus, dass durch die Einbindung in eine größere Organisationseinheit insbesondere für das Marketing auf zusätzliche Personal- und Sachkapazitäten zurückgegriffen werden kann und so finanziell entlastende Synergieeffekte gesichert sind.
Im Jahr 2007 sind die
Infrastrukturkosten der schon bisher bespielten Objekte für 12 Monate zu
kalkulieren. Zusätzlich in Betrieb gehen ab dem I. Quartal die Tanzstudios, ab
dem II. Quartal die Aktionshalle. Die weiteren in Betrieb gehenden Objekte sind
gewerblich, d.h., die Aufwendungen für Wartung etc. sind hierüber zu
finanzieren. Der Aufwand für Standortmarketing und -management bleibt stabil,
allerdings sind weitere Einnahmen für eine Beteiligung des Gewerbes an den
Marketingaufwendungen in Form einer Werbegemeinschaft zu kalkulieren.
Bezüglich der Einnahmen aus der temporären Vermietung der Schinkelhalle wird unterstellt, dass der Mietanteil an das Treuhandvermögen abzuführen ist, die variablen Kosten (Reinigung etc.) durch Einnahmen gedeckt werden müssen und auch hier in einem gewissen Umfang schon Rechnungsbeiträge für die Marketingkosten erzielt werden können.
Für die Bauphase wird daher folgende Organisationsstruktur
vorgeschlagen:
* Nach
ihrer Gründung würden diese Aufgaben von der „Kultur GmbH“ wahrgenommen.
5.2.2. Betriebsphase (ab 2008 – nach
Fertigstellung)
Nach
Fertigstellung des HOT (2006) und aller Objekte im ZKS (Ende 2007) soll das
Facility Management aus einer Hand erfolgen. Vertragliche Regelungen zwischen
HOT und KIS befinden sich derzeit in der Bearbeitung.
Ein
ähnlicher Vertrag muss mit dem KIS für das ZKS verhandelt und abgeschlossen
werden. Der Personalbedarf umfasst eine Hausmeisterstelle und 2/3-Stelle
Verwaltung.
Das
Standortmarketing /-management sollte kaufmännisch und verwaltungsmäßig, wie
beschrieben, in größere, effizient arbeitende Strukturen eingegliedert werden.
Dabei muss
es zur Profilentwicklung und Vermarktung des Standortes im engen Zusammenwirken
mit den Nutzern agieren.
Mit dem
Waschhaus und dem „Offizze“ gehen ab 1.1. 2008 alle Objekte des ZKS in Betrieb.
In diesem ersten vollen Betriebsjahr sind sämtliche Aufwendungen auskömmlich zu
kalkulieren. Erst ab diesem Jahr sind auch reguläre Aufwendungen für die
Betreuung des gewerblichen Teils anzusetzen, da auch die dauerhaft vermieteten
Bereiche aus dem Treuhandvermögen zu entlassen sind. Ziel ist dabei auch, die
Vermietung der Schinkelhalle (gelegentlich auch der Freiflächen) bei Abführung
der Finanzierungsmiete an einen Dienstleister in Form einer Geschäftsbesorgung
zu übertragen. Hierüber sollten auch - entsprechend vorliegender Abstimmung mit
dem Zuwendungsgeber MWFK - Einnahmen für die Instandhaltung und
Wiederbeschaffung der geförderten Ausstattung realisiert und ggf. auch ein
zusätzlicher, flexibel einsetzbarer „Gerätepool“ aufgebaut werden.
Folgende
Grundstruktur wird für die Betriebsphase vorgesehen:
Mit
Entwicklung bzw. Übergabe weiterer Objekte und mit dem Ziel synergetisch
effizienten Zusammenwirkens mit den anderen Funktionsbereichen am Standort ist
dieser Aufbau regelmäßig zu überprüfen und ggf. anzupassen.
6.
Vorschlag
und Kostenkalkulation 2006 - 2010
Für die
Jahre 2006 bis 2010 wird nach entsprechender Auswertung der aus dem Interessenbekundungsverfahren
vorliegenden Konzepte und eingereichter Kalkulationen (Anlage 4), auf Basis zeitphasengerechter Zuordnung,
Ansatzmittelungen und eigenen Schätzungen gemäß Ermittlung durch den Gutachter
von KPMG die nachfolgend aufgeführte Kalkulation für die Jahre 2006 – 2010 als
notwendige Grundlage für ein Budget ausgewiesen, das alle personellen,
sachlichen und technischen Aufwendungen und die Realisierung eines dauerhaft
wirksamen Standortmarketings sichert und derzeit erkennbare Risiken
berücksichtigt.
Diese geschätzten Kosten können in Abhängigkeit von allgemeinen
Preissteigerungen zukünftig ansteigen. Ausgegangen wurde weiterhin davon, dass
die Sachkosten für Standortmarketing / -Werbung ab 2008 auf vertraglicher
Basis zunehmend auf die gewerblichen Nutzer / Mieter am Standort verlagert und
weitere Einnahmen aus der Gesamtnutzung und ‑Vermarktung der „Schiffbauergasse“
erzielt werden können.
Dabei soll das Aufgabengebiet Standortmarketing / management künftig
über die neu zu formierende „Kultur GmbH“ abgedeckt und das Facility Management
ab 2008 auf Grund von Kostenvorteilen an den KIS vergeben werden.
7.
Finanzierung
und Veranschlagung im Haushalt
- Ab 2006 ergibt sich ein
zusätzlicher Mittelbedarf für Marketing- und Infrastrukturkosten und
kleinere Gebäudeinstandhaltungskosten.
- Z.Zt. sind im Haushalt des
Fachbereiches 24 bereits 19.300 € Jahresmiete für Waschhaus und „Offizze“
enthalten, ebenso die Personalstelle für den „Beauftragten“ samt
Geschäftskosten. Diese Ansätze fließen in die Finanzierung ein. Darüber
hinaus sind bereits 223.700 € für die Theatergebäude Zimmerstraße und
Alter Markt (Blechbüchse) veranschlagt. Inwieweit dieser Betrag in dieser
Höhe für die zukünftige Miete des HOT-Neubaus einzusetzen ist, ist zu
überprüfen. Diese Veranschlagungen sind im Zusammenhang mit der aktuellen
Entwicklung und den mit dem KIS zu führenden Vertragsverhandlungen bis zur
Haushaltsaufstellung 2006 zu optimieren.
- Es wird angestrebt,
baldmöglichst in Absprache mit dem Land Mittel aus dem Hauptstadtvertrag
für die Einrichtung in angemessenem Umfang zur
Verfügung zu stellen. Hierzu sind die Evaluation und die Fortschreibung
des Hauptstadtvertrages abzuwarten. Erste Gespräche mit dem MWFK zeigen in
eine positive Richtung.
- Ab dem Jahr 2008 fließen die
benannten Beiträge im Wirtschaftsplan des KIS mit in die Finanzierung ein,
damit wird die Einhaltung der vorgegebenen Haushaltskonsolidierungsziele
gesichert.
- Die vorgelegten Kalkulationen
fußen auf geschätzten Planzahlen. Effekte durch neu anzusiedelnde
Gewerbetreibende können noch nicht abschließend dargestellt werden, da
z.Zt. erst die Mieter- bzw. Investorenakquise durch den STP läuft. Zu
erwarten ist, bei entsprechender Ausrichtung, jedoch die Möglichkeit einer
künftigen weiteren Erhöhung der Beteiligung an den Aufwendungen für das
Standortmarketing.
- Die übrigen Deckungsbeiträge
sind im Rahmen der weiteren Haushaltsaufstellungen der LHP bei Sicherung
der vorgegebenen Haushaltskonsolidierungsziele zu sichern. Da das Projekt
Schiffbauergasse / ZKS ein übergreifendes Projekt mit Auswirkungen für den
Kulturbereich, die Stadtentwicklung, die Beschäftigung und die Wirtschaftsentwicklung
ist, sind dabei entsprechende Beteiligungen aus den verschiedenen Planwerken zu prüfen.
- Sowohl der KIS als auch eine
neu zu formierende „Kultur GmbH“ als Kapitalgesellschaft unterliegen der
kaufmännischen Rechnungslegung. Insofern würden sich bei den vorgeschlagenen
Lösungen keine Schwierigkeiten für die LHP nach Umstellung von der
Kameralistik auf das kaufmännische Rechnungswesen ergeben.
Fazit finanzielle Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen (in T€)
2006 |
2007 |
2008 |
2009 |
2010 |
Ausgaben Standortorganisation:
310,3 |
385,3 |
593 |
593 |
613 |
Einnahmen Standortorganisation:
- 6,4 |
- 12 |
- 20 |
- 30 |
- 40 |
bisher im
Verwaltungshaushalt enthalten
- 105,3 |
- 105,3 |
- 105,3 |
- 105,3 |
- 105,3 |
bisher im Wirtschaftsplan KIS enthalten:
|
|
- 61,7 |
- 61,7 |
- 61,7 |
= zusätzliche
Haushaltsbelastung:
198,6 |
268 |
406 |
396 |
406 |
bisher für freie Träger im
Verwaltungshaushalt / lt. Beschluss max. vorgesehen:
540 |
540 |
540 |
540 |
540 |
Gesamtbelastung des Haushalts:
738,6 |
808 |
946 |
936 |
946 |
Weitere Kostenminimierungen werden
geprüft. Die Ziele und Maßgaben des jew. HSK sind einzuhalten. Siehe im übrigen
Pkt. 7 der Vorlage.